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Driver San Francisco

Publisher: Ubisoft
Entwicklerstudio: Ubisoft Reflections
Genre: Action
Sub-Genre: Autorennen
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 01.09.2011
USK 12

Driver San Francisco   04.09.2011 von Panikmike

Driver ist eine altbekannte Serie, die mit „Driver 3“ leider eher in den Hintergrund gerutscht ist. Daher möchte Ubisoft mit „Driver: San Francisco“ wieder ein gutes und fähiges Spiel auf den Markt bringen, welches die Konkurrenz fürchten soll. Getreu dem Motto „Ich geb Gas und will Spaß und flieg als Geist durch die Gegend“ wird dieses Spiel ein Fan der Serie lieben … oder auch nicht???


Driver SF startet mit einem grandiosen Video. Wir sehen einen Verbrecher namens Jericho, der mit seinen Zellengenossen einen Plan schmiedet. Er soll in ein anderes Gefängnis überführt werden, was ihm natürlich weniger passt. Jericho will flüchten, koste es, was es wolle – Schnitt – und weiter geht´s in einem gelben, schicken 70er Jahre Auto namens Dodge Challenger RT. Wir sehen John Tanner, der Undercover-Cop, der seit dem ersten Driver-Spiel bekannt ist. Er und sein Kollege sitzen in dem Muscle Car und sehen die Flucht von Jericho. Dieser sitzt mittlerweile am Steuer des Transporters und möchte fliehen. Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt…

… nun sind wir an der Reihe. Natürlich hat ein Dodge mehr Power als so ein lauer Gefängnistransporter, trotzdem müssen wir auf den Verkehr und besonders auf den Gegenverkehr achtgeben. Wenn wir also nicht permanent RT drücken und so unseren Bleifuß aufs Gas drücken, kommen wir nicht hinterher. Ergo Vollgas hinter Jericho herjagen und versuchen ihn zu stoppen. Die Steuerung selbst ist sehr Arcadelastig und das ist auch gut so. Wir driften um die Ecke, machen einen Boost per Knopfdruck und können Gegner mit einer speziellen Attacke rammen. Diese Specials muss man sich aber im Laufe des Spiels erst verdienen. Doch zurück zur Tutorial-Mission. Die Straßen werden immer enger, bis wir uns in einer schmalen Gasse befinden. Oha, das war eine Falle. Das Spiel schaltet nun automatisch in die Cockpitansicht. Dummerweise ist nun Jericho hinter uns und die Jäger werden zu den Gejagten. Verdammt, er möchte uns rammen. Also schnell durch die enge Gasse mit Vollgas und nebenbei beten. Nachdem wir einen Gartenzaun, verschiedene Briefkästen und noch mehr unnützes Zeug über den Haufen gefahren haben, macht es WUMMMS und uns wird schwarz vor Augen. Wir sehen nur noch, wie sich unser Wagen überschlägt, Metallteile umherfliegen und es laut kracht. Tage später befinden wir uns im Krankenhaus und liegen im Koma – so ein Mist. Ubisoft wird uns doch nicht sterben lassen und einen neuen Protagonisten einführen?


Doch was passiert jetzt? Plötzlich befinden wir uns in einem Krankenwagen und sehen im Spiegel eine andere Person. Unser Beifahrer sieht uns an als wären wir ein Geist. Was hier geschehen ist, spottet jeder Beschreibung. Unser Held John kann sich in andere Menschen hineinversetzen. Er übernimmt dessen Körper und kann mit ihnen agieren. In unserem Fall müssen wir den Krankenwagen unter großem Zeitdruck zur Klinik bringen, sonst stirbt unser Patient. Von nun an können wir uns per „A“-Knopf in eine Art Geistzustand verwandeln und jeden beliebigen Charakter besetzen bzw. in sein Auto springen. Diese Fähigkeit nennt man im Spiel „Shiften“ und macht unglaublich viel Spaß. In Wirklichkeit liegt John aber im Koma und kann nur in seiner Parallel- oder Traumwelt rumspringen. Also schweben wir im kompletten Spiel als Geisterwesen über die Stadt und halten nach verschiedenen Icons Ausschau. Denn diverse Haupt- und Nebenmissionen stecken dahinter und bringen uns dann einen super Zeitvertreib. Auch wenn sich die Geschichte um das neue Driver SF sehr verworren und komisch anhört, ich für meinen Teil finde sie klasse. Es bleibt aber abzuwarten, ob die Gamer sie annehmen.

