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Dance Central

Publisher: MTV Games
Entwicklerstudio: Harmonix
Genre: Musikspiel
Sub-Genre: Tanzspiel
Art: Midpricetitel
Erscheinungsdatum: 10.11.2010
USK 0

Dance Central   29.11.2010 von DeWerni

Ein weiterer Starttitel für Microsofts Bewegungssensor Kinect ist Dance Central. Ein Tanzspiel ist ja gerade dafür prädestiniert. Was gibt es Besseres als heiße Pop-, Hip-Hop- und Dancebeats, und das in den eigenen vier Wänden?! Also runter von der Couch und stellt euch den Aufgaben der virtuellen Tanzschule und meistert spektakuläre Tanz-Battles…

 

Die Gamesschmiede Harmonix sollte den meisten von euch ein Begriff sein, aber jedenfalls denjenigen die sich für Musikspiele aller Art interessieren. Harmonix hat nämlich bereits diverse Spiele in diesem Bereich auf die Gamer losgelassen, darunter beispielsweise Titel wie Guitar Hero 1 und 2, alle Rock Band Versionen oder der etwas unbekanntere Titel Karaoke Revolution. Auch im Bereich der visuellen Sensorik mit der EyeToy Kamera konnte man mit EyeToy: Antigrav bereits Erfahrungen sammeln. All diese Referenzen haben Harmonix sicher dazu bewegt und natürlich auch dabei geholfen, nun das Tanzspiel Dance Central für die controllerlose Bewegungssteuerung Kinect auf der Xbox 360 zu entwickeln. Der Umfang besteht dabei leider lediglich aus über 32 Songs aus den Musikbereichen Pop, Hip-Hop, R&B und Dance. Es sollte also für jeden etwas dabei sein, lediglich die Rocksparte wurde verständlicherweise außen vor gelassen. Die Mischung der Songs wurde aus meiner Sicht sehr gut gewählt, es geht von aktuellen Hits wie Pokerface von Lady Gaga oder Evacuate the Dancefloor von Cascada bis hin zu Klassikern wie Pump up the Jam von Technotronic und Can’t get You out of my Head von Kylie Minogue. Zur Erweiterung des Songumfangs gibt es wie in den meisten anderen Musikspielen auch zusätzlichen kostenpflichtigen Downloadcontent. Was dem Ganzen einen etwas negativen Touch verleiht, ist die Tatsache, dass bereits zum Zeitpunkt des Releases Songs zum Downloaden vorhanden waren, da hätte man ruhig ein paar mehr auf die Disc packen können, schade.

Ab geht’s auf die Tanzfläche
Dabei heißt es zunächst einmal, genügend Platz im Zimmer zu schaffen. Ihr solltet in etwa 2,50m zwischen euch und den Sensor bringen, damit das Ganze ordentlich funktioniert. Außerdem sollte nicht zu viel rumstehen, denn Ihr müsst teilweise schon ganz schön Gas geben, und es mag sich doch keiner beim Spielen verletzen, oder?! Einen wichtigen Punkt gibt es noch, den ihr beachten solltet, bevor ihr das Spiel startet. Zieht euch definitiv gemütlich an, aber auf jeden Fall auch keine zu weiten Klamotten, sonst erkennt der Sensor die Bewegungen nicht exakt. Das kann sehr nervig sein, was ich am eigenen Leib zu spüren bekam.

Lieber doch erstmal in die Tanzschule…?!
So, dann werfe ich die DVD mal ins Laufwerk. Das ganze Game inklusive der Menüs lässt sich ohne Controller steuern und diese Menüsteuerung funktioniert sogar erstaunlich gut, da habe ich schon andere, fummeligere erlebt. Ihr blättert durch die Menüpunkte mit Hand nach oben heben oder absenken. Wenn ihr dann einen Punkt auswählen wollt, schiebt ihr ihn zur Mitte des Bildschirms, im Falle der rechten Hand nach links oder umgekehrt. So weit, so gut. Dann starten wir mal den Menüpunkt Tanz. Danach könnt ihr euch zunächst für einen Song entscheiden. Generell ist das Spiel so aufgeteilt, dass es diverse Abschnitte mit jeweils vier Songs gibt, die ihr meistern müsst, um eine jeweils anschließende Herausforderung  freizuschalten. Ich entscheide für den ersten Song, und das ist Pokerface von Lady Gaga. Dort besuche ich dann gleich mal die Tanzschule auf der Schwierigkeitsstufe leicht, man hätte auch mittel oder schwer wählen können. So, jetzt geht es endlich auf die virtuelle Tanzfläche. Ich bekomme erst einmal alle Tanzschritte, die im Song vorkommen kurz erläutert, ein Tänzer tanzt sie vor und ich darf sie selbst ausprobieren. Dazu muss ich mich möglichst analog zum Vortänzer bewegen. Die durch Kinect aufgefangenen Bewegungen werden mir nicht direkt angezeigt, dazu gibt es nur ein kleines Bildchen im rechten, oberen Eck. Wenn ich aber eine Bewegung noch nicht komplett richtig mache, so wird der Körperteil, mit dem der Fehler entsteht, beim Vortänzer mit einem roten Rahmen versehen, so dass ich genau weiß, worauf ich achten muss. Kommt Ihr mal mit einem Move nicht zurecht, so könnt Ihr euch per Wink mit der linken Hand das Ganze auch nochmal in Ruhe in Zeitlupe anschauen und beliebig oft für Euch wiederholen. In diesem Kontext bekomme ich auch gleich angezeigt, ob ich den kompletten Move richtig gemacht habe oder noch üben muss. Die einzelnen Moves werden dann im Song per Symbol mit Name angezeigt. Hört sich alles eigentlich komplizierter an, als es dann wirklich ist. Und es funktioniert richtig gut und macht sogar riesig Spaß. Habe ich alle einzelnen Moves richtig gemacht, darf ich das Ganze noch in einer kurzen Kombination als Abschluss testen.

