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Headhunter – The Assessment Weekend

Originaltitel: Headhunter – The Assessment Weekend
Genre: Thriller • Horror
Regie: Sebastian Panneck
Hauptdarsteller: Manuel Cortez • Clayton Nemrow
Laufzeit: ca. 94 Minuten
Label: Epix Media AG
FSK 18

Headhunter – The Assessment Weekend   27.08.2010 von Tobi

Viele Arbeitnehmer geraten heutzutage immer mal wieder an einen Headhunter, der versucht, sie für eine andere Firma abzuwerben. Die auf Provisionsbasis arbeitenden Headhunter gehen dabei oft nicht gerade zimperlich vor, wie es der mir heute vorliegende Film zeigt. Die Geschichte wird in einen abgelegenen Wald verlegt und die Splatterfreunde unter uns wissen ja bereits, was da so alles passieren kann. Ob diese internationale deutsche Produktion mit anderen ähnlichen Werken mithalten kann, zeigt der folgende Bericht.

 

Sechs Studenten erklären sich bereit, an einem Experiment teilzunehmen. Es geht um ein Assessment-Wochenende in den Wäldern Osteuropas, welches ein bekannter Headhunter „veranstaltet“. Die Studenten sind natürlich mehr als gespannt auf das, was sie dort erwartet, denn jeder will Erfahrungen für den späteren Berufsweg sammeln. Recht schnell bemerken die Teilnehmer, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Als ihr Camp von irgend jemandem zerstört und verwüstet wird, werden sie sich untereinander gegenüber misstrauisch. Jeder fängt an, nur noch auf sich selbst zu schauen. Plötzlich verschwindet einer nach dem anderen und wird enthauptet wiedergefunden. Wer ist nur der Wahnsinnige, der durch die Wälder schleicht und den Studenten ans Leder will?

 

Wie die Inhaltsangabe deutlich zeigt, handelt es sich hier einmal mehr um einen sogenannten Backwood-Slasher. Die Geschichte präsentiert sich relativ frisch, denn gerade das Thema „Headhunter“ ist heutzutage aktueller denn je. Das ist aber auch der einzige innovative Punkt, den man diesem Film zuschreiben kann. Der Rest ist altbewerte Kost, die nicht gerade sehr professionell in Szene gesetzt wurde. Es handelt sich zwar um einen Independent-Film, aber mir fehlt hier dennoch das gewisse Etwas. Mit den meisten Charakteren konnte ich nicht viel anfangen, da dies typische Studenten sind, die eh niemand mag. Die Schauspieler versuchen zwar ihr bestes, scheitern aber an den ziemlich hohlen Dialogen, die nicht gerade Gänsehaut-Stimmung aufkommen lassen.

 

Die Metzelszenen sind in diesem Film auch nur rar gesät und wirken meistens lächerlich. Das Abtrennen der Köpfe wird zwar immer wieder sehr deutlich gezeigt, aber die Köpfe sehen leider zu unecht aus. Dazu kommt das Problem, dass die Ausleuchtung der Szenen ziemlich schlecht ist. Alles spielt sich bei Tage ab, wodurch man als Zuschauer das Gefühl bekommt, dass das Gezeigte gerade im Wald um die Ecke mit einer kleinen Handkamera gedreht wurde. Für einen Independent-Film fehlt mir außerdem der Spaß am Film. Gruselige Atmosphäre ist mit beschränkten finanziellen Mitteln nur schwer zu erreichen, also sollte man eher auf ein paar Lacher setzen. Aber die sucht man hier vergebens. Schade eigentlich, denn der Ansatz des Films ist sehr gut. Insgesamt kommt „Headhunter“ aber nicht über den Durchschnitt hinaus.

 

Die DVD-Veröffentlichung stammt aus dem Haus Epix und präsentiert sich endlich mal wieder richtig gut. Die Bildqualität kann sich für einen Independent-Film wirklich sehen lassen. Auch die Tonqualität ist recht ordentlich, zumal man hier sogar die Wahl zwischen einer englischen und deutschen Tonspur hat. Beim Bonusmaterial hat Epix Gas gegeben. Hier gibt es verschiedene Audiokommentare, gekürzte Szenen, Interviews und vieles mehr. Natürlich existiert zusätzlich ein Wendecover und fertig ist eine coole DVD.


Das Fazit von: Tobi

Tobi

Ach ja, wie schade ist es nur, dass aus dieser coolen Idee kein wirklich guter Film entstanden ist. Zu nervig sind die Charaktere und zu krampfhaft wird versucht, dem Film einen ernsten Anstrich zu verpassen. Das funktioniert leider nicht, wenn das Geld fehlt. „The Blair Witch Project“ hat es zwar vor zehn Jahren einmal vorgemacht, aber seitdem kamen nur selten echte Perlen zum Vorschein. Regisseur Sebastian Panneck sollte beim nächsten Mal ein wenig mehr Komik in das Geschehen einfließen lassen und auch Charaktere schaffen, die einem schnell ans Herz wachsen. Dann funktionieren seine Filme auch wieder besser. Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich sehr gespannt auf seine kommenden Werke bin.


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