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Alpha Protocol

Publisher: Sega
Entwicklerstudio: Obsidian Entertainment
Genre: Action
Sub-Genre: Action-Agenten-Rollenspiel
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 28.05.2010
USK 16

Alpha Protocol   06.06.2010 von Panikmike

Der Anfang:
Nachdem unser Held Mike in einer Krankenstation erwachte, musste er sich ein paar Prüfungen unterziehen. Dies ist das Tutorial des Spiels. Ohne zu wissen was auf uns zukommt, lernt man in kurzer Zeit verschiedene Taktiken und die Verwendung der Waffen und Ausrüstung. Doch schon nach ca. 15 Minuten Spielzeit geht es zur ersten richtigen Mission. Wir müssen nach Saudi-Arabien, um dort ein paar Raketen zu beschaffen. Genauere Informationen bekommen wir am Anfang der Mission auf dem Stützpunkt, doch einiges müssen wir im Laufe des Abschnitts selbst herausfinden. Das Hauptziel ist „Shaheed“, der die Raketen in seiner Macht hat. Doch wir haben ein Problem, denn wir wissen nicht, wo sich unser Bösewicht aufhält. Das einzige was uns bleibt sind drei Spuren. Zum einen könnte Shaheeds Waffenhändler wissen, wo sein Standpunkt ist, zum anderen können wir ein Flugfeld untersuchen, auf dem sich unser Ziel vor kurzem aufgehalten hat oder wir verfolgen die dritte Spur, die uns in ein Gefangenenlager der Al-Samad führt, in dem die Raketen vermutet werden. Nun muss ich mich entscheiden, aber vorher lese ich noch fleißig meine Emails und kaufe mir noch meine Ausrüstung. Doch bei meinem Händler kann ich mir nicht nur Ausrüstungsgegenstände oder Waffen kaufen, sondern auch verschiedene Informationen. Diese sind zwar nicht so billig, aber dafür teilweise sehr effektiv. So kann man zum Beispiel eine fremde Firma anheuern, die dann im Zielgebiet einen Angriff vortäuschen. Somit hat unser Held weniger Sicherheitskräfte und hat es in der Mission einfacher. So rüste ich mich für die Mission aus, je nach Spieler kann man sich hier ein individuelles Feld schaffen. Der eine mag es lieber mit einem kräftigen Wumms, der andere eher leise und unerkannt.

Die Missionen:
Nun geht es an die Missionsauswahl, ich kann mir jeweils nochmal ansehen, was ich tun muss und was ich als Bonus bekomme, wenn die Mission absolviert wurde. Ich entscheide mich hier für das Ausfragen des Waffenhändlers, das sollte doch mit Leichtigkeit zu schaffen sein. Abwarten, wir werden sehen. Jedoch mache ich nach der ersten Minute schon den Fehler, mich für eine witzige Antwort zu entscheiden. Hätte ich in diesem Fall lieber seriös reagiert. Na ja, zu spät, alle ballern schon auf mich! Dann muss ich sie wohl gewaltvoll aus dem Weg räumen. Gesagt, getan! So kämpfe ich mich langsam aber sicher durch den Dschungel an Gegnern, finde nebenbei noch Geld und Waffenmodifikationen, sowie viel Munition. Zum Schluss kommt wie angekündigt der Waffenhändler, der uns erzählt, dass er uns natürlich nicht helfen kann. So halten wir per Mikrofon Rücksprache mit unserem Auftraggeber. Trotzdem sind wir die Entscheider, ob wir ihn leben lassen wollen oder nicht. Unser Held hat drei Möglichkeiten, entweder wir töten ihn, zum Zweiten könnten  wir ihn festnehmen oder wir krallen uns seine Einnahmen. Natürlich entscheide ich mich für das Geld, sowas kann man immer gebrauchen. Wichtig ist, dass alle Entscheidungen den Spielverlauf beeinflussen – positiv, wie auch negativ! So befinde ich mich nach dem Geldtransfer wieder im Stützpunkt und kann meine Mission fortsetzen. Nun geht’s wieder von vorne los, einkaufen, ausrüsten und auf zur nächsten Aufgabe. Da ich mich ja vorhin für die Waffenhändler-Mission entschlossen hatte, bleiben mir nun die anderen Zwei.

