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MUD - FIM Motocross World Championship

Publisher: dtp Entertainment AG
Entwicklerstudio: Milestone
Genre: Sport
Sub-Genre: Motocross-Action-Race-Spektakel
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 20.04.2012
USK 6

MUD - FIM Motocross World Championship   20.04.2012 von DeWerni

Mit Fahrer und Bike Eurer Wahl ab in die Box: Wenn der Startschuss fällt, geht es gegen Gegner, Zeit, Dreck und herausfordernde Strecken. Mit der richtigen Kombination aus Können, Energydrinks und Ausrüstung stellt Ihr Euch den Kampf um die Krone der FIM Motocross World Championship. Ab auf die Piste …

Mit MUD – FIM Motocross World Championship kommt ein neues Spiel auf den Markt, das sich im Bereich der Motocross-Action platzieren will.
Nachdem sich das Game Studio Milestone schon einen Namen mit der erfolgreichen MotoGP-Serie gemacht hat, und zudem bei Titeln wie Race Pro Erfahrung sammeln konnte, geht man nun ein ganz neues Projekt an. Dabei fokussiert man die Motocross-Action und möchte damit Titeln wie der MX vs. ATV Konkurrenz machen. Man hat sich dazu gleich die offiziellen Lizenzen der MX1-, MX2- und Motocross of Nations (MXoN)-Reihen der Fédération Internationale de Motocyclisme (kurz FIM) gesichert. Das führt dann auch dazu, dass dem Spieler immerhin 14 offizielle Motorradmodelle von 8 Herstellern, 84 originalgetreue Rennfahrer von 32 Rennteams aus 16 Nationen zum Spielen angeboten werden. Dazu kann man dann sein Können und waghalsige Tricks auf den 12 offiziellen Rennstrecken der Serien unter Beweis stellen. Klingt alles schon ziemlich vielversprechend – na dann nix wie hin zu den herausfordernden Pisten über Dreck und Schlamm.

Ab in den Dreck

Zunächst gilt es, sich ein beliebiges Startgatter auszuwählen. Wo man startet, hat aber keinen direkten Einfluss auf das Rennergebnis. Dann nur noch das Startsignal abwarten und bis dahin Gas und Bremse gleichzeitig zu drücken. Lässt man die Bremse im richtigen Moment los, hat man auch schon das erste Hindernis bewältigt, denn das entscheidet über Blitz- oder normalen Start. Dann geht es über Dreck und Schlamm. Dabei steuert man den Racer genretypisch. Was sich allerdings leicht anhört, ist es nicht unbedingt. Denn wenn man bei einigen anderen Konkurrenzprodukten eigentlich nur Gas und Steuer benötigt, muss man hier teilweise auch mit Gefühl in die Kurve gehen, die Bremse antippen oder den Gaszug nicht immer nur voll durchziehen. Sonst kann es durchaus auch mal sein, dass man sich neben der Strecke oder auf dem Boden wiederfindet. Ein großer Einfluss besteht beim Fahren zudem durch die Beschaffenheit des Bodens. Ist dieser auf den einfacheren Strecken meist recht ebenerdig, so hat man auf schweren Pisten durchaus mit starken Unebenheiten zu kämpfen, die vor allem bei Sprüngen oder in Kurven negativ ins Gewicht fallen. Neben den eigenen Fähigkeiten und denen des gewählten Fahrers, auf die ich an späterer Stelle noch genauer eingehen werde, gibt es aber weitere Einflussfaktoren. Es stehen Euch beispielsweise einige fahrerabhängige Energydrinks zur Anwendung bereit. Im Prinzip handelt es sich dabei um die genretypischen Turbos. Man bekommt je nach Drink kurzzeitig zwischen 20 und 100% Leistungsschub und kann so zur Spitze aufschließen oder auch Fahrer abhängen. Eine weitere Möglichkeit, einen Turbo zu zünden, sind die sogenannten Scrubs. Vor einigen Sprüngen kann man dazu den vorgesehenen Button drücken, um sich im Flug praktisch querzulegen. Hält man das für eine kurze Zeit und schafft es danach gerade zu landen, dann gibt es wiederum einen Geschwindigkeitsschub.

