Kein Cover vorhanden: upload/articles/NBAJam_CoverPS3_GAMqBFsf8ODZIh9tL9kb.jpg

NBA Jam

Publisher: Electronic Arts
Entwicklerstudio: EA Sports
Genre: Sportspiel
Sub-Genre: Basketball-Arkade-Gejame
Art: Midpricetitel
Erscheinungsdatum: 25.11.2010
USK 0

NBA Jam   17.12.2010 von DeWerni

Yeah – nach zwölf langen Jahren Abstinenz erfreut und EA Sports mal wieder mit einer Ausgabe von NBA Jam, wenn dieses Jahr schon der Haupttitel NBA Elite 11 kurzfristig verschoben werden musste. In NBA Jam steht wieder einmal der Fun am Basketballsport im Vordergrund. Mehr Action,  weniger Realismus und Spaß pur sind hier angesagt…

Die Älteren unter Euch werden sich sicherlich noch vage erinnern. 1993 erschien das erste NBA Jam, was kurz nach Veröffentlichung auf alle möglichen Plattformen portiert wurde und eine ganze Weile für den Inbegriff des spaßigen Sportspiels stand. Nun liegt die Lizenz nicht mehr wie damals bei Midway sondern bei Electronic Arts, das die Chance nutzen möchte, und die zeitliche Lücke zur verschobenen Veröffentlichung der Basketballsimulation NBA Elite 11 zu schließen versucht. Trotz allem bietet NBA Jam ein ordentliches Kontrastprogramm zur typischen Basketballsimulation aus dem Hause EA, die in diesem Jahr runderneuert erscheinen sollte. Dabei stehen bei diesem Titel ganz klar Spaß, einfaches und typisches Gameplay und knallharte Action im Vordergrund des Geschehens. Auch wenn sich eigentlich um ein Arcadegame handelt, so wurde weder am Umfang noch an der Ausstattung zu viel gespart. Neben den 30 originalen NBA-Teams mit einer Vielzahl realer Spieler stehen euch außerdem über 100 weitere Maskottchen, Teams und auch Spieler zum Freispielen in den diversen Modi zur Verfügung. Wer allerdings auf einen kurzfristigen Ersatz für NBA Elite gehofft hat, der wird hier sicherlich enttäuscht werden, denn von einer Simulation hat NBA Jam sicherlich nicht viel.

Kaaaaa – Boooooom!

Trotz allem hat das Game, zum einen beim eigentlichen Gameplay einiges zu bieten, wartet aber zum anderen mit diversen Spielvarianten des beliebten Basketballsports auf seine ganz eigene Weise auf. Dabei macht das Spiel noch immer so viel Spaß wie an den Konsolen und Spielautomaten der früheren Zeit und kann trotzdem eine einfach zu erlernende Steuerung bieten. Dabei wird der linke Stick zum Bewegen verwendet, während der rechte sozusagen die Flugsteuerung übernimmt. Mit diesem könnt Ihr nämlich sowohl in der Offensive als auch in  Defensive mit einer Bewegung nach oben springen, wenn Ihr ihn anschließend nach unten bewegt, dann Block Ihr entweder oder setzt einen Wurf an. Dann gibt es noch eine Spurt- und eine Passtaste, das war es dann auch schon. Das hört sich einfach und unspektakulär an? Einfach ist es, aber unspektakulär nicht. Wie schon angesprochen stehen Spaß und Action im Vordergrund. Ihr könnt mit eurem Spieler aus diesem Grund auch fast bis zur Decken springen und so grandiose Blocks oder unglaubliche Dunks machen, ganz wie es Euch beliebt. Einzig und allein, für das richtige Timing der auf und Abwärtsbewegung des Sticks benötigt Ihr ein wenig Übung, wozu aber ein paar wenige Trainingsmatches schon genügen. Übrigens spielt Ihr hier in der Regel 2vs2-Matches, die natürlich wesentlich übersichtlicher und einfacher zu spielen sind, weil man auf dem Court viel mehr Freiheiten hat. Trotz allem besteht jedes der Teams aus vier Spielern, unter denen Ihr eure zwei Favoriten wählen könnt. Der  Spielspaß wird dann noch durch diverse Special-Moves, wie beispielweise Alley-Oops, Cross-Overs oder Spin Moves, gesteigert, die zudem sehr einfach durchzuführen sind. Habt Ihr einmal einen Lauf, so wird das mit „He’s on Fire!“ kommentiert und das Spielgerät verwandelt sich zudem in eine brennende Kugel, was euch zusätzlich die Möglichkeit bietet, noch einmal ganz spezielle Dunks anzusetzen. Wer jetzt denkt, das wäre ja alles viel zu einfach, der irrt sich. Denn gerade Anfangs wird man durch die computergesteuerten Gegner richtig gefordert. Was dabei nicht wirklich zuträglich ist, ist die geringe KI des Mitspielers, der doch das eine oder andere Mal eher durch unkluge Aktionen und nicht getätigte Abspiele glänzt, als durch bravouröses spielen. Na, dann wartet die Schwerstarbeit ja wenigstens auf Euch selber. Aufgrund der angesprochenen Makos des Mitspielers und der Tatsache, dass man nur einen hat, wird auch sofort ersichtlich, dass man spielerisch von diesem Titel nicht allzu viel erwarten kann.

