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Die Kinder von Paris

Originaltitel: La rafle
Genre: Drama
Regie: Rose Bosch
Hauptdarsteller: Jean Reno
Laufzeit: Ca. 120 Minuten
Label: Constantin / Highlight Film
FSK 12

Die Kinder von Paris   07.10.2011 von Panikmike

Viele Filme der heutigen Zeit behandeln immer noch irgendein Thema aus der Nazi-Zeit. Hitler-Filme gibt es im Moment sehr viele, die meisten von ihnen basieren sogar komplett auf wahren Begebenheiten. Aus Frankreich kommt jetzt ein Film, der sich nicht mit Hitler selbst sondern mit seinen Schergen beschäftigt. 1942 wurden in Frankreich eine Massenrazzia durchgeführt und einige Tausend Juden eingesperrt…

Der 11-jährige Joseph und seine Familie leben in Paris. Eigentlich haben sie alles, was sie brauchen: eine Wohnung, Essen und alles zum Leben. Sein Vater ist ein Kriegsveteran, seine Mutter kümmert sich um seine Geschwister und er selbst hat Sommerferien. Sie haben alle nur ein Problem: Sie sind Juden und haben einen gelben Stern auf ihren Klamotten. Jedes Mal, wenn sie an die Öffentlichkeit gehen, müssen sie diesen Stern sichtbar zeigen. Den meisten Franzosen ist der Stern vollkommen egal, doch einige sehen die Juden als Abschaum und würden sie gerne aus Paris vertreiben. Dazu gehören auch die Nazis, die einen teuflischen Plan schmieden. Dieser beginnt eines Tages mit dem Ausschluss aus öffentlichen Gebäuden. Die Juden dürfen dann zu gewissen Uhrzeiten diese Orte nicht mehr betreten, sonst werden sie bestraft. Joseph und seine Mutter werden von der Polizei sogar an dem Tag des Beschlusses von einem Spielplatz verwiesen. Trotzdem nehmen es die meisten gelassen und führen ihr Leben weiter wie immer.

Am Morgen des 16. Juli wird allerdings der zweite Teil des Plans durchgeführt. In ganz Paris schwärmen Polizisten und Nazi-Gefolgsleute aus, um möglichst viele Juden zu verhaften. Doch nicht nur Erwachsene müssen mit ihnen mitkommen, auch alle Kinder, egal welchen Alters. Joseph und seine Familie erwischt es ebenso, sie haben keine Ahnung, was gerade mit ihnen geschieht. Die meisten der Gefangenen werden für einige Tage in ein riesiges Sportzentrum transportiert, in dem sie wie Vieh eingesperrt werden. Unter grausamen Umständen kämpfen ein Arzt (Jean Reno) und eine Krankenschwester (Mélanie Laurent) um das Überleben der Frauen, Männer und vor allem der Kinder…

Der Film zeigt auf eine dramatische und ruhige Weise, wie schlimm die damalige Zeit in Paris war. Es ist eines der düstersten Kapitel in der Geschichte Frankreichs, doch die wenigsten wissen davon. Die Regisseurin schuf ein Werk, welches mit seinen Bildern sehr schockiert, obwohl nicht viel Brutalität gezeigt wird. Der Zuschauer kann sich aber alles im Kopf ausmalen und kann sich deswegen in die damalige Zeit reinversetzen - wenn auch nur teilweise. Die Schauspieler können allesamt überzeugen, besonders Josephs Familie wurde sehr gut umgesetzt. Wer ein geschichtliches Drama im Stil von „Schindlers Liste“ sehen möchte, der ist hiermit gut beraten.

Qualitativ ist die Blu-ray auf hohem Niveau. Es gibt zwar ein minimales Bildrauschen, dies stört aber nicht wirklich. Die Farben sind absichtlich blass gehalten, um die Extremsituation zu unterstreichen. Der Film ist vom Ton her sehr frontlastig, hin und wieder kommen aber ein paar Effekte oder Stimmen aus den hinteren Lautsprechern. Es ist aber klar, dass die Dolby Surround Anlage wenig zu tun hat, es ist schließlich ein Drama und kein Actionfilm.


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Ich war echt positiv überrascht, denn nach dem Ansehen des Films wird man noch lange darüber reden oder zumindest nachdenken. Es ist keine Fiktion, „Operation Frühling“ (wie es in Wirklichkeit genannt wurde) passierte 1942 wirklich und wurde hier im Film grandios umgesetzt. Tausende von Statisten und die Schauspieler zeigen eindrucksvoll, wie schrecklich eine Ära sein kann. „Die Kinder von Paris“ transportiert die Emotionen direkt zum Zuseher, für eine europäische Produktion ist der Film eine Wucht. Einzig und allein die Länge würde ich bemängeln, weil es teilweise langatmige Szenen gibt, die man hätte weglassen können. Der Film gehört als Aufklärungsfilm in die Schulen, in meinen Augen für Fans des Genres ein Pflichtfilm!


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