Der Vorteil dieser abstrusen Story ist die Abwechslung, die in Driver SF geboten wird. Da man quasi immer verschiedene Personen spielt, kommt so nie Langeweile auf. Man spielt quasi ein bisschen „Crazy Taxi“ für verschiedene Personen und geht nebenbei dem Hauptstrang der Mission nach. Ohne die Sidequests (insgesamt 80 Stück im Spiel) geht es allerdings nicht, nur mit erfolgreichem Absolvieren dieser kommt man in der Hauptmission weiter. Diese ist logischerweise das Aufspüren von Jericho, der uns das alles angetan hat. Man hat hier viel zu tun, das Areal von Driver umfasst mehr als 300 fahrbare Kilometer, die sich komplett im nachgebauten San Francisco befinden. Die Abwechslung wird in Driver SF großgeschrieben, mal spielt man einen Fahrschüler, mal eine Reporterin und hin und wieder gerät man sogar auf die schiefe Bahn. Man spielt also nicht nur den guten Cop, sondern auch mal böse Verbrecher, um Infos über Jericho herauszubekommen. Im gesamten Spiel bekommt man keine Erfahrungspunkte oder Ähnliches, wenn man die Missionen schafft, sondern Willensstärke. Mit dieser kommt man seinem Ziel aus dem Koma zu erwachen dann immer näher. Nebenbei kann man damit aber auch noch verschiedene Fahrzeuge (130 lizenzierte Wagen) und Gimmicks kaufen.

Doch kommen wir mal zur Technik. Die Grafik des Spiels ist sehr gut gelungen, die Entwickler haben extra eine eigene Engine dafür entwickelt. Die Kulissen sind ansehnlich, die Geschwindigkeit kommt super rüber und die Texturen schauen fast immer erstklassig aus. Das Intro zeigt allerdings, was in dieser Entwicklung steckt. Die Gesichter der Personen sehen nahezu perfekt aus und ich staunte nicht schlecht, als ich die Animationen sah. Beim Ton sieht es ähnlich aus, die Effekte klingen sehr gut, die Dolby Digital Anlage wird super ausgenutzt und die Sprachausgabe ist deutlich und gefühlvoll. Audiotechnisch gibt es viele Songs, die zum Thema der 70er Jahre passen. Die insgesamt 77 Songs werden jeden Fan überzeugen können, da bin ich mir sicher. Unteranderem könnt Ihr hierdie Beastie Boys, DJ Shadow, Primal Scream, The Prodigy, The Cure, Queens of the Stone Agehören. Ich würde mal sagen, das ist: legendär!

Zum Schluss komme ich noch zum Mehrspielermodus von Driver SF. In den Vorgängern von Driver gab es bisher keinen Multiplayer, umso besser, dass dieser Modus sehr gut gelungen ist. Ubisoft hat sich hier richtig ins Zeug gelegt und einen Onlinemodus erschaffen, der mit insgesamt 19! verschiedenen Modi glänzt. Egal, welchen Modus man fährt, es wird am Ende immer Erfahrungspunkte regnen, je nach dem, welchen Platz man am Siegertreppchen eingenommen hat. Nach und nach steigt man dann durch diese Erfahrungspunkte auf und schaltet somit mehr Modi frei.  Ob man nun ein Rennen mit oder ohne der „Shift“-Funktion fährt, im Windschatten eines Autos bleiben muss oder aber „Cop vs. Robber“ spielt, bleibt jedem Selbst überlassen. Wichtig ist, dass der Mehrspielermodus richtig fetzt und zu jederzeit total Laune macht. Einfach mal online gehen und ein paar Minuten in die 70er Jahre Welt von Driver abtauchen – das ist den Entwicklern total gut gelungen!

 


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Ich war anfangs skeptisch, als ich von der abstrusen Story gehört hatte. Kann so etwas in einem Titel funktionieren, der gute Vorgänger hatte und mittlerweile einen Namen in der Spieleindustrie hat? Ja, es klappt! Driver San Francisco ist einfach ein Gute-Laune-Spiel, welches man immer wieder mal spielen kann. Die Kampagne ist gut gelungen, die Abwechslung ist stets vorhanden und der Mehrspielermodus rockt. Auch wenn es einige Mankos gibt, so bin ich trotzdem durch und durch begeistert. In meinen Augen passt einfach alles zusammen, was ein gutes Rennspiel ausmacht: Es sieht toll aus, es hört sich gut an, es macht sowohl on- wie auch offline Spaß und durch die Abwechslung wird es nicht langweilig! Super Ubisoft, in so einem Fall wünschen wir uns gleich noch Driver New York oder Driver Mexiko oder so etwas in diesem Stil. Danke für den tollen Zeitvertreib!


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positiv negativ
  • Lange Spielzeit
  • Geile "Shift"-Funktion
  • Mehrspielermodus macht Laune
  • Optisch gelungenes Schadensmodell
  • Grandiose Videosequenzen
  • Schöne Upgrades
  • Über 120 lizenzierte Wagen
  • Super Soundtrack (über 60 Songs)
  • Abstruse aber geniale Story
  • KI nicht immer intelligent
  • Teilweise grobe Texturen
  • Sprachausgabe teils asynchron
  • Nur ein Schwierigkeitsgrad
  • Gummiband Effekt bei den Rennen
  • Vereinzelte Slowdowns und Pop-ups
  • Nicht mehr das Driver wie früher





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