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All Zombies Must Die!

Publisher: Square Enix
Entwicklerstudio: doublesix
Genre: Arcadegame
Sub-Genre: Twin-Stick-Shooter
Art: Downloadtitel
Erscheinungsdatum: 28.12.2011
USK 16

All Zombies Must Die!   23.01.2012 von GloansBunny

Der XBox Live-Arcade-Marktplatz ist überfüllt mit Minigames gegen Langeweile, der Twin Stick Shooter "All Zombies Must Die!" ist eines von ihnen. Top oder Flop? Die Sofahelden finden es heraus.

 

Es vergeht kein Jahr, in dem nicht mindestens ein Zombiespiel erscheint. Untote lassen sich eben gut vermarkten, das zeigen Downloadtitel wie beispielsweise "Dead Nation" und "Burn Zombie Burn!". Letzteres stammt vom britischen Entwicklerstudio doublesix und bevölkert bis heute zahlreiche PlayStation 3- und XBox 360-Festplatten. "All Zombies Must Die!" soll nun als indirekter Nachfolger glänzen und wieder für ordentlich Action, Blut und verwesende Körper sorgen.

 

Gesteuert wird der Twin Stick Shooter hauptsächlich so, wie es der Name schon sagt: mit den beiden Analogsticks. Der linke Daumen dirigiert den Laufweg der Figur, der rechte gibt die Schussrichtung vor. Das Bewegen funktioniert recht präzise und ist auch diagonal möglich, das imaginäre Fadenkreuz allerdings kann nur grob und lediglich oben, unten, rechts oder links justiert werden. Bei kleineren Gruppen von Angreifern lässt sich dieses Manko noch mit schneller Reaktion beheben, im Gedränge von bis zu 20 Untoten sorgt das ständig notwendige Korrigieren allerdings für einige virtuelle Tode. Die Schultertasten dienen zum Feuern und Nachladen, ermöglichen Waffenwechsel und den Einsatz von speziellen Granaten. Die Aktionstasten geben Einblick in Inventar, Umgebungskarte und Questbuch, lassen den Charakter mit der Umgebung interagieren oder sorgen für spezielle Kampfaktionen. Schade, dass die Entwickler bei der Umsetzung der Sichtsteuerung so schlampig gearbeitet haben, das dämpft die Freude an der sonst sehr intuitiven und eingängigen Tastenbelegung doch etwas. Wenn man beim Spielen immer das Gefühl hat, den Controller sofort ans Ladekabel hängen zu müssen, weil die Steuerung so schwammig und träge reagiert, ist gelegentlicher Groll vorprogrammiert.


Mit seinem bunten Comiclook hebt sich dieser Minishooter von der großen Masse an Arcadegames ab. Die Mischung aus knuffigen Figuren mit etwas zu großen Köpfen und 3D-Isoperspektive ist zwar nicht neu, aber dennoch erfrischend. Fast kommt das Gefühl auf, einen spielbaren Cartoon aus dem Kinderkanal auf dem Bildschirm zu sehen. Doch schon nach wenigen Minuten mutiert der interaktive Zeichentrickfilm zum waschechten Splattergame. Liebevoll animiert schlurfen diverse Untote durch die Straßen und brennende Gebäude, stets nur ein Ziel vor Augen: den Hauptcharakter. Treffen Akteur und Zombies dann aufeinander, wird es blutig. Ohne Scheu werden die Gegner in ihre Einzelteile zerlegt, fangen Feuer oder zerplatzen einfach in einer riesigen roten Wolke. Im eher düsteren Setting der Stadt Deadhill gibt es zahlreiche bunte Details zu entdecken, was diesem Spiel seinen ganz eigenen Charme verleiht. Leuchtende Polizeiautos, hübsch eingerichtete Wohnzimmer und ehemals gepflegte Vorgärten mit Sandkasten werden ebenso vom Volk der Untoten belagert wie Brücken, Parkhäuser und Geschäfte. Überall gibt es Dinge zu entdecken, Schränke und Mülltonnen zu öffnen und vor allem eines: Zombies in diversen Variationen! Optisch macht "All Zombies Must Die!" wirklich ordentlich was her.

