Kingdom Hearts HD 1.5 ReMIX
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BEWERTUNG |
09.10.2013 von TorstenDie Kingdom Hearts-Serie hat in der vorangegangenen Konsolen-Generation für wahre Begeisterungsstürme gesorgt. Das etwas ungewöhnliche Konzept, zwei völlig unterschiedliche Szenarien miteinander zu verbinden, wurde im Vorfeld jedoch zunächst einmal mit Skepsis beäugt. Ein Spiel, das Final Fantasy-Figuren mit Disney-Charakteren vereint? Dass dies durchaus harmonisch funktioniert soll das HD-Remake Kingdom Hearts 1,5 HD ReMIX nun beweisen...
Kingdom Hearts FINAL MIX
Trotz dem starken Einfluss der Final Fantasy-Reihe werden Kämpfe nicht rundenbasiert, sondern im Hack' n Slay-Prinzip eines Action-RPGs ausgetragen. Doch vor dem ersten Kampf legt der Spieler zunächst einmal seine Ausrichtung fest. Angriff, Verteidigung oder Magie, die Auswahl beeinflusst die spätere Charakterentwicklung enorm und sollte auf den jeweiligen Spielstil angepasst werden. Für die zu steuernden Gastmitglieder gilt dieses System jedoch nicht, da bei ihnen vorab spezielle Veranlagungen fix zugewiesen werden. Durch Kämpfe verdiente Erfahrungspunkte führen zu Stufenaufstiegen und somit gesteigerten Attributswerten. Erlernte Spezialattacken und Beschwörungen lassen sich ebenso wie Items und Zauber über ein Menü auswählen und verwenden.
Die Spielwelten werden nicht gänzlich linear abgearbeitet, denn nach jeder abgeschlossenen Welt gelangt der Spieler in eine Übersicht des Spieluniversums. Hier lässt sich die nächste Spielwelt aussuchen, die mit einem Raumschiff besucht werden kann. Dieser Anflug auf das neue Sternensystem mündet in einer dreidimensionalen Shoot' em Up-Passage, die zunächst erfolgreich überstanden werden möchte. Das Fluggerät lässt sich durch gefundene Items aufwerten, was die Überlebenschancen bei schwierigeren Welten drastisch erhöht.
Fazit: Es hat schon seinen Grund, warum der erste Serien-Teil der erfolgreichste der Kingdom Hearts-Reihe überhaupt und gleichzeit der neunterfolgreichste Titel der PS2 wurde. Das Gameplay ist flüssig und hochdynamisch, neue Schlüsselschwerter und zahlreiche Upgrade-Möglichkeiten motivieren dauerhaft. Es ist auch heute noch ein hervorragendes Spiel.
Kingdom Hearts Re:Chain of Memories
Beim Kampf-System – in das der Spieler glücklicherweise nach und nach eingeführt wird - bestreitet dieser Teil allerdings einen ganz anderen Weg. Denn zum Angriff werden Spielkarten genutzt, die über die jeweilige Angriffsstärke entscheiden. Die Wurzeln eines Sammelkarten-Spiels sind hier offenkundig. Der Spieler wählt also zum Angriff eine Karte aus seinem Stapel, die je nach Zahlenwert für einen leichten bis schweren Angriff steht. Karten für Magieeinsätze, Beschwörungen und Regeneration sind ebenso mit dabei. Beim Anriff muss darauf geachtet werden, dass der jeweilige Zahlenwert über dem Wert des gegnerischen Blocks liegt, sonst wird der Angriff abgebrochen. Niedrigere Karten können zu Kombos verknüpft werden, die den End-Zahlenwert dementsprechend erhöhen. Allerdings wird die erste Karte der Kombo danach für den fortlaufenden Kampf aus dem Stapel entfernt und ist erst wieder im Nächsten verfügbar. Ein Sonderfall wäre die Karte mit der 0, die jeden Angriff sticht, aber im Gegenzug selbst von jeder Karte übertrumpft werden kann. Bestimmte Kombinationen von Karten erlauben es, erlernte Spezialattacken durchzuführen. Nach und nach neigt sich so der Stapel dem Ende, der sich nur durch einen Akt der Konzentration wieder neu laden lässt. Im zweiten und dritten Durchgang des Stapels benötigt dieser Vorgang aber wesentlich mehr Zeit. Und in dieser Zeit ist der Spieler den Angriffen des Gegners schutzlos ausgeliefert. Da hilft es nur, rechtzeitig abzubrechen und auszuweichen. Denn trotz der Karten-Taktik bleibt es bei der Bedienbarkeit eines Action-RPGs. Laufen, springen, angreifen und ausweichen muss der Spieler also schon noch selbst.
Bei der Durchforstung des Schlosses kommt jedoch noch eine weitere Besonderheit zum Tragen. Türen werden nicht einfach per Klinkengriff geöffnet, sondern durch den Einsatz einer oder mehrerer Karten entriegelt. Diese Karten bringen außerdem spezifische Vorteile, die Einfluss auf Eigenschaften des Raumes oder Gegner haben. Außerdem werden für die Türen immer gewisse Zahlenwerte oder spezielle Karten benötigt, die ihrerseits zunächst gefunden werden müssen.
Fazit: Ein etwas taktischeres Kampf-Konzept, das sich jedoch etwas weniger flüssig als das aus FINAL MIX spielt. Die wirre Aufmachung braucht seine Zeit, um zu gefallen, technisch wie spielerisch ist der Titel aber insgesamt etwas schwächer als FINAL MIX.
Kingdom Hearts 358/2 Days
Fazit: 358/2 Days sind lediglich Video-Sequenzen und private Bucheinträge, die nur für Fans - und Trophäen-Jäger sind.
Auf HD poliert
Der Soundtrack begeistert mit schönen und zugänglichen Melodien. Für das Comic-Genre typische, witzige Tracks wechseln sich mit andächtigen und berührenden Melodien ab. Im Kampfgeschehen gibt es dann hektischere Klänge, die allerdings etwas monoton ausgefallen sind. Die Sprachausgabe jedoch enttäuscht etwas. Die Stimmen sind sauber, die Sprecher mit den vielen originalen Stimmen durch die Bank sehr gut. Aber es gibt lediglich die englische Tonspur. Dabei hatte Kingdom Hearts eine wirklich hörenswerte Synchronisation zu bieten und es ist ebenso bedauerlich wie unverständlich, dass es diese nun nicht in die Neuauflage geschafft hat. Das Fazit von: Torsten
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