Performen oder battlen…
Dann traue ich mich gleich an die Performance des ganzen Songs ran. Dabei bekommt man dann auf der rechten Seite immer in Form der angesprochenen Symbole den aktuellen Move angezeigt sowie auch die kommenden zwei. So kann man ganz gut mithalten. Auf dem Boden befindet sich ein Kreis, der tendenziell von rot, über gelb und grün bis zu silberglänzend gefärbt wird, je nachdem wie gut ich den aktuellen Move ausgeführt habe. Auf der linken Seite steht außerdem ein Ghettoblaster, der mir die Punktzahl anzeigt, den Multiplikator und wie viele Sterne ich für meine Performance erhalte. Sterne? Ja, das kennt man von den Musikspielen wie Guitar Hero und Rock Band. Auch hier kann man bis zu fünf Sterne erhalten und kann diese im Idealfall auch noch vergolden. Man hat also praktisch sechs Bewertungsstufen. Der Punktemultiplikator richtet sich danach, wie viele Moves ich nacheinander mindestens „Toll!“ ausgeführt habe, was mir durch den grünen Kreis am Boden angezeigt wird. Die Songs werden abschnittsweise immer schwieriger. In der Übersicht sieht man diesen allgemeinen Schwierigkeitsgrad sehr schön, genau wie auch die Sterne meiner besten Bewertung für den jeweiligen Song. Die Herausforderungen am Ende eines Abschnitts bestehen jeweils aus Teilen der vorangegangenen Songs und damit auch aus den unterschiedlichen Moves der Songs, sind aber gefühlt sogar einfacher als manch kompletter Song. Die Schwierigkeit generell ist zumindest zu Beginn nicht allzu hoch, zieht aber schnell an, so dass man sich als Ungeübter (so wie auch ich einer bin) schnell sehr schwer tut. Für Tanzprofis wird das wahrscheinlich keine große Herausforderung sein, dafür gibt’s ja dann aber die schwierigeren Stufen.

Alternativ zu der Performance könnt ihr euch auch gegen einen anderen Spieler beim Tanz-Battle messen, das aber leider nur offline und damit vor einer Konsole. Dabei dürft ihr noch nicht einmal parallel ran. Nein, es handelt sich wirklich um den bekannten Battle, bei dem ihr abwechselnd gegeneinander antretet, coole Moves zeigt und abschließend bewertet werdet. Derjenige mit der höheren Gesamtpunktzahl gewinnt dann schließlich. Auch wenn sich der Modus unspektakulär anhört, so bringt er trotzdem massig Spaß. Aber Vorsicht, wenn ihr gegen Mädels antretet, habt ihr das Spiel so gut wie verloren, wenn ihr euch nicht gerade Tanzgott schimpft. Aber wem gefällt es nicht, wenn Mädels vor der Nase zu heißen Beats tanzen? Ihr könnt also nur gewinnen…

 

 

Grafik und Sound
Von der Optik her präsentiert sich das Game durchaus passend. Die Tänzer und auch die Tänzerinnen sind gut animiert, die Bewegungen sehen passend aus und die Umgebungen lassen sich den individuellen Vorlieben anpassen. Mehr lässt sich an dieser Stelle nicht dazu sagen, es gibt weder Grafikfeuerwerk noch hässliche, alte PS2-Grafik. Der Sound ist dagegen erwartungsgemäß für ein Tanzspiel richtig gut und bringt ordentlich Schwung und Rhythmus in die Runde und schafft damit eine sehr gute Atmosphäre. Die Stimmen der Tanzlehrer sind zusätzlich noch sehr gut zu verstehen, sie geben einem nämlich immer wieder gute Tipps und zählen die Moves ein. Technisch gesehen kann das Spiel also voll überzeugen, da abgesehen von Grafik und Sound auch die angesprochene Kinectsteuerung sehr gut und präzise funktioniert. 


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Dance Central ist einer der wenigen Titel, die mich wirklich im Nachhinein noch positiv überrascht haben. Ich wusste ja bereits vorher, zu was der Kinect-Sensor alles fähig ist, aber dass das Ganze so gut funktioniert und dann auch noch so viel Spaß macht, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet – und das obwohl ich mich eher zu den Bewegungslegasthenikern zähle, was das Tanzen angeht.  Damit avanciert Dance Central zu einer meiner Favoriten, was die Kinect-Starttitel betrifft. Man merkt auch gleich, dass hier Harmonix und keine Anfänger am Werk waren. Das Prinzip der Sternevergabe wurde sehr gut aus Rock Band umgebaut und integriert. Gepaart mit sehr guten Anweisungen, was die Dance Moves angeht, das gute Reagieren des Sensors und die wirklich motivierende Playlist, die für jeden Geschmack etwas bietet, kann das Spiel vollends überzeugen. Vor allem wenn man mit mehreren Leuten diverse Tanz-Battles leistet, ist das Ganze schon sehr spaßig. Dance Central ist für mich ein überraschend gut gelungener Titel mit einer noch besseren Umsetzung. Top!


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positiv negativ
  • Gute Playlist…
  • Sehr gute Bewegungserkennung
  • Schöne Grafik und Präsentation
  • Einfaches Spielprinzip
  • Verschiedene Schwierigkeitsgrade
  • Guter Trainingsmodus
  • Unterschiedliche Tänzer und Locations
  • …die leider etwas zu kurz geraten ist (32 Songs)
  • Teilweise ganz schön schwer
  • Kein gemeinsames Spielen (nur abwechselnd)
  • Fehlender Karrieremodus





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