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MotoGP 10-11

Publisher: Capcom
Entwicklerstudio: Monumental Games
Genre: Rennspiel
Sub-Genre: Motorradsimulation
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 18.03.2011
USK 0

MotoGP 10-11   21.07.2011 von DeWerni

Es geht wieder los: Asphalt, Gummi und eine Menge Lärm. Die neue Motorrad- oder auf jeden Fall die Motorradspielsaison geht in die nächste Runde. MotoGP macht da mit dem neuen Ableger, der mit dem Untertitel 10/11 versehen ist, den Anfang. Was sich seit dem letzten Release getan hat, welche Neuerungen es gibt, erfahrt Ihr hier…

Es ist wieder einmal an der Zeit, die neue Saison für den Rennsport auf zwei Rädern einzuläuten. Damit machte vor Kurzem Capcom mit seiner Motorradsimulationsserie MotoGP in der diesjährigen Ausgabe 10/11 den Anfang. Die Beschreibung auf dem Cover lässt schon einmal sehr viel erwarten. Es gibt fünf verschiedene Spielmodi, drei unterschiedliche Leistungsklassen an Motorrädern und potentiell bis zu 27 beteiligte Fahrer an einem Rennen. Außerdem kann man gegen bis zu 20 Fahrern online antreten, was alleine ja schon sehr erwähnenswert ist. Mit integriert sind übrigens auch wieder die Maschinen der wichtigsten Hersteller, wie beispielsweise von Honda, Ducati und Yamaha. Die offizielle Lizenz der Rennsportserie sorgt dafür, dass man außerdem nur originale Rennstrecken und Fahrer zu Gesicht bekommt.

Holzklasse oder doch reines Rennsportfeeling

Dann also nichts wie rein mit der Scheibe in die Konsole und rauf auf die Strecke. Dann komme ich auch gleich zum Handling der Rennboliden auf zwei Rädern. Zum einen muss man gleich mal festhalten, dass es schon eine Menge Spaß macht, die Kisten mit 250 km/h über die Strecke zu jagen, zum anderen ist es aber auch alles andere als einfach. Die Steuerung bietet vom Prinzip her nichts Neues. Mit einem der Sticks wird die Maschine gesteuert, mit dem anderen kann man den Körper des Piloten noch etwas auf die Maschine senken oder aufrichten. Außerdem gibt es verschiedenste Fahrhilfen, die man entweder anschalten kann oder den entsprechenden Part beim Racing manuell übernehmen kann. Dies betrifft wieder einmal die typischen Genrevertreter wie Brems- und Lenkhilfen, ABS, Traktionskontrolle, automatischen Gewichtsverlagerungen, die Ideallinie mit übergehender rot-grüner Anzeige zur Signalisierung der richtigen Geschwindigkeit. So kann man das Game und seine Steuerung neben der Justierung des Schwierigkeitsgrads jederzeit an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Auch die mittlerweile oft integrierte Rückspulfunktion darf nicht fehlen, mit der man im Falle eines Fehlers das Geschehen für ein paar Sekunden zurückdrehen kann, um sich noch einmal an der Situation zu versuchen. Trotz dieser ganzen Fahrhilfen und Justierungsmöglichkeiten sind Steuerung und Handling der Bikes alles andere als trivial – gerade wenn es in die etwas höheren und schnelleren Rennklassen geht. Man muss entweder ein Faible für solche Games oder eine Menge Zeit mitbringen, um das perfekte Feingefühl für die Steuerung zu bekommen. Hat man das aber erlernt, so kann man das Bike millimetergenau – teilweise mit Höchstgeschwindigkeit – durch die Kurven steuern. Während man übrigens zu Beginn noch auf der Suche nach der richtigen Rennatmosphäre ist, ändert sich das schlagartig mit dem Erlernen der Steuerung. Dann nämlich kann man das Spiel so richtig genießen. Es macht schon eine Menge Laune, im Geschwindigkeitsrausch durch die Kurve zu rauschen – das Wetter, das auch integriert ist muss man dabei natürlich immer im Hinterkopf haben, sonst landet man schnell auf dem harten Asphalt. Achtet man am Anfang noch sehr auf das graphische Umfeld, so hat man dazu später kaum noch Zeit, zu konzentriert muss man sein, wenn man perfekt fahren will. Insgesamt kann man schon festhalten, dass sich MotoGP 10/11 eher an Rennsportspielliebhaber und Fans richtet, als mit Einsteigerfreundlichkeit aufzuwarten.

Zahlreiche Spielmodi – On- und Offline

Neben den mittlerweile typischen WM-Rennwochenenden inklusive Training, Qualifikation und Rennen, dem Einzelrennen und dem Zeitfahren steht im Zentrum des Single-Player-Modus sicherlich die Karriere. Stehen Euch bei den anderen Modi die verfügbaren drei Rennklassen (125ccm, Moto2 und MotoGP) gleichvon Beginn zur Auswahl offen, so beginnt ihr mit Eurer Karriere in der 125er Klasse und müsst Euch den Zugang zu den anderen beiden erst noch erarbeiten, was aber zum Erlernen der Steuerung und zum Kennenlernen der Strecken nicht unbedingt verkehrt ist. Übrigens stehen Euch nur die originalen Rennkurse der offiziellen Meisterschaft zur Verfügung. Gestartet wird mit dem Zusammenklicken des eigenen Fahrers, was sich aber auf ein Paar wenige Daten und die Gestaltung der Teamfarben und damit auch den Designs von Overall und Maschine beschränkt. Liebevolle Präsentationen sucht man hier im Übrigen vergebens, das Wesentliche steht im Vordergrund. So könnt Ihr praktisch auf dem vorhandenen Rennkalender dann auch nur ein Rennevent nach dem anderen auswählen, bei denen jeweils das ganze Programm von Training über Qualifying bis Rennen durchgearbeitet werden kann. Neben den eigentlichen Rennen muss man sich auch noch um lukrative Sponsorenverträge und zusätzliches Personal kümmern. Mit Sponsoren verdient man Geld, was man dann in einen Techniker stecken kann, das für Verbesserungen an den Maschinen sorgen. Wechselt man allerdings die Maschine sind logischerweise alle vorangegangenen Forschungen wieder hinfällig, etwas müßig aber korrekt.