 

 

Der Soundtrack bezieht sich schamlos auf große Horrorfilme wie Halloween oder Scream und passt super zur grafischen Gestaltung des Spiels. Elektronisch etwas modifiziert führen die verschiedenen "Coverversionen" unweigerlich zum Schmunzeln, zu dem das obligatorische Gestöhne der Umherwankenden sein Übriges tut. Die  Soundeffekte von Waffen, Granaten und Co. sind ebenso unaufdringlich wie die restlichen Geräusche. Sprachausgabe? Fehlanzeige.


Sämtliche Mono- und Dialoge werden in Textform übermittelt. Klingt langweilig? Keineswegs! Die Gespräche triefen nur so vor Humor, Ironie und Sarkasmus. Von Eigenarten der Exfrau über süffisante Anmerkungen zum äußeren Erscheinungsbild bis hin zu Vergleichen mit Videospielen, jede Situation wird mit viel Witz und Charme betextet. Verstärkt wird der positive Effekt auf die Lachmuskulatur durch die eingeblendete Mimik der Charaktere. Gewisse Ähnlichkeiten zu den typisch japanischen Mangagesichtern aus alten Square Enix Titeln wie "Secret of Mana" oder "Final Fantasy" ist durchaus gewollt, blitzt doch das Logo eben jenes großen Entwicklerstudios ganz kurz beim Starten des Spiels auf. Logischerweise ist das Hauptziel von "All Zombies Must Die!", alle Zombies zu töten und Deadhill wieder in ein beschauliches Städtchen zu verwandeln. Die Story dahinter ist eher Mittelmaß, ebenso die Variation an Missionen. Gegenstand X zu Torwächter A, Mitstreiter B oder Schranke C bringen, eine bestimmte Anzahl Gegner erledigen oder diese und jene Mülltonne nach Munition durchsuchen - lässt man kleinere Veränderungen in der Questbeschreibung außer Acht, gleichen sich die Aufgaben ein ums andere Mal. Aber gerade wenn sich Langeweile einschleicht, überrascht das Game wieder mit Kleinigkeiten: neue Waffen, Gegner, Mitstreiter und Areale... Im Laufe des Spiels gesellen sich zu Hauptcharakter Jack noch einige weitere schräge Figuren, die allesamt mit unzähligen Waffen ausgestattet sind und im geringen Maße aufgelevelt werden dürfen. Die RPG-Ambitionen halten sich im kleinen Rahmen, dafür werden der Kreativität aber keine Grenzen gesetzt, wenn massenhaft eingesammelte Gegenstände ruck zuck zu neuen Waffen zusammengebastelt werden. Dem Schwierigkeitsgrad tut man allerdings mit den Waffen Marke Eigenbau keinen Gefallen, denn dieser steigert sich lediglich insofern, dass die Masse an Zombies erhöht und diese etwas resistenter wird. Als kleines Bonbon darf mit bis zu drei Kollegen aus (lebendigem) Fleisch und Blut gegen die Untoten gekämpft werden. Warum dies allerdings nur offline an einer Konsole möglich ist, bleibt ein Rätsel. Gegen Gruppenkuscheln auf der heimischen Couch ist zwar nichts einzuwenden, dafür geht aber stellenweise die Übersicht etwas verloren. Für einen Preis von circa 10 Euro wäre ein Onlinemodus durchaus angebracht gewesen.


Das Fazit von: GloansBunny

GloansBunny

Mangels Missionsvielfalt wird "All Zombies Must Die!" nach wenigen Stunden zwar etwas eintönig, kann aber durch seinen irrwitzigen Humor, die schrägen Charaktere und die bunte Comicgrafik trotzdem überzeugen. Die leider etwas schwammige, aber eingängige Steuerung, ein simples Spielprinzip und die Möglichkeit, mit bis zu drei Mitspielern an einer Konsole Zombiehackfleisch zu produzieren, machen Laune. Schade, dass es keinen Onlinemodus gibt. Natürlich sind ähnliche (und zum Teil bessere) Spiele dieser Art auf dem Markt, aber nichtsdestotrotz liefert doublesix ein echt spaßiges Zombiegame für Erwachsene!


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positiv negativ
  • Viel Humor, Ironie und Sarkasmus
  • Bunte Comicgrafik
  • Netter Soundtrack
  • Viele verschiedene Charaktere und Gegnertypen
  • Vier Spieler an einer Konsole
  • Zombies, Zombies, Zombies
  • Kaum Abwechslung
  • Träge Steuerung
  • Kein Onlinemodus





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