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Defiance

Publisher: Namco Bandai
Entwicklerstudio: Trion
Genre: Action
Sub-Genre: Shooter-MMO
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 02.04.2013
USK 18

Defiance   16.04.2013 von Panikmike

Trion, die Entwickler von Rift und End of Nations, brachten mit Defiance ein interessantes Konzept auf den Markt. Einerseits beginnt am 15. April eine gleichnamige Science-Fiction-Serie, anderseits programmierten sie einen MMO-Shooter (Massively Multiplayer Online) für die Playstation 3, die Xbox 360 und den PC. Wir haben uns mit anderen Spielern in die Schlacht gestürzt, um unsere Mutter Erde zu retten…

 

Eine Story die begeistert?

 

Wer als Frischling bei Defiance anfängt, bekommt zunächst eine kleine Einführung in die Geschichte präsentiert. Ein Wissenschaftler namens Karl von Bach möchte aus einem weltweiten Unglück Profit schlagen und die Alientechnologie aufsammeln und erforschen, um damit eigene Technologien zu entwickeln, um die Welt zu retten. Vor allem aber, um mit seine Firma „von Bach Industries“ die Megakohle zu scheffeln. Zusammen mit ihm und einigen Soldaten stürzt Ihr in einem Raumgleiter ab und befindet Euch Stunden später zwischen den Trümmern der Absturzstelle. Von Bach habt Ihr es zu verdanken, dass Ihr ein sogenanntes EGO-Implantat in Euch tragt. Schließlich seid Ihr es, die für den Wissenschaftler als Archenjäger auf die Suche nach der Alien-Technologie geschickt werdet. Im Laufe der Zeit stellt sich dieses Wunderwerk der Technik als Vorteil heraus, weil dadurch mehr Möglichkeiten im Kampf vorhanden sind, als bei den ekelhaften Alien-Gegnern. Doch Ihr habt nicht nur bessere Fähigkeiten, sondern hört auch immer wieder die sanfte EGO-Stimme aus dem Nichts, die Euch immer wieder Sachen erklärt und Euch hilft. Ergo seid Ihr in dem aussichtslosen Kampf eigentlich nie alleine, besonders aber, weil es noch 1.000 andere Glückliche gibt, von denen der Weltuntergang abhängt.

 

Leider ist die Geschichte von Defiance nichts Besonderes und geht schon nach kurzer Zeit unter. Vielleicht kann die Serie mehr überzeugen und als Ergänzung dienen, doch die Entwickler hätten definitiv mehr Energie in die Geschichte des Spiels stecken sollen. Nachdem Ihr also ein wenig wisst, worum es geht, dürft Ihr mit Eurem EGO-Implantat auch schon ein kleines Tutorial spielen. Dabei werden die Steuerung und die Möglichkeiten erklärt, die man als Archenjäger hat. Neben den Möglichkeiten zu schießen, zu springen, die Waffen zu wechseln und eine von vier Fähigkeiten einzusetzen, gibt es die Standardmöglichkeiten, etwa eine Granate zu schmeißen, schneller zu laufen und im Menü allerlei Sachen einzustellen.

 

Soldat, auf zu Punkt B um Mission A zu erfüllen!

 

Kommt Ihr mit der Steuerung klar, was aber nicht lange dauern sollte, dann werdet Ihr auch schon auf die Alien-Bugs und allerlei Abschaum losgelassen. Ihr geht von Mission zu Mission und absolviert diese. Mal dürft Ihr dort was abballern, mal hier einen Knopf drücken und mal dahinten unzählige Mutanten über den Haufen schießen. Doch wo ist die Abwechslung? Generell könnt Ihr Euch die Mission zwar auswählen und könnt die Reihenfolge vernachlässigen, dennoch laufen viele Aufträge nach Schema F ab. Vergleicht man Defiance mit Genregrößen wie Borderlands 2, dann … *Hust* nein, lassen wir das. Kurzum: Beide Spiele sind nicht vergleichbar!

