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Final Fantasy XIV: A Realm Reborn

Publisher: Square Enix
Entwicklerstudio: Square Enix
Genre: RPG
Sub-Genre: MMORPG
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 27.08.2013
USK 12

Final Fantasy XIV: A Realm Reborn   11.09.2013 von Torsten

Bereits vor drei Jahren erschien ein Rollenspiel auf dem Markt, das sich Final Fantasy XIV Online schimpfte. Nur ein Jahr später wurde es jedoch wieder eingestampft und einer Schönheitskur unterzogen. Nun haben wir bereits 2013, und aus dem damaligen Titel wurde nun Final Fantasy XIV: A Realm Reborn. Ihr habt es euch noch nicht angeschaut? Nun gut, dann wollen wir doch einfach mal einen Blick nach Erozea riskieren, oder auch zwei. Da dieses Spiel sehr umfangreich ist, beschränken wir uns dabei auf die wichtigsten Punkte.

 

Dieser Test wurde von einem Gast-Tester geschrieben, der selber absoluter Fan der FF-Reihe ist. Wir danken an dieser Stelle dem Spieler „Mina Monado“ vom Server „Shiva“ für seinen – zugegeben etwas befangenen – Einblick in das Spiel.

 

Ach Square, warum so kompliziert?

 

Square Enix scheint es einfach nicht lernen zu wollen: Das Registrierungsverfahren, sowie die Sache mit den Dienstkonten ist wirklich verwirrend. Ist das Square-Konto eingerichtet, muss nach der Installation noch ein Dienstkonto erstellt und darauf geachtet werden, dass auch das Spiel über eben dieses läuft. So haben sich zum Beispiel einige Spieler in Beta-Phase 3 ein Dienstkonto eingerichtet und damit auch auf dem PC gespielt. In Phase 4 haben sie dann auf der PS3 gespielt, und da das PSN-Konto auch mit dem Dienstkonto verbunden werden musste, kam es nun eventuell dazu, dass aus Versehen ein zweites Dienstkonto erstellt wurde. Beim „Early Access“ wurde dieses dann wieder gewechselt, sodass nach der Registrierung des eigentlichen Spiels nun auf einmal nicht auf das Dienstkonto zugegriffen werden konnte. Alles recht verwirrend eben, und nun hoffen die betroffenen Personen, dass der Support helfen kann.

 

Aller Anfang ist schwer

 

Jedes MMO hat so seine ganz eigene Art, wie es sich dem Spieler in den ersten Stunden verkauft. Entweder geht es gleich tief in die Materie, ohne dass man weiß, wie das Spiel selbst funktioniert, oder man bekommt alles Stück für Stück haarklein vorgekaut. Bei diesem Spiel handelt es sich um einen Vertreter der zweiten Sorte. Wer schon viele MMOs gespielt hat wird diese Vorgehensweise zwar langweilig finden, Einsteiger werden es Square Enix aber danken. Schritt für Schritt wird man in die Welt von Erozea, die Story sowie in die Steuerung eingeführt. Hat man sich mit den grundlegenden Spiel-Elementen vertraut gemacht, geht es mit der Story und den ersten Klassen-Quests los, bis es schließlich in die Instanzen geht. Alles in allem sind die ersten 15 Level sehr gut für Neueinsteiger geeignet, später kann es dagegen etwas undurchsichtiger werden.

 

Die Qual der Wahl

 

Im Gegensatz zu anderen MMOs hat man bei FF XIV die Möglichkeit, mit nur einer einzigen Spielfigur alle Klassen und alle Jobs zu erlernen! Dies bringt doch so einige Vorteile mit sich. Ein Char kostet weniger als das Paket mit 8 Chars, Skills von anderen Klassen/Jobs können teilweise übernommen werden und man ist flexibler. Hat man zum Beispiel einen Heiler auf Level 15 und als weitere Klasse einen Level 15 Damage-Dealer, so kann man zur Not auf Heiler wechseln, bevor eine Instanz nicht starten darf. Denn auch hier sind Heiler und Tanks wieder recht rar gesät (zumindest bis zum jetzigen Zeitpunkt). Wer das allerdings zu viel findet und gerne mehrere Rassen spielt, muss eben das etwa zwei Euro teurere Paket für bis zu acht Charaktere wählen. Die Grundidee ist jedenfalls mehr als vorbildlich und sollte allgemein bei solchen Spielen so oder so ähnlich umgesetzt werden. Jedoch muss man bei jeder neuen Klasse wieder bei Level 1 beginnen.

