Detektiv Conan: Das Verschwinden des Conan Edogawa

Detektiv Conan: Das Verschwinden des Conan Edogawa

Originaltitel: Meitantei Conan: Edogawa Shissô Jiken...
Genre: Krimi
Regie: Yasuichiro Yamamoto
Laufzeit: DVD (88 Min) • BD (92 Min)
Label: Kazé Anime Studio
FSK 12

Detektiv Conan: Das Verschwinden des Conan Edogawa    06.05.2017 von LorD Avenger

In der Umkleide eines öffentlichen Bads fällt Conans Blick auf einen verdächtigen Mann, der gerade eines der Schließfächer öffnet. Doch bevor er weitere Nachforschungen anstellen kann, rutscht er auf dem nassen Boden aus und verliert das Bewusstsein. Kurz darauf wird Ran und Ai mitgeteilt, dass ein angeblicher Bekannter Conan ins Krankenhaus gefahren habe, wo sie ihn allerdings nicht finden können...

 

Nicht nur zum 20-jährigen Jubiläum des Mangas, sondern auch zur erstmaligen deutschen DVD-Veröffentlichung der Anime-Serie erscheint dieses TV-Special hierzulande auf Disc mit gleich zwei reißerischen Titeln. Das Verschwinden des Conan Edogawa! Wow, wirklich? Die Hauptfigur verschwindet? Und dann auch noch: Die zwei schlimmsten Tage seines Lebens! Wird er entführt und gefoltert? Was haben wir zu erwarten? Etwa die ominösen Männer in Schwarz, hinter denen Conan seit über 800 Folgen her ist? Das Interesse wird also augenblicklich geweckt - dummerweise schraubt man so aber auch die Erwartungen hoch... und führt den Zuschauer in die Irre. Ohne die Handlung vorwegzunehmen möchte ich verraten: Es sind alles andere als die zwei schlimmsten Tage seines Lebens.

 

Nach dem vergeblichen Versuch sich an die neuere deutsche Conan-Stimme zu gewöhnen, die deutlich quietschiger ist als die aus der Serie, kriegen wir auch schon das verhängnisvolle Ereignis im Baderaum zu sehen, bei dem Conan sich den Kopf stößt, das Bewusstsein verliert und anschließend verschwindet. Ein völlig neuer interessanter Aspekt setzt ein, mit dem man anhand des Titels schon gerechnet hat: Der Fokus des Films und somit auch die Ermittlungen wechseln zu anderen Charakteren, in diesem Fall seiner Leidensgenossin Ai, seiner großen Liebe Ran und Professor Agasa, die alles daran setzen, ihren Freund zu finden und zu retten. Zeitgleich stellen sich in einer Parallelgeschichte die Schurken der Handlung vor, die dieses Mal nicht einfach nur Diebe oder Mörder sind, sondern richtige Terroristen, die es mit Sprengstoff auf politische Ziele abgesehen haben.

 

Genau hier wird die Erzählstruktur auch etwas konfus, weil viele Handlungsstränge parallel ablaufen, allerdings zeitversetzt gezeigt werden. An sich ein mächtiges stilistisches Mittel, gerade in einem Krimi oder vielmehr einem Thriller, was es in diesem Fall geworden ist, aber eben auch nur wenn es richtig eingesetzt wird. In diesem Fall ist das leider nicht der Fall, denn viel zu oft wird erst zu spät deutlich, dass ein Zeitsprung stattgefunden hat und ebenfalls viel zu oft werden zu lange Passagen, die man bereits kennt, wiederholt, um den Punkt auf der Zeitleiste zu verdeutlichen, anstatt das in anderer Form darzustellen.

 

Bildergalerie von Detektiv Conan: Das Verschwinden des Conan Edogawa (6 Bilder)

Auch der Fall an sich hat mich nicht wirklich gepackt, dafür dass er eine kleine Terroristenvereinigung sowie einen legendären Auftragsmörder beinhaltet - vom Verschwinden Conans ganz zu schweigen. Zum einen wird der Film, wie bereits erwähnt, seinem reißerischen Titel nicht gerecht, zum anderen ist die Geschichte sehr vorhersehbar und äußerst langatmig erzählt. Tatsächlich jede einzelne Folge der ersten Serienveröffentlichung bietet einen größeren Unterhaltungswert als dieser Streifen mit seiner höchst unbefriedigenden Auflösung.



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Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Das TV-Special Das Verschwinden des Conan Edogawa verspricht im Titel einiges, das es leider aber nicht einhalten kann. Die Verlagerung vom charmanten Krimi zum actionreichen Thriller, die durchwachsene Erzählstruktur mit vorhersehbarem und unbefriedigendem Ende sowie die ziemlich langweiligen Charaktere machen dieses Film-Spin-Off zu 92 Minuten, die man sich selbst als Fan getrost sparen kann - von Conans befremdlicher Piepsstimme ganz zu schweigen. Immerhin die Animationen sind aber gelungen und einer Filmauskopplung würdig.


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