Bildergalerie von MUD - FIM Motocross World Championship (22 Bilder)

So muss man praktisch mit den Gegebenheiten fertig werden und kann das Rennen gewinnen. Doch es gibt neben den typischen Rennen mit bis zu 15 weiteren Gegnern auch andere Renntypen: Beim Ausscheidungsrennen gilt es, immer 20 Sekunden zu überstehen, bis der Letzte des Feldes ausscheidet. Ziel ist es, dabei natürlich bis zuletzt zu überleben. Beim Kontrollpunktrennen hat man eine vorgegebene Zeit lang zur Verfügung, um möglichst viele Kontrollpunkte zu passieren. Um auf dem obersten Treppchen zu stehen, sollte man die meisten Punkte der Konkurrenz schaffen. Zu guter Letzt gibt es bei den Rennarten auch noch das Duell. Dieses gilt als besondere Herausforderung. Es muss lediglich gelingen, einen Gegner hinter sich zu halten, um das Duell zu gewinnen. Eine besondere Art des Renntypus ist das Trick Battle. Bei diesem geht es nicht um Zeit, sondern um Punkte. Diese bekommt man durch einzelne Tricks, die man während eines Sprunges durchführt, oder die Kombination von verschiedenen. Um einen Sprung durchzuführen, ist ordentlich Schwung notwendig. Den eigentlichen Trick führt man dann per Tastenkombination aus, deren Komplexität mit der Schwierigkeit der Tricks zunimmt. Natürlich bekommt man für komplexere Tricks auch wiederum mehr Punkte. So muss man schließlich die meisten Punkte aller Fahrer sammeln.

Neben diesen ganzen Features gibt es allerdings auch ein paar Negativpunkte.
Im Grunde funktioniert die Steuerung der zweirädrigen Gefährte sehr gut. Nur an einigen Stellen und in einigen Kurven kann man schon kurz davor sein, den Controller in die Ecke zu pfeffern, weil das Bike einfach nicht so will, wie man selbst. Über- und Untersteuern ist leider an der Tagesordnung. Da ist es fast unabdingbar, dass man den Fahrer etwas aufpeppt (dazu gleich mehr), das Bike wechselt oder etwas mehr Zeit in die eigene Fingerfertigkeit steckt. Des Weiteren finde ich die Umsetzung beim Zurücksetzen des Fahrers nach einem Sturz oder dem Verlassen der Piste etwas unglücklich. Oftmals verhält es sich so, dass man an der Spitze mitfährt, aber durch irgendeinen Kontrahenten aus der Kurve gestoßen wird. Dann wird man in die Mitte der Piste zurückgesetzt. Nun kommt aber gerade das restliche Feld von hinten an und fährt den eigenen Fahrer konsequent über den Haufen – das gleiche Spiel beginnt von vorne, bis man sich schließlich am Ende des Feldes wiederfindet und das Rennen frustriert abbricht. Da hätte man vielleicht über eine längere Zeit der Unverwundbarkeit nachdenken sollen. Aber so gibt es für zukünftige Veröffentlichungen wenigstens Verbesserungspotenzial.

König des Schlamms

Im Fokus des Games steht ganz sicherlich der Single-Player-Modus, der neben einzelnen Rennen und Meisterschaften im Renn- und Trickmodus auch die zentrale MUD World Tour – eine Art Karrieremodus - anbietet. Dabei müsst Ihr mit Eurem Fahrerteam eine Reihe von Events mit einzelnen Rennen abschließen. Das Team besteht dabei aus vier vorgegebenen Fahrern:
 

  • Lars „Shredder“ Keller, ein blonder Metaller aus Deutschland
  • Koji „Raiden“ Hayasa, eine schwarz-blauhaarige Punkerin aus Japan
  • Zack „Old Man“ Brooks, ein gewiefter Held aus USA
  • Ivan „Il Fusibile“ Prelli, ein angeberischer Macho aus Italien

 