 

Problematisch wird es, wenn man die künstliche Intelligenz der Gegner betrachtet. Mag sein, dass es in manchen Spielen noch dümmere Gegner gibt, aber in Defiance laufen anscheinend nur gehirnamputierte Gegner herum, denn ausweichen, verstecken oder gar interagieren kennt die KI nicht. Der Schwierigkeitsgrad wird leider einfallslos dadurch erhöht, dass die Gegner nicht nach zwei, sondern erst nach fünf Schüssen das Zeitliche segnen – Schade! Naja, wer es nicht besser kann, der macht es halt so.

 

Langeweile, oder doch ein gewisser Reiz?

 

Dennoch macht Defiance Spaß, weil es nicht nur um die oben genannten Negativpunkte geht, sondern vor allem um die Community bzw. die vielen Onlinespieler. Wenn Ihr alleine durch die Wälder, Ruinen und Straßen streift, und eine Mission im Auge habt, dann passiert es trotzdem öfters, dass gerade ein Onlinespieler in der Nähe ist und Euch hilft. Ebenso kann es passieren, dass Ihr und ein anderer Spiele zur selben Zeit eine Mission habt und Euch dadurch automatisch helft. Leider gibt es wenige Gruppierungen, obwohl es die Möglichkeiten auf Teambildung gibt.

 

Neben den Standardmissionen und den zahlreichen Sidequests könnt Ihr aber mit anderen Spielern eine sogenannte Archenfall-Mission bestreiten. Nach und nach stürzen wegen einer Katastrophe im Weltall Raumschiffe auf die Erde, die Alientechnologie und wertvolle Ressourcen an Bord haben. Daher sind diese für von Bach besonders wichtig und Teil Eurer Mission. Per Zufall erscheinen irgendwo auf der Karte Aliens, die von Euch ins Nimmerland befördert werden sollten. Dafür müsst Ihr aber Gas geben, denn nach einer gewissen Zeit ist alles vorbei. Ich kann Euch aber beruhigen, denn in meiner Testphase haben wir einige dieser Missionen geschafft und waren gut in der Zeit. Als Belohnung winken dann verschiedene Ausrüstungsgegenstände und eine fette Beute. Apropos Beute – jeder Spieler bekommt seine eigene Belohnung. Es können also keine Gegenstände, Munition, Geld oder Ähnliches geklaut werden. Das Archenfall-Ereignis ähnelt einem Raid aus Rift oder World of Warcraft,  leider hat es nicht dasselbe Niveau. Ein Problem dabei darf aber an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben: Die Sache mit der Verbindung. Besonders in den „Raids“ war ein flüssiges Spielen in meiner Testphase so gut wie unmöglich. Immer wieder ruckelte das Bild, die Gegner waren kurz verschwunden oder aber meine eigenen Mitstreiter waren nur sprunghaft zu sehen. Seitens Trion ist zwar ein Patch angekündigt, dennoch glaube ich nicht, dass sie das Problem zu 100 Prozent unter Kontrolle bekommen – aber erst einmal abwarten!

 

Wo ist eigentlich das MMO?

 

Leider ist dies nicht das einzige Manko von Defiance. Betrachtet man das gute Stück als MMO, dann haben die Entwickler aber so einiges falsch gemacht. Auf der gesamten Welt passiert zu wenig, es fehlen die Atmosphäre und vor allem die NPCs (Nicht-Spieler-Charaktere). Es gibt keine großen Menschenansammlungen, Ihr könnt kaum mit Leuten sprechen, es gibt keine Berufe, Ihr könnt nichts sammeln und damit nicht handeln – also irgendwie ist das in meinen Augen eine komplette Themaverfehlung, oder? Das liegt aber im Auge des Betrachters, denn als Shooter hat Defiance einiges zu bieten, als MMO leider nicht so viel! Die Frage ist an dieser Stelle immer, was Ihr Euch bei diesem Spiel erwartet?