Für die Trainings/Qualifyings/Rennen bekommt man dann auch noch Bewertungen, die für einen Stufenaufstieg sorgen können, der einem wieder mehr Möglichkeiten im Bereich des Personals und der Technik anbietet. Dieses Bewertungssystem ist allerdings nicht immer ganz konsistent, bei einigen Situationen wird man für Rempler von Konkurrenten bestraft, die aber ganz bestimmt vom Kontrahenten und nicht von Euch ausging. Punkte bekommt man insgesamt für die Platzierung, Windschattenfahren, Überholmanöver, spezielle Herausforderungen während eines Rennens und sauberes Fahren. Eine Besonderheit an dieser Stelle ist sicherlich auch die spaßige Integration einer Coop-Teamkarriere, bei der man das Ganze jeweils im Splitscreen-Modus zu zweit bewältigen kann. So kämpft man sich durch die Karriere und versucht schließlich, die Meisterschaft der MotoGP für sich zu entscheiden.

Auch Einzelrennen lassen sich im Übrigen in dem Coop-Modus austragen, man kann sich mit insgesamt 27 Kontrahenten auf der Piste befinden. Auch gegen den Onlinemodus kann man eigentlich nichts sagen. Dabei kann man insgesamt mit 20 Fahrern gleichzeitig unterwegs sein. Das ist schon eine ganze Menge und läuft auch noch sehr flüssig. Schade nur, dass man hier keine ganzen Karrieren austragen kann.

Technische Neuerungen oder eher Stillstand

In diesem Bereich muss man dann doch leider eher von Stillstand sprechen. Es hat sich leider dahingehend nämlich nur sehr wenig getan. Graphisch hat man auf jeden Fall das Gefühl,  sich in der vorangegangen Version zu befinden. Die Strecken an sich sind wie immer gut gelungen und schauen auch realitätsnah aus, das Umfeld der Strecken ist dann aber leider weniger detailliert umgesetzt und glänzt auch eher mit Tristes als mit einem rennsportbegeisterten Umfeld. Die Motorräder selbst sind dann wieder sehr gut gelungen und machen einen realistischen Eindruck. Insgesamt bewegt sich das Game von der Präsentation her doch eher auf einem etwas mauen Niveau, denn Details fehlen nicht nur neben der Strecke sondern irgendwie auch im gesamten Spiel. So gibt es beispielsweise wenige jubelnde Zuschauer und schon gar keine Siegerehrung nach den Rennen. Etwas besser sieht es da im Bereich des Sounds aus. Die Motorengeräusche sind zwar mit der Zeit etwas nervig, aber authentisch klingen sie zumindest. Auf gleichem Niveau bewegt sich mehr oder weniger auch der Sprecher, der durchaus professionell wirkt und Euch sinnvolle Hinweise zum Renngeschehen gibt. Der Soundtrack der verwendeten Musik ist passend aber dann doch wieder ein wenig belanglos. Insgesamt eine mittlere bis gute technische Umsetzung des Games.


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Man muss an dieser Stelle leider sagen, dass die neue Ausgabe von MotoGP zwei Haken hat. Zum einen ist die Steuerung recht schwierig gestaltet, so dass lediglich Rennsportprofis oder solche, die es werden wollen, zurechtkommen. Gelegenheitsspieler werden das Gamepad wohl schnell wieder in die Ecke pfeffern und zu einfacheren Alternativen greifen. Zum anderen gibt es auch gerade im technischen Bereich wenig Neues zu vermelden, irgendwie hat man das Gefühl es, es handelt sicher eher um ein MotoGP 09/10,5 als um ein wirklich neues Spiel, für das es sich lohnt, noch einmal eine Menge Euros auf den Tisch zu legen. Rennsportfans oder Fans der Serie werden sicher wieder neues Futter geliefert bekommen. Andere, die vielleicht auf ein neues Spiel gesetzt haben, das auch neue Fans an die Serie heranführt, sollten sich vielleicht vor dem Kauf die Demo zu Gemüte führen. Wenn man bereit ist, einige Zeit in das Erlernen des Spiels und vor allem der Steuerung zu investieren, wird man aber mit Sicherheit seinen Spaß haben.


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positiv negativ
  • Integrierter Splitscreen Modus
  • Online mit bis zu 20 Spielern spielbar
  • Herausfordernd
  • Guter Spielumfang
  • Offizielle Rennsportlizenz
  • Rückspulfunktion
  • Gute Rennspielsimulation
  • Wenig einsteigerfreundlich
  • Kaum Verbesserungen
  • Technischer Stillstand
  • Steriler Pistenkontext
  • Ungeschickte KI (Rempelt gerne)





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