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Heroes of War Assembly

Originaltitel: Ji jie hao
Genre: Anti-Kriegsfilm
Regie: Feng Xiaogang
Hauptdarsteller: Zhang Hanyu • Yuan Wenkang • Deng Chao
Laufzeit: 119 Minuten
Label: NEW KSM
FSK 16

Heroes of War Assembly   26.06.2010 von Der Ohm

Stephen Spielbergs Antikriegs-Epos „Der Soldat James Ryan“ schlug 1998 in den Kinokassen ein wie eine Bombe. Seit dieser Zeit muss sich jeder Film, der thematisch in diese Nische fällt, mit dem Meisterwerk vergleichen lassen. Vom Cover des chinesischen Filmes „Heroes of War – Assembly“ prangt stolz das Zitat der Sunday Times: „Der beeindruckendste Kriegsfilm seit „Der Soldat James Ryan“. Ob es wirklich stimmt? Voller Erwartung wandert die DVD in meinen Player….

1948, es herrscht Bürgerkrieg in China. Die regierende chinesische Nationalpartei, bekannt als Kuomintang, steht den Truppen der kommunistischen Partei, Maos Volksarmee, gegenüber.  Hauptmann Gu Zidi von der Volksarmee erhält den Auftrag eine Miene gegen die mächtigen Truppen der anrückenden Kuomintang-Armee zu verteidigen. Diese ist so lange zu schützen bis ein Horn zum Rückzug bläst. Anfangs gelingt es ihn mit der 9. Kompanie durch Mut und Taktik die angreifenden Truppen zurückzuschlagen. Doch Welle für Welle wird seine eigene Einheit aufgerieben. Als einzige Rettung warten die verbliebenden Soldaten auf das erhoffte Signal. Doch niemand von ihnen wird das Horn jemals hören.

Der Film teilt sich in zwei Hälften. Der Handlungsstrang des ersten Teils besteht in der Inszenierung der Schlacht. Mit riesigen Waffenaufgebot und Effekten kommt man um den Vergleich mit James Ryan nicht drum rum. Es fliegen Körperteile durch die Gegend  und ganze Leiber werden zerfetzt.  Entgegen der meisten Kriegs-Actionstreifen kommt diese Gewaltorgie nicht selbstgefällig daher, sondern spiegelt die schonungslose Brutalität des Krieges wieder. Es ist sehr bedruckend, wie die Kompanie ohne jemals eine reale Chance gehabt zu haben, nach und nach dezimiert wird.

Die zweite Hälfte des Filmes kümmert sich um die Aufbereitung des Kriegstraumatas. Der schwerverletzte Hauptmann Gu Zidi kämpft gegen das Vergessen seiner Einheit. Da die Leichen seiner Kameraden niemals gefunden wurden und die Miene nach der Schlacht verschüttet wurde, gelten die Soldaten offiziell nur als vermisst und nicht als Kriegshelden, die für ihr Vaterland gefallen sind.

Kommen wir zur Bildqualität. Hier und da sind ein paar kleine weiße Dropouts auszumachen. Auch Treppeneffekte und leichten Bildverzerrungen  sind an manchen Stellen zu sehen. Grundsätzlich ist das Bild aber scharf und detailreich. Da alles sehr hell ist, wirken die Farben ein bisschen blass. Das Bild wirkt besonders in den Kriegsszenen metallisch, was eindeutig als Stielmittel einzustufen ist.

Der Ton lässt es richtig krachen. Die deutsche wie auch die mandarin Tonspur liegen auf der DVD im astreinen 5.1 Dolby Digital vor und lassen den Subwoofer besonders in den Kriegsszenen ordentlich zittern. Die Stimmen kommen klar und verständlich aus dem Center während ringsum die Granaten einschlagen. Sehr gut, man ist mittendrin statt nur dabei.

In der DVD-Box befindet sich eine zweite Scheibe die für das Bonusmaterial zuständig ist. Das Making of ist ganze 56 Minuten lang und bietet sehr interessanten Einblick hinter die Kulissen. Leider ist es nicht synchronisiert worden, nur deutsch untertitelt. Genau wie das sechs Minuten lange „Behind the Scenes und die sieben Minuten zusätzlicher Szenen“. Eine Bildergalerie sowie Biografien der Beteiligten runden das Paket ab, da können sich so manche Hollywoodproduktionen mal eine Scheibe von abschneiden.      



Cover & Bilder © ...


Das Fazit von: Der Ohm

Der Ohm

Die Macher von „Brotherhood“ lassen es hier richtig krachen und auch der Vergleich zu „Der Soldat James Ryan“ ist gerechtfertigt. Nach der ersten Hälfte nimmt der Regisseur aber gewaltig die Fahrt raus und der Film wandelt sich zu einem Melodram. Da er von chinesischer Seite mitfinanziert wurde, wird wie in vielen Kriegsfilmen, die Geschichte recht einseitig erzählt, was aber nicht in übertriebene Züge annimmt. Die amerikanischen Werke sind da auch nicht offener. Die Bilder sind schon beeindruckend eingefangen und ich kann diesen Film ruhigen Gewissens jedem empfehlen, der auch auf westliche Kriegsfilme steht. 


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