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Assassins Creed Syndicate

Publisher: Ubisoft
Entwicklerstudio: Ubisoft Montreal
Genre: Action
Sub-Genre: Stealth-Action
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 23.10.2015
USK 16

Assassins Creed Syndicate   06.11.2015 von GloansBunny

Alle Jahre wieder... Nach dem eher unspektakulären Auftritt auf der Gamescom stürzt sich Redakteurin umso gespannter auf Assassin's Creed Syndicate. Ob Ubisoft nach dem missglückten fünften Teil der beliebten Spielreihe die Fans nun endlich wieder glücklich stimmen kann?

 

"London, 1868. Die industrielle Revolution durchflutet sämtliche Stadtteile. Während die Reichen ihre Macht auskosten und ihre Imperien vergrößern, nur um fettgefressen wie eine schmierige Raupe in pompösen Villen zu wohnen und zu leben wie die Made im Speck, bestehend aus Millionen von Pfund, leiden die, die sich nicht wehren können. Unzählige Kinder schuften in Kohle- und Stahlwerken, bis ihnen die kleinen Händchen bluten, nur um in der knappen Mittagspause dann am Straßenrand zu sitzen und um ein Paar Penny für etwas zu Essen betteln. In den Gassen, im Schatten von Big Ben, Buckingham Palace und dem Trafalgar Square, herrscht Chaos, Gewalt und Verbrechen, regiert von brutalen Straßengangs und kleinen Dieben, die meist von den Armen nehmen, statt die fetten Maden zu bestehlen. Und hinter all dem steckt er, Crawford Starrick, der mächtigste Templer Englands! Starrick, dieses feige Schwein, lässt sich jedoch meist durch einen seiner sieben Handlanger vertreten, was meinen Plan, ihm meine Klinge in den wohl gepflegten Hals zu rammen, erschwert. Doch auch wenn Evie, meine geliebte Zwillingsschwester, die Prioritäten auf Hilfe für den sozialen Wiederaufbau Londons und den Meister-Assassinen Henry Green, der zugegeben nicht unattraktiv ist, setzt, werde ich sie alle töten. Jede einzelne dieser skrupellosen Templervisagen wird lernen, was es heißt, sich mit mir, Jacob Frye, anzulegen. Mit mir und meiner loyalen Straßengang The Rooks, die mir bis in den Tod folgen würden. Ich werde der unbarmherzigen Unterdrückung durch die Templer ein Ende setzen! Ab jetzt heißt es Assassinen gegen Templer, Rooks gegen Blighters, Leidenschaft gegen Macht. Mein Name ist Jacob Frye und ich kämpfe bis zum Tod. Für England. Für die Freiheit. Für den Frieden. Nichts ist wahr, alles ist erlaubt..."
 
Steuerung und Sound: Kleine Revolution trifft auf bedingungslose Loyalität
 
Das Steuerungskonzept von Ubisofts neuem Meuchelabenteuer beruht auf dem altbekannten Layout, erhält aber ein paar kleine Upgrades. Durch einen äußerst prominenten Kombozähler und einem vereinfachten Kampfsystem gewinnen die Fights an Tempo und machen mit ihren zahlreichen Mitteln wie Gehstock, Dolchen und Schuss- oder Wurfwaffen extrem viel Spaß. Da die Gegner meist mit höheren Leveln und cleverer KI ausgestattet sind kommt nur selten ein überlegenes Machtgefühl wie noch in Assassin's Creed: Black Flag auf, was den Schwierigkeitsgrad in den Kämpfen gegen mehrere Feinde angenehm wechselnd sein lässt. Die größte Neuerung findet man jedoch im Bewegungssystem: neben dem überarbeiteten Parcours-System, welches die Protagonisten bequem und zielsicher wahlweise auf- oder abwärts vorankommen lässt, ist es vor allem der neue Greifhaken, der Assassin's Creed Syndicate zu einem wahren Movement-Fest mutieren lässt. Dieses Gadget kennen geneigte Spieler zwar bereits aus den Batman-Games, hier wird er allerdings fast schon perfekt ins Spiel integriert. Es hat noch nie so viel Spaß gemacht, weite Entfernungen und hohe Stellen in atemberaubendem Tempo zu überwinden, aus brenzligen Situationen zu entkommen oder heimtückische Attentate auszuüben! Da könnte man glatt vergessen, dass nun erstmalig auch Kutschen zur Fortbewegung in der Open World London zur Verfügung stehen. Danke Ubisoft für dieses geniale Steuerungskonzept, welches dank integriertem Tutorial auch Neulingen schnell in Fleisch und Blut übergeht!
 
