Im Jahr 2013 spielte ein NSA Mitarbeiter als geheim eingestufte Dokumente mit brisantem Inhalt an die Presse. Die Geschichte um Edward Snowden und seine Veröffentlichung wurde von Laura Poitras in der Dokumentation Citizenfour gezeigt, und wir haben sie uns angesehen ...
Laura Poitras ist eine Dokumetarfilmerin. In der Vergangenheit hat sie bereits Filme über den Irak oder Guantanamo Bay veröffentlicht. Eines Tages wendet sich ein NSA Mitarbeiter mit dem Angebot an sie, ihr geheime Dokumente zuzuspielen. Man trifft sich in einem Hotel in Hong Kong und Edward Snowden geht mit ihr und Gleen Greenwald die geheimen Unterlagen durch. Gleen Greenwald ist ein Redakteur für die englische Zeitschrift “The Guardian” und konnte bereits Erfahrung mit der Veröffentlichung von brisantem Material sammeln. Schnell merkt er, dass die Informationen, welche Edward Snowden da vor ihm ausbreitet, extrem brisant sind. Es geht um das Sammeln von sogenannten Meta Daten. Dabei handelt es sich um Informationen wie zum Beispiel wann eine Person mit einer anderen telefoniert hat, wo die Personen waren, wie lange das Gespräch gedauert hat und so weiter. Aus diesen Informationen lassen sich Muster ableiten, welche für jede Person eindeutig sind. Hinzu kommen Projekte wie PRISM, TEMPORA und weitere, mit welchen die US-amerikanische, aber auch andere Regierungen systematisch die Menschheit ausspähen. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wird dies durch die Abwehr von Terrorismus begründet, jedoch stellt es jeden Bürger dieser Erde unter Generalverdacht. Und da alle Informationen gespeichert werden, ist eine Suche nach persönlichen Daten immer möglich. Snowden selbst kann all dieses Wissen nicht einfach veröffentlichen, sie sind dafür zu brisant und er möchte politische Folgen wie nach dem Wikileaks-Skandal vermeiden. Zusammen geht man das Material durch, sortiert es und schreibt Artikel. Die Artikel wiederum werden alle von The Guardian abgedruckt und schlagen ein wie eine Bombe. Gleichzeitig fangen Mitarbeiter der US-Regierung an, im Umfeld von Edward Snowden zu ermitteln, so wird auch Snowdens Freundin Ziel von einer Überwachung und einer Hausdurchsuchung. Die Krönung der Veröffentlichungen ist ein Interview, in welchem Snowden sich selbst sowie seine Intentionen für die Veröffentlichung beschreibt. Nach dem Interview beginnt eine bewegte Flucht von Snowden, unterstützt wird er hierbei von Mitarbeitern von Wikileaks.
Bildergalerie von Citizenfour (14 Bilder)
Während der ganzen Geschichte ist Laura Poitras mit ihrer Kamera dabei und zeigt uns zum Beispiel, was in dem Hotelzimmer in Hong Kong passiert. Das Resultat ist eine interessante Dokumentation, welche sich nicht unbedingt auf den Inhalt der Veröffentlichungen selbst, sondern vielmehr auf die Vorgänge konzentriert. Das Ganze lässt sich am ehesten mit einer Behind-the-Scenes-Dokumentation beschreiben. Gezeigt wird dabei ein Edward Snowden, welcher mal selbstsicher, dann doch wieder nervös wirkt. Welcher sich Sorgen um seine Freundin macht und seine Familie vermisst. Hinzu kommt, dass das Reportertrio (Greenwald, Poitras und Ewen MacAskill, welcher auf Grund der Fülle an Informationen später dazu stößt) von Snowden die Bedeutung der Daten erklärt. Dies lässt auch den Zuschauer die wirkliche Bedeutung begreifen. Die Dokumentation selbst ist komplett in englisch mit deutschen Untertiteln. Beim Bild merkt man, dass Laura Poitras eine HD Kamera genutzt hat, da das Bild durchweg scharf und ohne Makel ist. Wie für eine Dokumentation typisch ist der Sound sehr frontlastig, Surround Sound wird auch nicht benötigt. Als Extras gibt es weitere, unveröffentlichte Szenen, Interviews mit den Produzenten sowie eine Filmgespräch mit Laura Poitras.
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