 

Gamepad oder nicht Gamepad, das ist hier die Frage

 

Ein Streit-Thema unter Zockern war und ist schon immer die Sache mit der Steuerung. Während einige auf Maus und Tastatur schwören, lieben andere hingegen das Gamepad. Dies ist jedoch kein Problem, denn es kann problemlos auf das Gamepad gewechselt werden und hier muss man zugeben, die Steuerung ist wirklich gelungen. Je Skillleiste ist Platz für 16 Kommandos. Weitere Skillleisten können auf Tastendruck beziehungsweise durch Tastenkombinationen schnell und einfach umgeschaltet werden. Das funktioniert recht gut, selbst wenn es einmal schnell gehen muss. Voraussetzung ist aber, das man sich damit genauer befasst und ein Spielen mit dem Gamepad gewohnt ist. Ich habe mich nach mehrmaligem Hin- und Herprobieren letzten Endes auch bei der PC-Version für die Variante mit dem Gamepad entschieden und will nun auch nicht mehr wechseln. Daumen hoch Square Enix!

 

Altbacken oder gerade richtig?

 

Das Kampfsystem ist nicht gerade revolutionär. Auch hier gilt es, mit Maus oder Gamepad Skills „durchzudrücken“. Zwar gibt es manchmal Kombo-Möglichkeiten, doch allgemein wirkt es wie von WOW und Co. kopiert. Schaut man sich nun neuere MMOs an, stellt man fest, dass es durchaus auch anders geht. Doch hier stellt sich eine wichtige Frage: Muss das Rad immer neu erfunden werden, wenn es am Ende doch auch so flüssig abrollt? Stehe ich auf das typische Kampfsystem oder mag ich die neue Art? Ich muss gestehen, dass ich auch weiterhin die klassische Methode bevorzuge, zudem diese auch gut umgesetzt wurde. Zwar werden Skills durch den eigenen Level und nicht durch Skillpunkte freigeschaltet, doch dies ist gar nicht so schlimm, wie man meinen könnte. Es ist immer noch besser, als sich Skills erst freikaufen zu müssen. Skillpunkte gibt es aber immer noch. Jedoch werden diese auf den Charakter selbst verteilt wie etwa für Stärke oder Geschick. Wer Angst hat, sich zu „verskillen“, darf aufatmen. Es gibt später einen Gegenstand, der Skills wieder auf null setzt.

 

Ebenfalls neu sind die so genannten FATEs. Dabei handelt es sich um zufällig auftretende Events, bei denen in der Regel innerhalb einer vorgegebenen Zeit ein ganzer Haufen Monster erlegt werden muss. Oder es muss jemand von A nach B eskortiert werden. Ist dies vollbracht, regnet es Belohnungen wie EXP und Gil, später auch sogenannte Staatstaler, aber was es mit denen auf sich hat, das sollt Ihr gefälligst selber herausfinden. Fakt ist, dass diese FATEs regelrecht von Spielern „abgefarmt“ werden, da diese sehr lohnenswert sind und einen Ausgleich zum Questen und den Instanzen darstellen. Oft entstehen auch so genannte FATE-Parties, was die Angelegenheit doch arg erleichtert. Wenn beispielsweise eine Riesenkrabbe mit Gold-Wertung erlegt werden soll, damit es zum Lohn als Begleiter dann eine kleine süße Krabbe gibt (Begleiter sind hier das selbe wie in anderen Spielen, nutzlos aber putzig). Wem das alles immer noch nicht reicht, und wer bereits alle Quests „abgefarmt“ hat, der kann sogenannte Freibriefe machen, die haufenweise EXP und Gil bringen. Doch diese benötigen allerdings auch ihre Zeit. Und wenn alles nichts mehr hilft, dann lernt man einfach ein Handwerk wie Weber und Co., womit auch sehr viel Zeit verbracht werden kann.