 

Bildergalerie von Defiance (10 Bilder)

Spiel, Spaß und stundenlange Unterhaltung…

 

…gibt es trotzdem. Warum? Ganz einfach, es macht einfach Spaß mit seinem Quad (oder anderen Gefährten) durch die Gegend zu düsen, Missionen zu erfüllen, mal mit anderen Spielern einen Archenfall zu spielen und einfach die Karte zu erkunden. Die Geschichte selbst ist ebenso interessant, auch wenn der Erzählungsstil teilweise sehr langweilig ist und man es von anderen Spielen in diesem Genre besser gewohnt ist. Schön wird es hingegen, wenn Ihr Freunde habt, die auch Defiance spielen. Auch wenn nicht ganz eine Borderland-2-Stimmung aufkommt, so geht es in dieselbe Richtung. Zusätzlich gibt es verschiedene kooperative Missionen, in denen ihr mit mehreren Mitspielern in eine Art Dungeon mit Bossgegner gehen könnt. Diese sehen meistens gigantisch aus und machen Lust auf mehr, besonders wenn man zum Schluss auch noch eine schöne Belohnung für seine Ausdauer erhält. Eure Erwartungen dürft Ihr nicht allzu hoch ansiedeln, dann kann das Science-Fiction-Spiel auch tagelang oder länger Spaß machen.

 

Wer eine zweite Meinung zu Defiance lesen möchte, der kann gerne mal bei unserem Partner Gaming Insight vorbeischauen oder HIER draufklicken!


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Bei den meisten MMOs habe ich persönlich ein Problem, und zwar die Bezahlung. Versteht mich nicht falsch: Ich bin gerne bereit zu zahlen, wenn ich spiele! Eine Abrechnung nach Spielstunden gibt es aber leider nicht, was aber am besten zu mir passen würde. Bei Defiance ist es anders, weil man das Spiel nur einmal bezahlen muss und dann die Inhalte zur Verfügung hat. Sicherlich kommen hier auch noch DLCs und Extras, für die man die Geldbörse holen muss, heraus. Dennoch habe ich momentan ein solides Grundpaket. Defiance macht auf alle Fälle Spaß. Es ist aber nicht der Knaller, den viele - inklusive mir - erwartet hatten. Dafür fehlen dem MMO einfach zu viele Rollenspielelemente und Abwechslung im Missionsdesign. Dennoch kann man viele und schöne Stunden in der zerstörten Welt verbringen, insofern man mit anderen Spielern kooperiert oder aber keine hohen Erwartungen wie zum Beispiel bei Rift hat. Eines muss man aber bedenken, selbst Blizzard baute seine eierlegende Wollmilchsau auch nicht an einem Tag – ein MMO muss wachsen und gedeihen. Daher abwarten und hoffen, dass Trion die Bugs ausmerzt und immer wieder Content zur Verfügung stellt.


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positiv negativ
  • Gut navigierbare Menüs (bei den Konsolen wichtig)
  • Schönes Tutorial…
  • Atmosphärische Effekte
  • Gute deutsche Lokalisierung…
  • Fast zeitgleich Spiel und TV-Serie
  • EGO-Fähigkeiten inkl. Begleiter
  • Viel Action
  • Umfangreiches Waffenarsenal
  • Quad zum Fahren großer Strecken immer dabei
  • Schöne große Bossgegner
  • Einmal zahlen, keine monatlichen Gebühren
  • Fahrzeugsteuerung schwammig
  • …das leider nicht alles erklärt
  • Story irgendwie belanglos und ohne Pfiff
  • …leider wiederholen sich die Samples ständig
  • Charaktererstellung mit viel zu wenigen Individualisierungen
  • Typischer Missionsablauf – sehr eintönig
  • Zu wenig MMO – zu viel Shooter
  • Stockendes Spiel bei Raids
  • Keine Klassen wir Heiler, Tank, etc…





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