Beim Thema Sounddesign spielt Assassin's Creed Syndicate wie alle anderen Serienteile erneut in der obersten Liga mit. Neben dem Soundtrack, der altbekannte Assassinenklänge mit herrlich passenden Flöten- und Orchesterstücken kombiniert, sind es vor allem wieder die authentischen und enorm engagierten Synchronsprecher, die dieses wohlige Kribbeln im Gehörgang des geneigten Assassin's Creed-Fans hervorrufen. Auch die Kampfgeräusche sind stimmig und reichen von dem sanften Zischen, welches die Unteramklinge beim Verlassen ihres Verstecks erzeugt, bis hin zu cineastischen Explosionen, die Jacob und Evie gerne mal in Templerarealen auslösen. Die Umgebungssounds der Spielwelt hingegen sind eher durchwachsen, zumindest was die zahllosen NPCs in Londons Gassen betrifft. Zwar klingt alles wirklich sehr gut und realistisch, doch wenn man von einer hilflosen Person zunächst auf Deutsch angebettelt wird, den soeben geklauten Geldbeutel möglichst vollständig zurück zu bringen, nur damit eben jene dann zwei Sekunden später im klassischen Oxford-Englisch mit einem anderen Passanten um die Wette näselt, dann muss man sich schon fast ein ungläubiges Lachen verkneifen. Was beim Schlendern durch Londons Straßen für eine wahnsinnig dichte Atmosphäre sorgt, wirkt in diesen Momenten allerdings irgendwie deplatziert. Ubisoft bleibt seiner Spur aber treu und sorgt akustisch insgesamt für zahllose Mittendrin-Momente, selbst wenn die Lippensynchronität der deutschen Tonspur stellenweise alles andere als exakt ist.
 
Grafik, Gameplay und Umfang: Kleiner Rückschritt trifft auf bedingungslose Kontinuität
 
Wo es noch freudige Gesichter gab, als die ersten Trailer zu Assassin's Creed Syndicate zu sehen waren, blickt man nun, das fertige Spiel vor Augen, in eher ratlose. Denn Ubisoft hat sich die vielen technischen Probleme von Assassin's Creed Unity zur Brust genommen und setzt im neuen Teil auf Performance und Stabilität statt auf Framerateeinbrüche und Grafikbugs, was natürlich zu Lasten der Gesamtgrafik geht. Wirklich schlecht sieht Jacob und Evies Abenteuer zwar nicht aus, doch manch unscharfe Textur und ein heruntergeschraubter Detailgrad bei Wasser-, Gesichts- und Haaranimationen beispielsweise erwecken mitunter den Eindruck, visuell nicht ganz auf Höhe der Zeit zu sein. Die tollen Licht- und Schatteneffekte sind weniger häufig anzutreffen als noch in Assassin´s Creed Unity, die Umgebungstexturen sind wesentlich gröber und auch die Weitsicht liegt hinter den Vorgängertiteln zurück. Dass Assassin´s Creed Syndicate aber eigentlich durchaus die Leistung des konsoleninternen Grafikchips kitzeln kann, zeigt sich, wenn man sich an oder auf der Themse aufhält: hier dampfen fast schon übertrieben viele Schiffe durch das glitzernde Wasser, während der dynamische Tag- und Nachtwechseln den Himmel in ein imposantes Orange taucht und die Silhouetten von Londons großen Wahrzeichen im Hintergrund eindrucksvoll hervorhebt. Spaziert man anschließend durch die Gassen der revolutionsgebäutelten Stadt, trifft man auf zahllose NPCs, von denen jede einer anderen Tätigkeit nachgeht. Im Schatten einer Brücke spielen Kinder unbeschwert Fangen, beobachtet und kommentiert von einem deutlich angetrunkenen Arbeiter und streng bewacht von der aufmerksamen und stets besorgten Mutter. Aus einer der dutzenden vorbeiklappernden Kutschen dröhnt ein intimer Streit der hohen Herrschaften, im Park spielt ein gut gekleidetes Streichquartett vor einem kleinen, begeisterten Publikum und eine Katze streift maunzend um die Beine eines Schlafenden. London ist nicht so überbevölkert wie noch Paris aus Assassin´s Creed Unity, dafür gibt es aber nur sehr, sehr selten Grafikbugs wie aufploppende Texturen, in Wänden steckende Figuren oder Einbrüche der Framerate. In über 40 Stunden Spielzeit habe ich vielleicht zehn Bugs entdeckt (von denen nur ein einziger meinen Charakter selbst getroffen hat), was dem Spielfluss und -spaß deutlich zu Gute kommt. Assassin´s Creed Syndicate ist optisch etwas abgespeckter als sein verhunzter Vorgänger, dafür aber erfreulich stabil und vor allem spielbar. Optik ist eben auch in modernen Zeiten nicht Alles.
 