Back to the Roots oder die Eroberung der Basketballwelt
Im Bereich der Modi kann NBA Jam mit diversen interessanten und spaßigen Möglichkeiten aufwarten. Neben dem typischen „Play Now“-Modus, bei dem ihr munter ein Spiel drauf losspielen könnt, stellt das Highlight sicherlich die eigentliche Kampagne dar, die noch genauso integriert wurde wie im Klassiker von 1993. Dabei müsst Ihr jedes Team der NBA der Reihe nach besiegen, um Euch schließlich am Ende eines Champions würdig zu erweisen. Dabei habt Ihr jeweils so viele Versuche wie nötig. In jedem sechsten Spiel wartet ein ganz besonderes, historisches Match auf Euch, bei dem Ihr beispielsweise gegen die New York Knicks mit Patrick Ewing antreten müsst. Diese Spieler könnt Ihr dann gleichzeitig im Falle eines Sieges freischalten. Das Ganze hört sich nicht sehr aufreibend an, macht aber dennoch eine Menge Spaß – Versprochen! Des Weiteren steht gibt es den sehr guten und abwechslungsreichen Remix-Modus. Darin könnt Ihr gegen Gegner aller sechs Divisionen in unterschiedlichen Herausforderungen auf unterschiedlichen Medaillenstufen antreten. Dies können normale 2vs2-Matches sein, aber auch das Streetballspiel „21“, die Elimination, Dominanz oder Bossfights, bei denen Ihr im 1 gegen 1 einen besonderen Gegner fertig machen müsst.  Bei der Dominanz müsst Ihr eingeblendete Felder besetzen, indem Ihr von dem Punkt aus einen Korb erzielt. Je mehr Felder Ihr besetzt, desto mehr Punkte bekommt Ihr. 21 ist praktisch Jeder gegen Jeden, die Elimination ist eine Abwandlung davon, bei der der Spieler mit den wenigsten Punkten am Ende eines Countdowns ausscheidet, bis schließlich nur noch der Sieger vorhanden ist. Ihr seht schon, dass an dieser Stelle wesentlich mehr Abwechslung geboten wird. Übrigens könnt Ihr in den diversen Spielmodi eine Menge Gimmicks freischalten, was zusätzlich für Motivation sorgt.

