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FEAR 3 - F.3.A.R.

Publisher: Warner Bros Interactive
Entwicklerstudio: Day 1 Studios
Genre: Action
Sub-Genre: First-Person-Action
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 24.06.2011
USK 18

FEAR 3 - F.3.A.R.   04.07.2011 von Panikmike

Wenn man vor etwas Angst hat, dann sollte man sich dieser Angst stellen. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, wenn die Angst Alma heißt. Im dritten Teil der Trilogie wird die Geschichte rund um das kleine Mädchen, Paxton Fettel und dem Mysterium um Fear fortgesetzt. Muss man jedoch das Licht ausschalten, die Anlage aufdrehen und von Haus aus sehr ängstlich sein, um hier zu erschrecken? Oder müssen zarte Seelen mit Licht spielen?

Im dritten Teil spielt man nicht den bekannten Paxton Fettel, sondern seinen Bruder Point-Man. Dieser muss anfangs aus einem Gefängnis fliehen und dann über einen Abwasserkanal ins Freie kommen. Natürlich wird er währenddessen von Alma und ihren Tag-Albträumen geplagt. Doch nicht nur Alma steht uns im Weg, nein auch viele Soldaten und andere Kreaturen. Unser Ziel ist es natürlich Alma aufzuhalten, denn sie führt Böses im Schilde. Eigentlich müssen wir sie ja nur aufhalten, dass sie ein Kind gebärt, doch so einfach wie es klingt ist es nicht. Es könnte aber doch auch sein, dass Paxton und sein Bruder die Macht erkannt haben und sie sich zusammen mit Alma vereinen möchten? Wer die Antwort und das Ende der Trilogie wissen möchte, der muss in den Laden laufen und sich das Spiel kaufen – ich werde Euch hier nichts verraten.

Ist Teil 3 würdig?
Das gute alte F.E.A.R. ist leider nicht mehr da. Früher musste man aufpassen wohin man läuft und was man macht. Die Anlage durfte nicht zu laut aufgedreht, das Licht durfte nicht ausgeschalten und am besten war es noch, nicht alleine in der Wohnung zu sein. Warum? Ganz einfach, der erste Teil ist eines der besten Grusel-Shooter den es bisher gibt. Leider konnte der zweite Teil mit den Schockmomenten schon nicht mehr mithalten, bei F3AR ist es leider noch schlimmer. Die Atmosphäre ist zwar gut, doch aus einem Grusel-Action-Spiel wurde ein Shooter, der hin und wieder mal „nette“ Horroreffekte zum Vorschein bringt. Ich bin nicht einmal erschrocken und hatte auch kein einziges Mal so richtig Schiss. Muss das denn sein? Ja, bei so einem Spiel und dem Abschluss der Trilogie hatte ich mir das erwartet und die meisten Fans des Spiels auch! Versteht mich nicht falsch, F3AR ist ein solider Shooter, aber was ist aus dem guten alten Gruseln geworden? Die Entwickler von Day 1 Studios konnten es entweder nicht besser oder sie sind sehr zart besaitet. Vergleicht man es mit Teil 1 oder gar mit dem aktuellen Dead Space 2, dann könnte man F3AR ein 12er anstatt eines 18er Siegel geben. Ich meinte damit nur die Grusel-Stimmung, denn die USK hat es schon richtig eingestuft.

Die Grafik hingegen ist gut geworden. Sieht man genauer hin, dann wird man viele Details erkennen. Die unterschiedlichen Settings sehen gut aus und können mit Grafikwundern wie Call of Duty fast mithalten. Besonders der Anfang vom zweiten Level hat es mir angetan. Der Abwasserkanal sieht einfach gigantisch aus. Auch beim Sound haben die Entwickler viel richtig gemacht. Die deutsche Sprachausgabe kann sich hören lassen, die Dolby Digital-Anlage hat viel zu tun und auch der Bass kommt nicht zu kurz. Leider können die Effekte aber die Grusel-Stimmung von F3AR kaum heben, dafür passt der Rest nicht. Alles in allem ist die Grafik und der Sound gut geworden, doch vom Horror fehlt fast jede Spur.

Warum USK 18 oder gar die Uncut Version?
Das Spiel geizt nicht gerade mit Blut und diversen verstümmelten Effekten. Jeder Gegner verliert literweise Lebenssaft, bleibt dann in einer tödlichen Pose liegen und kann vom Spieler noch bearbeitet werden. Ob das sein muss, sollte jeder Spieler für sich selbst entscheiden, zumindest gibt das Spiel uns die Möglichkeit. Allerdings spreche ich von der ungeschnittenen Version. Die deutsche wurde von der USK zwar ab 18 Jahren freigegeben, allerdings wurde die Schere relativ oft eingesetzt. Das Blut wurde entfernt, ebenso kann man keine Gegner verstümmeln oder gar operieren, weil diese vor unseren Augen verschwinden. Generell ergeben sich aus der Zensur zwar keine Nachteile, trotzdem wird dem deutschen Spieler wieder die ursprüngliche Fassung verwehrt.

Was ist neu, was ist anders?
F3AR hat allerdings ein paar neue Sachen, die man schon erwähnen muss. Als Allererstes sticht mir das neuartige Bonussystem ins Auge. In jedem Level kann man mit diversen Aktionen Erfahrungspunkte ergattern. So bekommt man Punkte für Kopfschüsse, für den bekannten Zeitlupen-Effekt, länger hinter der Deckung bleiben oder aber auch für Abschüsse mit bestimmten Waffen. Hat man sich Erfahrungspunkte verdient, so poppt es während des Spiels auf und zeigt uns, was wir richtig gemacht haben. Dummerweise stört das Aufblenden eher den Spielfluss, als es uns Infos bringt. Man kann nämlich zu jeder Zeit per Tastendruck auf die Liste der Boni zugreifen. Steigt man in seinem Level auf, so bekommt man automatisch eine Verbesserung zugewiesen. Leider hat man hier selbst keine Möglichkeit, sich seinen Bonus auszusuchen.