Spezialisierung und das kommunikative System:
Kaum habe ich diese auch hinter mir, so ist der erste Part des Spiels erledigt und  ich bekomme eine Spezialisierung. Hier hat man die Wahl aus: Spion, Ingenieur, Kommando und Agent. Die ersten drei haben vordefinierte Zusatzfähigkeiten, beim Agenten kann man sie selbst definieren. Nun kann man im normalen Fertigkeits-Baum mehr Punkte verteilen und somit mehr Verbesserungen freischalten. Ebenso kann man die verteilten Punkte nochmal komplett abziehen, falls man die Punkte anders verteilen möchte. Sehr gute Idee, denn am Anfang hat man meistens keine Ahnung, wie man alles skillen soll. Ist man mit dem Ganzen fertig, so gibt es drei neue Städte, die man bereisen kann: Rom, Moskau und Taipeh. Ihr seht schon, es ist einiges an Abwechslung in Alpha Protocol. Doch nicht nur die Missionen und Ortschaften sind sehr abwechslungsreich, sondern auch das, was dazwischen passiert. Die Geschichte um unseren Geheimagenten wird immer wieder in schönen Zwischensequenzen erzählt. Doch auch diese sind interaktiv, zu Hause anlehnen und nichts tun gibt es hier nicht. Während der Sequenzen gibt es des Öfteren einen Smalltalk mit verschiedenen Personen. Hier kann man durch geschickte Antworten die Gunst der Personen erhalten, oder aber auch das Gegenteil bewirken. Je nachdem wie man hier agiert, so verhalten sich dann diese Personen im gesamten Spiel. Also immer kurz nachdenken, was man antwortet, doch nicht zu lange, denn ihr habt nur ein paar Sekunden Zeit, eure Entscheidung zu treffen. Anders als bei Mass Effekt 2 seid ihr hier permanent unter Zeitdruck – und das ist auch gut so. Bei Commander Shepard (Titelheld von Mass Effect) konnte man sich schön Zeit lassen und bei Bedarf lange nachdenken. Bei Alpha Protocol geht quasi alles in Echtzeit. Hat man in ein paar Sekunden nicht geantwortet, so nimmt die künstliche Intelligenz irgendeine Antwort! Ob diese dann richtig oder falsch war, seht ihr dann ja. Also immer gut aufpassen und der Kommunikation lauschen. Jedoch ist das Kommunikationssystem auch ein Manko des Spiels. So toll es sich auch anhört, so schwierig ist es im Spiel zu agieren. Erstens muss man sich total drauf konzentrieren, was der Charakter zu sagen hat, um dann richtig agieren zu können. Zweitens weiß man oft aber, anhand der kurzen Antworten nicht, was unser Held dann wirklich sagt. So ist es ein Zufallsspiel, welches auch zu Ungunsten ausfallen kann. Die Idee ist sehr gut, die Ausführung hätte man besser machen müssen!

Die Minigames:

Doch das Spiel besteht nicht nur aus Kommunikation, Missionen und Kämpfen. An verschiedenen Punkten gilt es auch eure Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen. So gibt es hin und wieder verschlossene Türen, die man entweder mit einem Gimmick aufbrechen kann oder man nimmt das selbst in die Hand. So erscheinen verschiedene Zylinder des Schlosses, die ich mit einer Taste von unten nach oben anheben kann. Ist der Zylinder in der richtigen Höhe, so drücke ich eine andere Taste, so dass er einrastet. Wenn ich dies in einer bestimmten Zeit mit allen Zylindern schaffe, so ist die Tür offen. Das zweite Minispiel präsentiert sich anfangs als absolutes Zufallsspiel, checkt man es, ist es dann aber nicht schwer. Hin und wieder könnt ihr Terminals hacken. Auf dem Bildschirm seht ihr lauter wuselnde Zahlen. Ihr habt zwei Zahlenreihen, die ihr in dem Gewirr erkennen müsst. Habt ihr die Stelle gesehen, so könnt ihr euren Zahlenblock mit dem Stick dorthin manövrieren und dann eine Taste zum einloggen drücken. Schafft ihr beide Blöcke innerhalb der Zeit, so ist der Computer gehackt und ihr bekommt einen Bonus, welcher meistens Geld ist. Das dritte Minispiel ist anfangs noch nett, aber später wird dieses zum Nervfaktor. Ihr seht drei Blöcke mit verschiedenen Leiterbahnen. Nun müsst ihr der Reihe nach gewisse Zahlen finden. Eigentlich muss man nur den Bahnen folgen und schauen, wo sich die 1, dann die 2 und so weiter befinden. Doch für sehschwache Menschen ist dies der Killer schlechthin. Generell sind die Minispiele eine nette Abwechslung, doch leider variieren sie nicht besonders und nerven von Zeit zu Zeit.

Die Grafik und der Sound:
Bei diesem Thema gibt es viele Höhen aber auch viele Tiefen. Die Grafik selbst ist des Öfteren ansehnlich, doch dies ist leider nicht immer so. In der Wüste weht einem der Sand um die Ohren, schöne Details wie die Strukturen der Gebäude sind sehr schön konstruiert. In Italien sieht man einen edlen Marmor und die Sonne spiegelt sich. Doch die Schattenseite hat es ebenso in sich, denn leider sind oftmals die Texturen verwaschen oder einfach sehr schlicht. Generell bietet Alpha Protocol schon etwas fürs Auge, jedoch hat man das schon sehr oft viel besser gesehen. Der Sound hingegen ist besser gelungen, die Waffen hören sich authentisch an, die Musik könnte von Hollywood produziert worden sein und die allgemeinen Effekte präsentieren sich wunderbar. Die Stimmen sind, bis auf einzelne Rollen, sehr gut gelungen, doch leider gibt es keine deutsche Übersetzung. Ob das gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden, denn oftmals ist die Eindeutschung miserabel. Von dem Aspekt her sind gute englische Sprecher da schon von Vorteil. Für die, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, wurden deutsche Untertitel spendiert, die aber sehr kurz und knapp gehalten sind. So steht man Alpha Protocol mit gemischten Gefühlen gegenüber. Mal passt alles super zusammen, mal sieht man im Spiel eine grafische Unterforderung der Konsole.


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Ich habe mich sehr auf Alpha Protocol gefreut. Die Mischung aus Splinter Cell und Shooter machte im Vorfeld schon Lust auf mehr. Leider ist das Spiel kein Kracher geworden, wie es viele vermutet hatten. Die Story ist solide, die Motivation für das mehrmalige Durchspielen ist vorhanden, Action gibt’s genug und die Atmosphäre passt. Jedoch gibt es auch eine Kehrseite der Medaille. Die Grafik ist oftmals unschön, es gibt keine deutsche Übersetzung und die Untertitel verschwinden im Rekordtempo. Die Dialoge sind schön, jedoch zu viel und nerven ab und an. Die künstliche Intelligenz ist meistens mies und die Minigames hätten mehr Abwechslung vertragen können. So überwiegt zum Schluss trotzdem der positive Eindruck. Ein großes Abenteuer mit einigen Mängeln, über die man leider nicht hinweg sehen kann!


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positiv negativ
  • Gute Waffenauswahl mit Modifikationsmöglichkeiten
  • Abwechslungsreiche Missionen
  • Aussehen kann vor jeder Mission geändert werden
  • Guter Fertigkeiten-Baum
  • Drei verschiedene Minispiele
  • Gutes Speichersystem
  • Handlungen haben Konsquenzen
  • Keine deutsche Sprachausgabe
  • Deutsche Untertitel sind zu schnell weg
  • Tipp-Einblendung oftmals während des Gesprächs
  • Künstliche Intelligenz echt doof
  • Im Nahkampf unübersichtlich
  • Betäubte Gegner verschwinden plötzlich
  • Bosskämpfe langweilig





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