An dieser Stelle darf natürlich auch ein Multiplayermodus nicht fehlen. Nahezu die ganzen Modi kann man auch zu zweit bis zu viert mit- oder gegeneinander zocken, was für eine Menge Spielspaß sorgt. Macht Euch also entweder daran, Euch gegenseitig die spektakulärsten Körbe reinzuhauen, oder versucht Euch an den diversen spielerischen Herausforderungen, die durch das menschliche Zusammenspiel deutlich an Qualität gewinnen. Auch online sind Spiele möglich, hier haben sich die Macher allerdings nicht annähernd so viel Mühe gegeben wie beim Rest des Spiels. Es stehen Euch nämlich lediglich die Modi 1vs1 oder 2vs2 zur Verfügung, aber wenigstens kann man diese mit bis zu vier Mitspielern spielen. Ansonsten gibt es aber keine Modi. Dies ist leider ein wenig enttäuschend aus meiner Sicht, da das Spiel doch im Multiplayermodus am meisten Spaß macht. Sicherlich positiv bleibt noch zu erwähnen, dass EA auf den mittlerweile fast bei jedem Spiel benötigten Onlinepass verzichtet hat, was den Gebrauchtverkauf sicherlich ankurbeln dürfte.

Stimmige Grafik mit geiler Atmosphäre
An dieser Stelle kann man den Entwicklern eigentlich nur ein Lob aussprechen. Sie haben es geschafft, das Spielgefühl aus längst vergangenen Tagen zu erhalten und dabei Darstellung und Präsentation zu modernisieren und in die heutige HD-Welt zu integrieren. Auch wenn man an dieser Stelle sicherlich kein technisches Highlight erwarten darf, so sind Grafik und vor allem Sound sehr gut gelungen und tragen zu einer mitreißenden Spielatmosphäre bei. Ganz typisch sind übrigens die wiederum sehr untypischen Proportionen. So gibt es Spieler mit viel zu großen Köpfen und dabei viel zu kurzen Armen – was man nebenbei gesagt aber auch selber einstellen kann. Lediglich das Drumherum um den Court sieht teilweise ein wenig karg aus. Da man aber selber während eines Spiels den Blick kaum vom Court abwenden kann, fällt Punkt nicht großartig ins Gewicht. Den Rest zur grandios gelungenen Atmosphäre tragen zum einen die stimmige Hip-Hop-Musik und zum anderen der Sprecher bei, der immer einen lockeren und lustigen Spruch auf Lager hat. Es handelt sich dabei übrigens um keinen geringeren als Tim Kitzrow, der schon im Originalspiel für eine Menge Schmunzler und auch Motivation gesorgt hat. Kenner werden das sicher sofort hören und diese Schmankerl auch zu schätzen wissen – toll! Einziges Manko an dieser Stelle ist eigentlich die nicht vorhandene Lokalisierung. Das heißt im Klartext, dass das gesamte Spiel auf Englisch ist und nur eine kleine deutsche Bedienungsanleitung dabei ist.


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Endlich ist NBA Jam wieder zurück. Was damals schon eine Menge Spaß machte, kann auch heutzutage noch und wieder begeistern. Die stimmige Grafik, das einfache Spielkonzept, die lustigen Animationen, die spaßigen und übertriebenen Mimiken, all das fügt sich zu einem passenden Ganzen zusammen, was für eine Menge Spaß und eine richtig gute Atmosphäre sorgt. Dass man an dieser Stelle kein technisches Highlight erwarten darf, spielt nur eine untergeordnete Rolle, denn hier stehen Spielspaß, einfache und unkomplizierte Steuerung und die das typische Gameplay im Vordergrund. Als i-Tüpfelchen kann man dann noch den coolen und teilweise eiskalten Sprüchen des originalen NBA Jam-Sprechers Tim Kitzrow lauschen. Wer damals schon seinen Spaß hatte oder generell auf Funsportspiele steht, der sollte sich diesen Schmaus auf keinen Fall entgehen lassen, vor allem wenn man das Game auch noch als Midpricetitel erwerben kann. Top Umsetzung!


Die letzten Artikel des Redakteurs:


positiv negativ
  • Nette, verspielte Grafik
  • Viele, unterschiedliche Modi
  • Genialer Remix-Modus
  • Originalsprecher von NBA Jam
  • Viel Freischaltbares
  • Sehr spaßiges Gameplay
  • Etwas schwache Technik
  • Keine Neuigkeiten
  • Fehlende deutsche Lokalisierung





Kommentare[X]

[X] schließen