Code 8

Code 8

Originaltitel: Code 8
Genre: Sci-Fi / Fantasy
Regie: Jeff Chan
Hauptdarsteller: Stephen Amell Robbie Amell Sung Kang
Laufzeit: DVD (94 Min) • BD (98 Min)
Label: Koch Media Home Entertainment
FSK 16

Code 8   19.02.2020 von LorD Avenger

Stars wie Stephan Amell (Arrow), sein Cousin Robbie Amell und Sung Kang aus der Fast & Furious-Reihe überzeugen in diesem unter dem Radar laufenden Superhelden-Abenteuer...

 

Inhalt

 

Die Handlung erinnert schnell an einige der X-Men-Filme: Ein Bruchteil der menschlichen Bevölkerung wird mit unterschiedlich stark ausgeprägten Superkräften geboren. Sie werden unter anderem in Kategorien wie Herkules (außergewöhnliche körperliche Stärke) oder Elektro (können Strom absorbieren und erzeugen) eingeordnet, können aber auch Heilkräfte besitzen oder Gedanken lesen. Wie es aber nun einmal die Natur des Menschen ist, fürchten sie was sie nicht verstehen und die Mutanten werden gesellschaftlich weitestgehend ausgeschlossen und gemobbt. Während clevere Bauunternehmer die Fähigkeiten der verzweifelten Menschen illegalerweise für ihre Projekte ausnutzen, stellen die meisten Betriebe Mutanten grundsätzlich gar nicht ein, sortieren diese bereits im Fragebogen vor dem Bewerbungsgespräch aus. Einer der so Benachteiligten ist Connor Reed (Robbie Amell), der sich und seine Mutter mit den gelegentlichen Baujobs über Wasser zu halten versucht, die regelmäßig von Polizeirazzien zerschlagen werden. Als die Krankheit seiner Mutter schlimmer wird, lässt er sich von dem charismatischen Gangster Garrett (Stephan Amell, Arrow) überreden an einem Raubzug teilzunehmen. Das Team um Garrett nutzt seine unterschiedlichen Fähigkeiten, um sich zu holen was es möchte - beziehungsweise, um das zu besorgen, was der in Schwierigkeiten steckende Gangsterboss Marcus beauftragt. Die Bezahlung ist vielversprechend, doch das Risiko ist hoch - die Gefahr geht nicht nur von der hochtechnologisierten Polizei aus, die gefährliche Robotersoldaten mit Drohnen abwirft.

 

Als absoluter Superhelden-Fan war ich vollkommen überrascht, zuvor noch nie über diesen Film gestolpert zu sein - und bei meiner jahrelangen Recherche des Genres bin ich mit Rise of the Black Bat, Die Super-Ex oder Der Puma-Man schon auf ganz andere Kandidaten gestoßen. Das Projekt Code 8 fand seinen Anfang bereits im Jahre 2016 als ein rund 10-minütiger gleichnamiger Kurzfilm mit denselben Hauptdarstellern erschien. Dieser wurde als Aufhänger für eine Indiegogo-Crowdfunding-Produktion genutzt, die ihr finanzielles Ziel von lediglich 200.000 Dollar um ein Vielfaches sprengte - mit dem sympathischen Arrow-Star Stephen Amell als Werbefigur sicherlich kein allzu schweres Vorhaben. Das dadurch zusammengekommene Budget ermöglichte neben der Amell-Familienbande und dem asiatischen Fast & Furious-Star Sung Kang auch weitere bekannte Gesichter - Laysla De Oliveira und Martin Roach sieht man erst seit wenigen Wochen in der großartigen Netflix-Serie Locke & Key und Aaron Abrams, der Forensiker aus Hannibal.

 

Da die Mutanten in dieser Geschichte unterdrückt werden und keiner von ihnen - zumindest keiner in diesem Film - seine Kräfte für die Verbrechensbekämpfung einsetzt (sondern eher fürs Gegenteil), handelt es sich hierbei nicht um den klassischen Superheldenfilm. Der Ansatz seine unterschiedlichen Kräfte geheimzuhalten erinnert speziell an den B-Superkraft-Movie Chronicle - Wozu bist du fähig? Auch der düstere, ernsthaftere Ansatz ist weit davon entfernt mit einem der eher fröhlich-lustigen Marvel-Filme vergleichbar zu sein. Das ist es letztlich aber auch, was den Film gewissermaßen erfrischender macht - in einer glaubwürdigeren Welt werden nicht alle Menschen mit Superkräften zu Helden oder Schurken, es gibt genauso gut arme Schlucker, die einfach nur durchs Leben kommen wollen und dabei auch noch Steine in den Weg gelegt bekommen. Connor ist vielleicht nicht der innovativste Charakter, durch all seine Probleme aber ausgesprochen glaubwürdig und das ist auch ganz allgemein eine große Stärke des Films. Egal ob der Gangster Garett, sein Team oder deren selbst mit einer schweren Krankheit kämpfende Boss - alle wirken sie tatsächlich echt und einige davon haben sogar eine ganze Reihe von Facetten zu bieten.

 

Bildergalerie von Code 8 (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Auch bei der optischen Qualität sieht man, dass die Produzenten ein ordentliches Budget zur Verfügung hatten. Die Effekte sind noch nicht ganz auf Blockbuster-Level, aber zweifelsohne bereits besser als in manch anderem Film, der es ins Kino schafft. Hier hätte man meiner Meinung nach gerne noch ein bisschen mehr aufdrehen können, aber das Budget in talentierte Darsteller zu stecken war sicherlich eine ebenso gute, wenn nicht sogar noch bessere Idee - an denen habe ich nämlich absolut nichts auszusetzen. Die deutsche Synchronisierung kann sich hören lassen und die Actionszenen haben im DTS-HD-Master Audio ordentlich Wumms. Im Bonusmaterial findet sich erfreulicherweise auch noch der Kurzfilm, auf dem dieses Projekt basiert.



Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Code 8 ist eine Indie-Überraschung mit reichlich Crowdfunding-Budget und großartigen Darstellern, die endlich auch mal wieder eine etwas andere Superheldengeschichte erzählt. Deutlich düsterer aber auch glaubhafter präsentiert sich eine Geschichte mit gut geschriebenen Charakteren, von denen leider ausgerechnet der Protagonist sehr uninspiriert ausfällt. Definitiv hat der Streifen noch einige Schwächen und hätte mit der einen oder anderen Anpassung locker Kinomaterial sein können, aber auch so war das Ganze - besonders für Fans von Superkräften, die nicht nur das Marvel-Entertainment sehen wollen - eine durchaus unterhaltsame Abendunterhaltung, die auf jeden Fall zu überraschen wusste.


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