Bildergalerie von Assassins Creed Syndicate (29 Bilder)

Das Herzstück der Assassinen-Serie ist und bleibt wie schon seit dem ersten Teil das abwechslungsreiche und unterhaltsame Gameplay. Assassin´s Creed Syndicate kehrt dank reduzierter, aber eben flüssiger Performance zu seinen spielerischen Wurzeln zurück und unterhält mitunter für Tage. Neben dem storytechnisch zwar eher schwachen roten Faden, dessen Inhalt leider kaum Verschwörungstheorien oder historisch korrekte Verbindungen aufweist, überrollt einem Jacob und Evies Abenteuer regelrecht mit Nebenmissionen und Zusatzaufgaben. Der Hauptmissionsstrang erzählt rudimentär schlichtweg den Kampf Gut gegen Böse, dargestellt durch die Zwillinge und den Templer Crawford Starrick. Dass Ubisoft erzählerisch nur oberflächlich an einer tiefen Story kratzt stört dabei kaum, denn mit der erwachsenen, schlagfertigen Evie und dem naiven, draufgängerischen Jacob erhält Assassin´s Creed Syndicate zwei sehr charismatische und mitreißende Charaktere. Die innige Beziehung der beiden spiegelt sich in zahlreichen Zwischensequenzen wieder, die einen die Figuren direkt ins Herz schließen lässt. Während Jacob mit seiner süffisanten, teils etwas eifersüchtigen, machoartigen Art für viele Lacher sorgt und sich gerne auch starke Wortgefechte mit allerlei Persönlichkeiten liefert, hinterlässt Evie mit ihrem taffen, schlagfertigen und erwachsenen Verhalten einen mindestens genauso tiefen Eindruck. Die Sympathie und das Charisma der Geschwister reicht zwar nicht ganz an Fanliebling Ezio aus Teil Zwei heran, doch sie sind nahe dran, ebenso wie die Handvoll Personen geschichtsträchtiger Persönlichkeiten der englischen Revolutionszeit, die mit spannenden und abwechslungsreichen Missionen warten.
 
So dürfen Jacob und Evie, die man übrigens bis auf wenige missionsabhängige Ausnahmen jederzeit auf Knopfdruck durchwechseln und spielen kann, neben den umfangreichen und vielfältigen Hauptsequenzen (Stichwort "Irrenanstalt als Leiche getarnt infiltrieren" und "vermeintliche Dämonen jagen"), die einige der besten der gesamten Serie darstellen, auch diverse Nebenaufträge erledigen. Der Schriftsteller Charles Dickens beispielsweise beschäftigt sich und die Assassinen mit mysteriösen, paranormalen Geschehnissen, der schrullige Forscher Charles Darwin hat mit einem mobbenden Kontrahenten zu kämpfen und Erfinder Alexander Graham Bell flirtet nicht nur gerne mit der hübschen Evie, sondern bastelt auch gerne gegen Hilfe bei diversen Aufgaben an neuen Gadgets für das meuchelnde Duo. Das Grundgerüst der einzelnen Missionen ist dabei jeweils grundverschieden und vor allem die Inszenierung und die Settings sprühen nur so vor Ideenreichtum und Unterhaltungswerten. Verfolgungsjagden zu Pferde beziehungsweise Kutsche, über den Dächern von London oder auf der Themse, heimtückische Attentate oder Spionageeinlagen, bei der ein Entdecken zum Abbruch führt,  einen verschollenen Mitstreiter anhand der Spuren seines Mageninhaltes und dem Adlerauge auspüren, ein Schmugglerversteck in die Luft jagen... Das Missionsdesign in Assassin´s Creed Syndicate ist schlichtweg grandios und das, was man sich unter Videospielunterhaltung einfach vorstellt. Mit viel Liebe zum Detail, einer gehörigen Portion Hintegrundgeschichte und zahllosen Dialogen schafft es Ubisoft, ein wahres Mittendrin-Gefühl zu erschaffen. Da drückt man doch gerne mal ein Auge zu, wenn geschichtlich nicht ganz korrekte Zusammenhänge simuliert oder eine absolut unwichtige, aufgesetzt wirkende Abstergo-Gegenwarts-Story die Abenteuer von Evie und Jacob zieren!
 