 

Bildergalerie von Final Fantasy XIV: A Realm Reborn (11 Bilder)

Etwa, das es inzwischen schon in vielen anderen Spielen gibt, ist so etwas wie ein Gruppen-Finder. Auch diesen gibt es jetzt in Final Fantasy XIV und er funktioniert sogar Server-übergreifend. Dennoch hat man es als Damage-Dealer nicht leichter. Eine Wartezeit von 10 bis 30 Minuten muss man schon mal in Kauf nehmen, bevor es dann endlich los geht. Dennoch eine sehr gute Funktion.

 

Gemeinsam sind wir stark

 

Wie in jedem MMO, ist auch hier Teamgeist gefragt, um wirklich Erfolg zu haben. Jeder kennt die Situation, sich in einer Zufallsgruppe zu befinden, in der beispielsweise ein unerfahrener Tank mit von der Partie ist, der noch nicht genau weiß, was er zu tun hat. Daher ist es auch hier ratsam, einer freien Gesellschaft (kurz Gilde) mit Teamspeak beizutreten. Sonst könnte es im höheren Level etwas schwierig werden, voran zu kommen.

 

PS3 oder PC?

 

Die Konsolen-Version ging etwas später an den Start. Viele werden sich nun fragen, wie es um die Qualität der Grafik bestellt ist. Ich kann nur sagen, dass es trotz kleinerer Einschränkungen super aussieht. Man sollte dabei allerdings auch nicht gleich mit den Augen vor dem TV kleben (was man auch so nie sollte). Hält man dies ein und ist nicht gerade ein Grafik-Junkie, kann man sich also über eine ansprechende Optik freuen. Natürlich haben Spieler mit High-End-PCs in dieser Disziplin die Nase vorne, aber viele sind eben Spieler, die nicht ständig den PC aufrüsten. Wer beispielsweise einen drei Jahre alten Laptop hat, kann immer noch auf mittleren Grafik-Einstellungen spielen, was durchaus nicht bedeutet, dass das Spiel dann hässlich ist. Dennoch bin ich der Meinung, dass es dann im direkten Vergleich auf der PS3 einen Tick besser aussieht. Aber bei diesem Spiel sollte der Augenschein nicht nur auf die Auflösung fallen. Die gesamte Welt ist sehr liebevoll und detailreich gestaltet. Nachts kann man den Sternenhimmel bewundern, und in der Region von Gridania nun durch einen wunderschönen Wald wandern. Wettereffekte wie etwa Gewitter wirken optisch wie akustisch akkurat umgesetzt und fügen sich harmonisch in die Umgebung ein. Wer seine PS3 oder seinen PC an einem Surround-Soundsystem angeschlossen hat, kann das alles noch mehr genießen. Wenn es regnet entsteht dann nämlich der Eindruck, man wäre wirklich mittendrin, statt nur dabei.

 

Kleiner Tipp für Konsolen-Spieler, denen die Grafik noch nicht schön genug ist: Diese sollten einfach auf die geplante PS4-Version warten. Diese soll im nächsten Jahr erscheinen und verspricht, eine wahre Augenweide zu werden.

 

Symphonie für die Ohren

 

Jedes Spiel lebt zum Großteil von seiner Atmosphäre und seiner Musik beziehungsweise von den Soundeffekten. Hier haben die Entwickler wirklich alles gegeben. Egal, ob man gerade gemütlich durch die Wüste stapft oder aber sich mitten in einem Kampf befindet. Die Musik passt einfach und wird selten nervig. Lediglich die Musik vom Chocobo könnte irgendwann auf die Nerven gehen, wenn man durch die Prärie von Ort zu Ort wandert. Wie bereits erwähnt, ist der Besitz eines Surround-Soundsystems sehr ratsam. Hier stimmt dann einfach alles, auch was die Ausrichtung der Seiten angeht. Je nachdem wie man steht und wo Töne gerade entstehen, hört man diese auch immer aus der richtigen Surround-Box. Dies sollte heute zwar normal sein, ist aber leider eben nicht immer der Fall.

 

Die Story ist zudem auch vertont, jedenfalls teilweise. Manche Teile der Story werden nämlich dennoch nur mit Text-Fenster versehen, während andere Szenen vertont sind. Schade, hier hätte man mehr erwartet. Über die Synchronisation kann man wie immer streiten. Dem einem gefällt sie, dem anderem eben nicht. Ebenfalls erwähnenswert ist die auf Wunsch komplett deutsche Sprachausgabe. Das ist für Spiele von Square Enix nicht gerade selbstverständlich. Alles in allem kann man beim Thema Sound mehr als zufrieden sein.