Jeder der vier Fahrer hat dabei seine Spezialfähigkeit und auch allgemeine Fähigkeiten: Ausdauer, Instinkt, Wendigkeit und Kraft. Die Ausdauer ist für die Wirkungszeit der Energydrinks (Turbos) verantwortlich. Instinkt steht für die Heftigkeit des Leistungsschubs durch die Scrubs. Wendigkeit lässt den Fahrer schneller und besser um die Kurven fahren und die Kraft ist dafür verantwortlich, wie gut der Fahrer das Bike bei Unebenheiten auf dem Boden zur besseren Kontrolle halten kann. Alle diese Fähigkeiten lassen sich in Stufen von 1 bis 10 ausbauen oder besser freikaufen. In der World Tour müsst Ihr insgesamt 15 Events meistern, die jeweils aus 3-5 einzelnen Rennen der verschiedenen Arten bestehen. Alle Events und alle Einzelrennen müssen mit einer bestimmten Summe freigekauft werden. Goldstücke verdient Ihr durch Platzierungen in den Rennen. Zudem kann aber auch Equipment für die einzelnen Fahrer und das gesamte Team freigekauft werden. Dabei handelt es sich einmal um das angehörige Team (jeweils ein individuelles für Rennen und Trickveranstaltungen), das für zusätzliche Platzierungsboni finanzieller Art sorgt. Anfangs ist der Bonus noch recht überschaubar, später werden die Ansprüche höher und die Belohnungen ebenfalls. Außerdem könnt Ihr jedem Fahrer einen individuellen Helm verpassen und ihm entsprechende Energydrinks (1-3 Stück mit einem Leistungsbonus von 20-100%) zuweisen. Zudem gibt es eine Besonderheit, was die Verfügbarkeit der Tricks in den Trickrennen angeht. Zunächst steht Euch dabei nur eine Handvoll zur Verfügung. Im Trickgeschäft könnt ihr dann zusätzliche Tricks wiederum für Goldstücke kaufen. So müsst Ihr Euch schließlich durch die einzelnen Events und Rennen kämpfen. In der übersichtlichen Darstellung dieser Veranstaltungen könnt Ihr im Übrigen jederzeit erkennen, welche der Events schon freigekauft sind und welche Ihr mit welchem Fahrer mit welcher Platzierung gemeistert habt. So gibt es auch auf lange Sicht genug zu tun, jedenfalls, wenn Ihr alles freischalten und mit allen Bikern fahren wollt.

Was wäre ein Game heutzutage ohne Onlinemodus?
Kein Wunder also, das auch MUD einen entsprechenden Modus präsentiert. Allerdings halten sich hier die Möglichkeiten doch eher begrenzt. Ihr könnt lediglich zwischen normalen Ranglistenrennen und dem Trickrennen in MXoN-Marnier wählen. Anhand der Platzierungen und gefahrenen Rennen werden Bestenlisten erstellt, die Ihr Euch zudem anschauen könnt. Meisterschaften oder Wettbewerbe sucht man leider vergeblich – schade!

Sauberer Dreck?!

Technisch gesehen macht das Game einen soliden Eindruck. Die einzelnen Strecken sind sehr abwechslungsreich in verschiedenen Terrains angesiedelt. Dabei sieht der Kontext der Strecke meist detailreich und schön gestaltet aus. Der Piste an sich dagegen kommt ein wenig eintönig daher, Schmutz ist da einfach Schmutz. Dafür sind aber die Landschaften und auch die Darstellung der Fahrer wirklich gelungen und machen Lust auf mehr. Allerdings muss man auch festhalten, dass sich sonst um die Pisten herum relativ wenig tut, sodass kaum Rennatmosphäre aufkommt, weil man teils vor dem Feld teils hinterher doch recht alleine unterwegs ist. Für eine gute Stimmung sorgt dann aber auf jeden Fall wieder der Sound, der zu überzeugen weiß. Das liegt zum einen an den ordentlichen Motorengeräuschen und zum anderen an der guten musikalischen Unterstützung, die durch den rockig-punkigen Touch absolut ins Geschehen passt und Lust auf mehr macht. Insgesamt würde ich die technische Realisierung des Games mal als mittelmäßig bis gut bezeichnen. Luft nach oben gibt es an dieser Stelle natürlich für zukünftige Fortsetzungen noch genügend.


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Der Ansatz von "MUD" geht in die richtige Richtung. Mit der comicartigen Präsentation im Menü in Kombination mit der rockigen Untermalung treffen die Entwickler genau den Kern des Motocross. Allerdings finde ich das Game auf Dauer zu eintönig und wenig ansprechend. Klar, man hat sich anhand der verschiedenen Charaktere, deren Fertigkeiten und den unterschiedlichen Rennmodi in diversen Ländern bemüht, doch im Grunde ist und bleibt alles sehr einfach. Sind die Charaktere zu Beginn von den Fähigkeiten unterschiedlich, tendieren sie zum Ende hin alle zum maximalen Ausbau aller Fähigkeiten. Die Strecken unterscheiden sicht zwar von der Optik her, zu fahren sind alle jedoch sehr ähnlich. Trotz aller Schwächen bietet das Game eine schöne Präsentation und macht auch eine Menge Spaß. Der Umfang ist auf jeden Fall ausreichend sowie herausfordernd, da gibt es für Anfänger und Profis genug zu tun. Insgesamt handelt es sich auf jeden Fall um ein Game, das für Fans und Anfänger gleichermaßen empfehlenswert ist.


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positiv negativ
  • Schöne Comic-Präsentation
  • Spannende Rennen
  • Guter Umfang
  • Herausfordernd
  • Viele freischaltbare Features
  • Offizielle Lizenzen
  • Steuerung etwas nervig
  • Minimalistischer Onlinemodus
  • Technisch wenig anspruchsvoll
  • Auf Dauer eintönig





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