Wer ein wenig "Abwechslung" von den grandiosen Haupt- und Nebenmissionen sucht, der macht sich einfach auf eine Erkundungstour durch die in London angesiedelte Open World von Assassin´s Creed Syndicate. Einfach nur dem alltäglichen Treiben in der britischen Großstadt des 19. Jahrhunderts zuzuschauen macht Spaß. Dabei auf zahlreiche Rätsel und Sammelgegenstände wie Truhen, Bierflaschen, Spieluhren, getrocknete Blumen oder von Abstergo verlorene Glitches zu stoßen und dabei deren Geheimnisse zu lüften macht noch mehr Spaß. Doch den höchsten Unterhaltungswert haben die zahllosen optionalen Aktivitäten, die überall auf der Karte verstreut sind. Die sieben Viertel Whitechapel, City of London, Southwark, Lambeth, Westminster, The Strand und die Zhemse befinden sich von Beginn an fest in Templerhand und werden von deren eigener Straßengang The Blighters kontrolliert. Aus der irrwitzigen Idee Jacobs, selbst eine Gang zu gründen, wird Realität und fortan dürfen die Zwillinge mit Hilfe der Rooks die besetzten Gebiete nach und nach von den Templern befreien. In klassischer Serienmanier wollen hier hochrangige Templerbosse gejagt und getötet, Blighter-Quartiere sabotiert und zerstört oder ganze Straßenkriege gekämpft werden. Unterstützung erhalten die beiden Geschwister dabei auf Wunsch von ihren Bandenmitgliedern, die am Straßenrand ganz bequem per Knopfdruck rekrutiert und eingesetzt werden können und in einem übersichtlichen Menü gegen Pfund und Rohstoffe in diversen Fertigkeiten als Union aufgelevelt werden. Bares und mehrere Dutzend Rohstoffe, die via intelligentem und gut strukturiertem Crafting-Menü oder wahlweise per nicht erwähnenswerten Mikrotransaktionen zu neuen Waffen und anderem  Equipment führen, sowie Erfahrungspunkte erhalten Evie und Jacob, indem sie Aufträge erfüllen, Gegner töten und Sympathisanten für sich gewinnen. Letztere erfordern einiges an Sitzfleisch, denn bis man sich die Loyalität von Inspector Abberline, der jungen Straßeninformantin Clara oder dem Meister-Assassinen Henry Green  erarbeitet und somit alle Konstruktionspläne erarbeitet hat, vergehen unzählige, nie langweilig werdende Aufträge. Hochrangige Templer aufspüren und möglichst lebendig im Gefängnis abliefern, versklavte Kinder aus Eisen- und Kohlewerken befreien oder Knotenpunkte und Warenverstecke der Feinde zerstören sind dabei nur ein Paar der vielen verschiedenen Aufgaben, die es zu erfüllen gilt.
 
Die dabei errungenen Erfahrungspunkte dürfen und sollten auch dringlichst in die Fertigkeiten von Evie und Jacob investiert werden, um zahlreiche Eigenschaften wie etwa mehr Gesundheit, verbessertes Schleichen, längere Kombozeiten und vieles mehr freizuschalten. Die Punkte können dabei ganz individuell und für jede der beiden Figuren separat verteilt werden, was ganz neue Möglichkeiten im Leben eines Assassinen schafft. Levelt man Jacob zum Beispiel primär im Kampf- und Evie im Stealthsegment auf, stehen einem zwei hoch spezialisierte, maßgeschneiderte Charaktere zur Verfügung, die ihre Stärken in den vielen Angriffs- und Schleichmissionen voll ausspielen können. Kombiniert mit hochwertigen Offensiv- und Defensivwaffen, das nötige Kleingeld und den hochgestuften Eco-Talentbaum vorausgesetzt, lassen sich die Zwillinge so zu wahren Meistern ihres Faches entwickeln- was nicht nur den Spielspaß, sondern auch den Sammel- und Fundtrieb des Spielers anregt. Perfekt ergänzt wird das Gameplay durch das unheimlich spaßige, flotte Kampfsystem, welches durch das neue Gadget "Greifhaken" ergänzt und fast schon perfektioniert wird. Noch nie haben Fights gegen schwer bewaffnete, clevere Templer so viel Laune gemacht, wie in Assassin´s Creed Syndicate! Zwar steht es dem Spieler meist frei, ob er lieber leise und listig oder mit wehenden Dolchen und Klingen die Templer meuchelt, doch nicht selten habe ich mich selbst dabei erwischt, wie ich diebisch grinsend mit einer Kutsche in ein Gegnernest gedonnert bin, um dann, das Ziel, den Kombozähler in den dreistelligen Bereich zu jagen, alles zu verkloppen, was mir vor die Linse lief. Warum? Weil das Kampfsystem mindestens ebenso viel Fun macht wie das durchdachte, intuitive Bewegungslayout. Von Dach zu Dach hüpfen, garniert mit hübschen Parcours-Bewegungen, zackig via Greifhaken auf den nächsten Turm geschwungen und dann in einer hübscher Finisher-Sequenz grazil per Luftattentat zwei Schergen erledigt- ja, es macht verdammt viel Spaß! Endlich macht Assassin´s Creed wieder süchtig, mehr als 40 Stunden lang, natürlich inklusive der Standard-Inhalte wie Aussichtspunkte erklimmen, Passanten in Zufalls-Events helfen, Truhen finden und weiteren Sandbox-Aktivitäten wie Templerfracht stehlen, Kutschen entführen oder Schläger verjagen. Da kann man das Fehlen eines für mich ohnehin unwichtigen Multiplayermodes ganz einfach verschmerzen, auch wenn sich angesichts des Zwei-Charaktere-Prinzips ein Koop-Modus geradezu schreiend angeboten hätte. Aber wer weiß, vielleicht reicht Ubisoft ja hier noch etwas nach...

