Catherine
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BEWERTUNG |
09.02.2012 von Xthonios
Blond oder Schwarz? Gut oder Böse? Macho oder Softie? Familienplanung oder Sex-Orgien? Diese Fragen stellt sich jeder Mann (Frau sicherlich auch) im Laufe seines Lebens mindestens ein Mal. Für all jene, die noch unentschlossen sind, präsentieren wir Catherine, der neue groteske Horror-Erotik-Adventure-Puzzler aus dem Hause Atlus... Die Handhabung: Wirklich steuern tun wir Vincent lediglich in den Albtraumpassagen. Hier gilt es die verschiedensten Blöcke zu verschieben, um die jeweilige Herausforderung zu erklimmen und zu überleben. Hier gilt es - neben schneller Auffassungsgabe - auch eine räumliche Vorstellung zu entwickeln, um so die ideale Kletterroute zu finden. Aber Block ist nicht gleich Block. In den späteren Leveln geben sich Bombenblöcke (explodieren und schädigen benachbarte Blöcke), Sprungblöcke (mit integriertem Trampolin), Eisblöcke (Vorsicht rutschig) und beschädigte Blöcke (brechen ein nach Nutzung) die Hand und erschweren unsere Versuche, den Gipfel des jeweiligen Kletterturms zu erreichen. Dies mag jetzt für den Einen oder Anderen nicht schwer klingen, doch wenn Euch eine wilde Furie mit einem Fleischmesser oder ein Kettensägen schwingendes Baby die Blöcke unter dem Boden wegschnetzelt, könnte dies zu einem unnatürlichen Leistungsdruck führen. Aber auch hier gilt es, einen kühlen Kopf zu behalten. Glücklicherweise bietet uns hier das Spiel eine Möglichkeit an, einen falschen Schritt wieder zu revidieren. Diese Option ist super und findet im Spiel auch oft genug Verwendung - versprochen! Aber keine Angst, auch mithilfe dieser Option werden Euch zahlreiche Frustmomente das Spiel vermiesen. Es bietet zu Beginn zwei Schwierigkeitsstufen an. Leicht sollte die erste Wahl sein, für all jene, die lieber der Story lauschen möchten, während Normal für diejenigen infrage kommt, die Herausforderungen lieben. Erst nach einem erfolgreichen Abschluss des Spiels wird der Schwierigkeitsgrad Schwer freigeschaltet. Eine andere Möglichkeit, dem Zeitdruck entgegenzuwirken, ist der Vollrausch am Abend in der Bar. Wie bereits erwähnt, steigt die Bewegungsrate proportional zum vorher vertilgten Alkohol. Dies führt auf der anderen Seite jedoch meines Erachtens zu einer ungenauen Steuerung. Zu oft kam es vor, dass man den eigentlichen Stein aus Versehen in die falsche Richtung geschubst hat oder den Stein einfach nicht zu greifen bekommt, weil Vincent auf Teufel komm raus nicht in die richtige Richtung schaut. Ob's am Alkohol oder meiner beginnenden Frustration lag, wird wohl immer das sahnige Geheimnis von Philadelphia bleiben. Was persönlich gesehen zu einer weiteren Frustration führen kann, sind die doch recht unfairen Kontrollpunkte in den Klettermomenten. Meist findet sich nach einer kurzen Kletterpartie gleich ein Kontrollpunkt, aber spätestens nachdem wir die Hälfte des Level erreicht haben, findet sich kein einziger Checkpoint wieder. Zu oft war ich verleitet, die Schwierigkeit einfach auf leicht zu stellen, um weiterzukommen. Die technische Seite: Grafisch gesehen müssen wir eines vorwegnehmen: Catherine ist von dem japanischen Entwicklerstudio Atlus unter der Führung von Katsura Hashino entstanden. Wer also nicht auf den typischen Animé-Stil steht, wird an diesem Spiel auch keine Freude haben. Allen Anderen wird dieses Spiel sicherlich optisch eine Freude bereiten. Die detailreichen liebevollen gezeichneten Zwischensequenzen sind einfach klasse umgesetzt, lediglich die computeranimierten Gesichtsausdrücke von Vincent (gerade wenn er sich erschreckt) finde ich persönlich nicht besonders gelungen. Ansonsten gibt es keine Beanstandungen. Auch der Soundtrack bietet eine gute Mischung aus den verschiedensten Musikrichtungen: Von Hip-Hop bis hin zu klassischer Musik wird alles geboten. Auch die englische Sprachausgabe klingt sehr professionell, die Sprecher sind hier über jeden Zweifel erhaben. Das Spiel wird jedoch mit deutschen Untertiteln präsentiert, diese können auf Wunsch jedoch auch ausgeblendet werden. Unangenehm aufgefallen sind jedoch die teilweisen recht langen Ladezeiten, selbst wenn das Spiel auf die Festplatte installiert wurde. Im Gegenzug werden diese Momente mit amüsanten Zitaten berühmter Personen versüßt, die perfekt zu dem Spiel passen. Ein klassisches Beispiel: Ein Mann heiratet meist aus Verzweiflung und bereut es anschließend sein ganzes Leben lang.
Neben dem klassischen Storymodus, kann man sich durch erspielte Goldpokale weitere Herausforderungen freischalten. Hier kann sich sogar online mit anderen Mitspielern gemessen werden. Die zufälligen Kletterpassagen kann man zudem im Koop-Modus gemeinsam an einer Konsole antreten. Dies ist äußerst spaßig, auch wenn es die Kletterpartien oftmals in sich haben. Der Ehrgeiz siegt auch hier gegenüber dem Frust. Das Fazit von: Xthonios
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