Alexandre Ajas Maniac
|
BEWERTUNG |
03.06.2013 von TobiDer französische Regisseur Alexandra Aja hat sich in den letzten Jahren innerhalb der Horror-Gemeinde einen sehr guten Ruf erarbeitet. Nach seinem Kracher Haute Tension hat er vor allem durch Remakes der Filme The Hills Have Eyes, Mirrors und Piranha 3D auf sich aufmerksam gemacht. Mit dem Film Maniac steht nun das nächste Remake auf dem Programm, wobei Aja hier lediglich als Produzent in Erscheinung tritt. Es handelt sich um eine Neuauflage des Streifens Maniac aus dem Jahre 1980 von Regisseur William Lustig. Die damalige deutsche VHS-Fassung dieses Filmes war die Erste jemals in Deutschland beschlagnahmte Fassung eines Filmes. Grund dafür war die perverse Thematik um einen Frauenmörder, der seine Opfer skalpiert. Die expliziten Darstellungen dieser Szenen taten ihr Übriges. Ob die Neuverfilmung mit Elijah Wood in der Hauptrolle da mithalten kann?
Der schüchterne und menschenscheue Frank, gespielt von Elijah Wood, lebt zurückgezogen in Downtown, Los Angeles. Tagsüber restauriert er in seinem Laden alte Schaufensterpuppen, während er nachts durch die Straßen zieht, um seinen Trieb zu befriedigen. Er lauert jungen Frauen auf, um diese bestialisch zu ermorden und zu skalpieren. Die Skalps drapiert er auf den Köpfen seiner Schaufensterpuppen, um diesen mehr Leben einzuhauchen. Eines Tages tritt die Künstlerin Anna in sein Leben. Diese ist fasziniert von seinem Können als Restaurateur und bittet Frank, ihr bei einer kommenden Ausstellung zu helfen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft, was Frank sichtlich gut tut. Doch als Anna hinter sein Geheimnis kommt, gibt es für Frank kein Halten mehr.
Der leider immer noch in Deutschland beschlagnahmte Klassiker Maniac aus dem Jahre 1980 hat damals die Gemüter ganz schön erschüttert. Selten zuvor wurde das Geschehen um einen Serienkiller so drastisch in Szene gesetzt, wie in diesem Film. Der Schauspieler Joe Spinell hat den damaligen Frank mehr als nur gespielt. Er hat ihn förmlich gelebt. Umso höher waren die Erwartungen an das Remake mit Elijah Wood, wobei sich nicht jeder vorstellen konnte, dass er den Serienkiller gut darstellen kann. Dabei hat er bereits in Sin City bewiesen, dass er Psychopathen durchaus verkörpern kann. Ich kann sagen, dass er hier wirklich alle Register seines Könnens zieht. Da der Film aus der Ich-Perspektive gezeigt wird, bekommt man ihn zwar selten zu sehen, aber wann mal sein Gesicht gezeigt wird, dann wirkt es leer, kalt und Angst einflößend. Hut ab, Mr. Wood.
Die Geschichte um den eiskalten Killer wirkt dagegen etwas leer. Die angebrachten Gründe für die Morde sind zu weit hergeholt, sodass man auf diese Informationen lieber verzichtet hätte. Der Killer wäre durch den Verzicht sogar noch unberechenbarer rübergekommen. Dafür setzen die Macher hier auf extrem drastische Effekte. Die Morde und vor allem die Skalpierungen sind wirklich derb und verlangen gute Nerven. Es ist schon fast ein Wunder, dass dieser Film unzensiert in den deutschen Kinos lief. Die Effekte sind wirklich klasse geworden, dies entschädigt ein wenig für die inhaltsleeren Passagen. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist der Soundtrack, welcher im 80er Jahre Synthiepop-Stil daherkommt. Da werden gleich Erinnerungen an Drive wach, welcher in die gleiche Kerbe geschlagen hat.
Leider hatte es der Film bei seiner Veröffentlichung auf DVD und Blu-ray etwas schwerer. Die FSK erteilte dem Film keine Freigabe, was das Label Ascot Elite dazu gebracht hat, den Weg zur SPIO anzutreten. Hier bekam der Streifen seine Freigabe, was aber auch dazu führte, dass eine gekürzte Version ab 18 Jahren im Umlauf ist. Achtet beim Leihen oder Kaufen darauf, dass ihr die SPIO-Variante anschaut, denn nur diese ist unzensiert. Die Kauf-Version ist auch erkennbar an dem Schriftzug „Cinema Extreme“. Bild- und Tonqualität lassen dabei keine Wünsche offen und auch die Interviews geben einen kleinen Einblick die Entstehung dieses Filmes. Das Fazit von: Tobi
|
|
Kommentare[X]