Das Fazit von: GloansBunny

GloansBunny

"Langer Rede kurzer Sinn..."

Ja, ich weiß, diesen Satz liest man von mir öfter, und auch bei Assassin´s Creed Syndicate wollte ich eigentlich nicht einen ellenlangen Artikel schreiben. Aber sorry, ich kann nicht anders!

Als bekennendes Fan-Girl der Assassinen-Serie war ich von Assassin´s Creed Unity mehr als enttäuscht angesichts der vor Bugs nur so wimmelnden Technik, der Unspielbarkeit des Paris-Abenteuers und der nervigen Online-Inhalte und Mikrotransaktionen.

 

Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben und war mehr oder weniger gelangweilt von Ubisofts letztem Meuchel-Adventure. Doch dann kam Assassin´s Creed Syndicate und ich war mit einem Schlag wieder schwer verliebt. Verliebt in die authentischen, charismatischen Charaktere Jacob und Evie. In die abwechslungsreichen Missionen, die beim Thema Design und Inhalt ihresgleichen suchen. In das spaßige Kampfsystem, den Fertigkeitenbaum, die x kleinen und großen Sammel- und Nebenaufgaben, die mich für Tage an den Bildschirm gefesselt und die Hauptstory links liegen haben lassen. In die atmosphärische Open World London, in das Crafting-System, den angenehmen Schwierigkeitsgrad, den Greifhaken, das stimmige Parcours-Movement, in die sympathischen Nebenfiguren und das virtuelle Leben in Londons Straßen.

 

Ich habe mich quasi fast komplett in das Spiel verliebt. Lediglich die abgespeckte Optik, die der Stabilität und der Performance aber sehr zugute kommt, die etwas überzogene Soundkulisse der NPCs, der fehlende Koop-Modus und die belanglose, mit Logikfehlern gespickte Geschichte hinter Evie und Jacob hindern mich daran, Assassin´s Creed Syndicate vom Fleck weg zu heiraten (also eine 10er-Wertung zu geben). Assassin´s Creed Syndicate ist so, wie ich mir nach dem desaströsen Assassin´s Creed Unity ein perfektes Assassin´s Creed vorgestellt habe! Langzeitmotivation, Spielspaß und Balance, so perfekt wie der Unterarmklingen-Mechanismus. Schweizer Uhrwerk kann ja schließlich jeder...


Die letzten Artikel der Redakteurin:


positiv negativ
  • Enorm einprägsame und sympathische Charaktere
  • Perfekt ausbalanciertes Kampfsystem mit zahlreichen Möglichkeiten
  • Super Mischung aus Stealth- und Actionpassagen
  • Missionsdesign wie vom anderen Stern
  • Gigantische, lebendige Open World
  • Nette neue Gimmick wie etwa Greifhaken, Kutschen etc
  • Unzählige Haupt-, Neben- und Sammelmissionen mit individuellen Storys
  • Optionale Zusatzaufgaben und Bandensystem
  • Stabile Framerate, klasse Sound, starke Kulissen
  • Grafik zu Gunsten der Stabilität und Spielbarkeit deutlich schlechter als Unity
  • Lippensynchronität und Umgebungsgeräusche nicht immer perfekt
  • Hauptstory teils unlogisch und wenig spannend, simpler Kampf "Gut gegen Böse"
  • Kein Koop-Modus





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