Doch das ist nicht alles. F3AR selbst hat viel mehr Action, als man es von den anderen beiden Teilen gewohnt war. Dies hat einen Vor- aber auch einen Nachteil. Zum einen hat man permanent gut zu tun, der Schwierigkeitsgrad ist nicht von schlechten Eltern. Andererseits musste die Grusel-Stimmung darunter leiden und in Sachen Taktik gibt es gar nichts mehr. Da die Intelligenz der Gegner nicht gerade gut geworden ist, kann man die meiste Zeit hinter einem Objekt lauern und nach der Reihe alles was uns unter die Finte kommt abballern. So passiert es nicht selten, dass man an einer Stelle verweilt, bis alles sauber ist und man dann weitergehen kann. Die nächste Stelle ist auch schon wieder da und so wiederholt sich das Spiel bis zum Ende. Vorteilshafterweise gibt es in F3AR ein Deckungssystem, welches sehr gut funktioniert. Man kann in der Deckung um Objekte herumlaufen und zu jederzeit drüber oder seitlich vorbeischauen. Generell wird zwar einiges an Abwechslung geboten, doch das Potenzial der guten Story, der bösen Alma, dem Horror an sich und dem ganzen Drumherum wird nicht ausgeschöpft.

Never change a running System!
Diesen Leitspruch hätten die Entwickler besser mal einhalten sollen. Zumindest gibt es noch shooter-typische Waffen und  die Zeitlupenfunktion. Während des Spiels bekommt der Spieler Waffen wie eine Pumpgun, einen Raketenwerfer oder eine MP. Eine Besonderheit ist ein Roboter, in dem man schlüpfen kann. Die kurzen Passagen machen damit echt Spaß, weil man einfach mit Raketen wie wild rumballern kann. Das Waffenarsenal ist zwar Standard, aber von mir für gut befunden. Die Kombination aus Ballern und die Zeit zu verlangsamen hatte schon in den Vorgängern einige Fans gefunden. Auch hier kann man mit einer Taste die Zeitlupe einschalten und die Gegner nach der Reihe in Ruhe plätten. Doch so viel Zeit hat man auch nicht, da sich die Funktion nach ein paar Sekunden verabschiedet und dann erst wieder neu aufgeladen werden muss. Sonst ist leider nichts beim Alten geblieben, wie oben schon geschrieben ist der dritte Teil von F3AR des Namens eigentlich nicht mehr sonderlich würdig.

Online und auch zu zweit auf der Jagd nach Alma?
Natürlich hat F3AR auch einen Onlinemodus. Auf sechs Karten kann man der Welt zeigen, wie gut man spielen kann. Drei davon sind eine Art Überlebenskampf, drei davon nennen sich „König der Seelen“. Beim Überleben kommen verschiedene Horden, die man besiegen muss. Hat man eine Welle geschafft, so bleibt einem eine kurze Zeit, um Waffenkisten zum Hauptquartier zu bringen, oder aber auch um Barrieren zu bauen. Bei „König der Seelen“ geht es darum, innerhalb einer vorgegebenen Zeit Seelen zu sammeln. Man spielt eine Art Untoter, der gegen Soldaten kämpfen muss. Der Untote muss versuchen, Seelen zu sammeln, kann aber auch in die Rolle eines anderen Spieler schlüpfen und bis zum Tod mit ihm spielen. Der Ansatz dieses Modus ist sehr gut, leider findet man online kaum andere Spieler. Wer keinen Bock auf Spieler der ganzen Welt hat, der kann sich aber auch einen Freund zu sich nach Hause einladen und mit ihm diese Modi oder aber auch die Kampagne per Splitscreen spielen. Sehr schön! Per Download kann man sich noch weitere zwei Modi dazu holen, leider war bei unserer Testversion kein Key dafür dabei - Schade.
 


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Ich bin hin und her gerissen. Einerseits ist F3AR ein superguter Shooter geworden, der einiges an Abwechslung bringt und auch stellenweise wirklich fordert. Andererseits gruselt man sich nicht mehr und die gesamte Horror-Atmosphäre der anderen Teile ist wie weggeblasen. Nach wie vor geht alles spannend zur Sache und die Gegner lehren einem das Fürchten, doch Angst hatte ich nie und das war doch immer Sinn und Zweck von Alma und Co., oder? Wenn man akzeptiert, dass F3AR ein richtiger Shooter ohne Horror geworden ist, dann erwartet einem ein sehr gutes Single-Player Spiel, dass man sogar im Koop-Modus spielen kann. Die Onlinemodi wären ein guter Ansatz, leider findet man kaum Spieler, die so denken wie ich. Meistens sind die Server leer und man kann lediglich gegen die künstliche Intelligenz spielen. Wer F3AR als Shooter akzeptiert und nicht als Shocker, der wird zufrieden sein. Alle die einen gruseligen Nachfolger erwarten werden bitter enttäuscht sein. Daher vergebe ich 7 von 10 Punkten, denn dass der Grusel fehlt, ist mir ein Punktabzug wert!


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positiv negativ
  • Kampagne koop spielbar
  • Sehr gute Steuerung
  • Coole Mehrspieler-Modi
  • Erfahrungspunkte für diverse Aktionen
  • Gute Atmosphäre
  • Stimmige Grafik
  • Keine durchgezogene Story
  • Kaum ein Gruseleffekt
  • Fähigkeiten nicht selbst upgradebar
  • Online kaum Spieler da





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