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Der Untergang des Römischen Reiches

Originaltitel: The Fall of the Roman Empire
Genre: Monumentalfilm • Historiendrama
Regie: Anthony Mann
Hauptdarsteller: Sophia Loren • Alec Guinness • Stephen Boyd • Ja
Laufzeit: ca. 185 Minuten
FSK 12

Der Untergang des Römischen Reiches   10.09.2009 von Der Ohm

Rom wurde nicht an einem Tag erbaut und noch viel länger dauerte der Untergang dieses Weltreiches. So kommt es, dass dieser Monumentalfilm nicht im 5. Jahrhundert spielt, sondern im Jahre 180 nach Christus. Der Produzent steckte 20 Millionen Dollar in das ambitionierte Projekt, das war in den 60ziger Jahren eine unglaublich hohe Summe. Ob sich dieser immense Aufwand gelohnt hat, erfahrt ihr in diesem Bericht.

Germanien nördlich der Alpen im Jahre 180 nach Christus. Nach 17 Jahren gelingt es dem alternden Philosophenkaiser Marcus Aurelius (Sir Alec Guinness) endlich die Grenzen im Norden des Imperiums zu sichern. Um dies zu feiern lädt er die Könige und Präfekten aller Römischen Provinzen in seine Festung ein. Auch sein Sohn Commodus (Christopher Plummer) sowie seine Tochter Lucilla (Sophia Loren) folgen seinen Ruf aus Rom in den hohen Norden. Körperlich schon sehr geschwächt fällt der Cäsar einem Attentat zum Opfer, bevor er einen Nachfolger ausrufen konnte. Aus Angst, dass der Anführer der nordischen römischen Truppen Livius (Stephen Boyd) den Platz des Cäsaren übernimmt, töten einige Senatoren Marcus Aurelius unauffällig mit einem vergifteten Apfel. Nun ist der Weg frei für den machthungrigen Commodus den Thron zu besteigen und die Stellungen der verräterischen Senatoren sind gesichert.

Triumphal wird Commodus auf seinem Streitwagen in Rom empfangen. Das komplette Forum Romanum ist gefüllt mit den Bürgern der Stadt. Auf dem Kapitol angekommen steuert er im Größenwahn das Reich seinen Untergang entgegen.

Rom brauchte länger zum Untergehen als andere Weltreiche überhaupt existierten. Geschichtlich betrachtet wird mit dem Tode des letzten "guten" Cäsaren Marcus Aurelius der Untergang des Römischen Reiches eingeleitet, doch existierte dieser mächtige Staat noch weitere 300 Jahre. Um diesen historischen Augenblick webte man die Story zu „Der Untergang des Römischen Reiches“. Sollte euch der Plot der Geschichte irgendwie bekannt vorkommen liegt es daran, das Ridley Scott diesen Stoff im Jahre 2000 als Vorlage zu seinem "Gladiator" nahm.

Wie jeder Monumentalfilm der etwas auf sich hält, so wurde auch „Der Untergang des Römischen Reiches“ in 70mm Panavision auf Zelluloid gebannt. Zum Glück, denn so ist dieser 46 Jahre alte Film uns in einem sehr guten Zustand erhalten geblieben. Für den Blu-Ray Release wurden die alten Negative komplett neu abgetastet und Digital Remastered. Drop-Outs sind zwar vorhanden und auch ein leichtes Bildwackeln ist auszumachen. Beides muss aber gezielt gesucht werden und fällt beim normalen betrachten nicht weiter auf. Am meisten stören in ruhigen Szenen Helligkeitsschwankungen, die besonders am Himmel auffallen. Ansonsten sind vor allem die Gesichter sehr scharf gezeichnet und euch erwartet ein sehr farbenprächtiges Bild mit hohem Kontrastwert und satten Schwarz.

Für die früheren Video-Releases wurde der Film auf dem deutschen Markt nur in einer knapp 15 Minuten gekürzten Version veröffentlicht, auf der auch alle Fernsehauswertungen basieren. Auf der Blu-Ray liegt der Film nun komplett ungeschnitten vor, mit einer imposanten Gesamtlänge von 185 Minuten. Leider sind die entfallenen Szenen früher nicht in Deutsch synchronisiert worden und werden nun untertitelt in Originalsprache abgespielt. Der Ton ist altersbedingt wenig dynamisch und frei von Surroundeffekten, aber gut verständlich.

Besonders erfreulich ist das Bonusmaterial in dieser drei Disks umfassenden Edition. Auf der Blu-Ray befindet sich nur der Film inklusive eines Audiokommentares von Bill Bronston und Samuel Bronstons Biograf Mel Martin. Selbst auf ein Menü wurde verzichtet. Ausgeholt wird auf der ersten der beiden Bonus-DVDs. Angefangen mit der 22 minütigen Dokumentation "Rom in Madrid", in der über die Produktion der Waffen, Gebäude und Streitwagen berichtet wird, über das 29 minütige Making-Of "Die Dreharbeiten" erwarten dem Fan hier gute 222 Minuten an informativen Material. Das Bonusmaterial liegt, bis auf einen deutschen Trailer, leider nur in Englisch mit optionalen Untertiteln vor.

Die dritte Scheibe im Bunde beinhaltet sogenannte "Copy to go" Varianten des Filmes mit optimierten Versionen des Filmes für die PSP, das IPhone oder einem Blackberry.


Das Fazit von: Der Ohm

Der Ohm

Ein prächtiger Monumentalfilm den man sein mächtiges Budget ansieht. Er erreicht nicht ganz die Klasse von „Ben Hur“ oder „Spartacus“, was meines Erachtens trotz Sophia Loren und Sir Alec Guinness auch an der fehlenden Galionsfigur im Kaliber von Charlton Heston oder Kirk Douglas liegt. Trotzdem ist er sehr hochkarätig besetzt und Charaktere wie Christopher Plummer als Commodus bleiben aufgrund ihrer guten Performance im Kopf hängen. Ich habe eigentlich immer sehr viel Spaß an Monumentalfilmen, allein schon aus dem Grund, dass sie eine ganz eigene Zeit des Hollywood-Kinos repräsentieren. Auch Der Untergang des römischen Reiches kann ich jedem ans Herz legen der diese Vorliebe mit mir teilt.


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