 

Und abschließend noch etwas zu den Problemen

 

Die Beta-Phasen sowie der Early Access mitsamt seinen Fehlern sind nun vorbei und das Spiel hat seit dem 27. August 2013 offiziell begonnen. Zuvor gab es einige Probleme, wie Disconnects mit dem Fehler-Code 90000, bei dem man sich nicht wieder einloggen konnte, da man angeblich nach wie vor eingeloggt sei (Fehler-Code 3102). Loggte man sich schließlich dann wieder ein, war man auf einmal nicht mehr in seinem Kontaktkreis und Instanzen waren auch nicht mehr möglich. Diese Fehler sind soweit behoben. Probleme gibt es momentan allerdings immer noch beim Einloggen beziehungsweise beim Erstellen eines neuen Charakters. Wer zum Beispiel den Fehler-Code 1017 erhält, sollte einfach dran bleiben, da dieser nur ein Zeichen dafür ist, dass der Server momentan zu voll ist. Ein weiteres Problem besteht weiterhin darin, dass man auf manchen Servern kaum einen Charakter erstellen kann. Ärgerlich für diejenigen, die sich das Spiel soeben gekauft haben. Hier hilft nur, Geduld bewahren und durchhalten, es immer wieder versuchen, bis wieder mehr Platz freigegeben wird. Die Erfahrung zeigte bisher, dass man nachts die besten Chancen hat, sich eine Figur zu erstellen. Um diese Zeit wird wohl die Charaktererstellung wieder freigegeben, da sich auch nicht mehr so viele Spieler auf dem Server befinden. Von diesen Problemen sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn welches MMO hatte schon einen sauberen Start? Ich bin zuversichtlich und glaube an Square Enix. Sie haben mit dem Spiel – vor allem für waschechte FF-Fans - wirklich großartiges vollbracht.


Das Fazit von: Torsten

Torsten

Seit dem Desaster mit FF XIV 1.0 hat sich wirklich einiges getan. Alles wurde überarbeitet und runderneuert. Auch die Quest-Flaute hat nun ein Ende, so dass jeder genug zu tun haben wird. Wer auf die noch vorhandenen Probleme keine Lust hat, der wartet die ersten Wochen noch ab und verfolgt das Geschehen zunächst über Twitter und Co. Es wurde bereits mehrmals bestätigt, dass Square Enix bemüht ist, die Probleme aus der Welt zu schaffen. Auf Seiten der Entwickler wurde einfach nicht damit gerechnet, dass vom Start weg derart viele Menschen das Spiel spielen werden. Wer mit japanischen Spielen an sich so seine Probleme hat, sollte dann vielleicht einfach bei WOW und Konsorten bleiben. Jeder andere sollte jedoch einmal einen Blick riskieren. Hier darf sicherlich keine Revolution im MMO-Bereich erwartet werden, doch wer das Genre und insbesondere Final Fantasy in sein Herz geschlossen hat, der kommt an Final Fantasy XIV: A Realm Reborn einfach nicht vorbei.


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positiv negativ
  • Alle Klassen/Jobs usw. mit einem Charakter lernbar
  • Wunderbare Gesamtatmosphäre
  • Schön gestaltete Gebiete/Instanzen
  • Interessante Story, die nicht abstumpft
  • Klassen mit eigener Mini-Story neben der Hauptstory
  • Einige knackige Bosskämpfe
  • Gelungene PS3- und Gamepad-Umsetzung
  • Bekannte Monster aus dem FF-Universum
  • Mehrere Sprachausgaben
  • Immer passende Musik zur jeweiligen Situation
  • Umfangreiches System mit Klassen/Job/Handwerk/Sammeln
  • Nur halb vertonte Story
  • Umständliches Auktionshaus
  • Noch keine vernünftige Sortier-Funktion für das Inventar/Arsenal
  • Komplizierte Account-Verknüpfung der Dienste und PSN-Konten untereinander
  • Zu wenig komplette Ausrüstungs-Sets bei NPCs und Instanzen verfügbar/findbar
  • Zu wenige Klassen-/Job-bezogene Ausrüstungen





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