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Naked Sun

Publisher: Door Z Studio
Entwicklerstudio: Door Z Studio
Genre: Railshooter
Art: Lowprice
Erscheinungsdatum: 17.07.2018
USK 12

Naked Sun   20.07.2018 von LorD Avenger

Zum Ende des Vierten Weltkrieges im Jahre 2232 ist der Mensch-Maschinen-Hybrid Blackbird die letzte Chance der Menschheit, die übernehmende Künstliche Intelligenz mit all ihren Androiden auszuschalten...

 

Door Z Studio wurde erst 2017 in London gegründet und macht mit dem VR-Railshooter ihr Debüt. Railshooter bedeutet, dass der Spieler sich nicht frei bewegen kann, sondern das ganze Spiel über auf einem festgelegten Weg gefahren wird, während er sich ganz aufs Schießen konzentrieren kann. Ziel der Entwickler hinter diesem Ansatz war es die bei VR-Spielen nach wie vor auftretende Motion Sickness auszuhebeln und mehr Tempo ins Game zu bringen, als man es von vergleichbaren Spielen kennt. Übelkeit aufgrund der Bewegungen löst das Spiel nicht aus - man steht darin genauso auf demselben Fleck wie beim Spielen im Zimmer - beim Tempo hat man dann aber doch versagt.

 

Inhalt

 

Ohne große Umschweife oder eine erklärende Filmsequenz zu Beginn wird man ins Spiel geworfen und befindet sich auf einem kleinen Wagen, vor einem endlose utopisch-durchsichtige Schienen, hinter einem eine Bombe, die man ins Herz der feindlichen Anlage transportieren soll. Wovon das Spiel handelt muss man aus der Produktbeschreibung rauslesen oder anhand der kurzen Dialoge schlussfolgern, die per Funk reinkommen. Nichts hat ein Gesicht, weder die Verbündeten, noch man selber oder gar der Feind. Niemand erklärt einem, wie oder warum der Protagonist erschaffen wurde oder warum er alleine in seinem kleinen fahrenden Sarg steht - er fährt einfach und schießt auf alles, das sich bewegt. Im dritten und schockierender Weise letzten Level verlässt man die ewigen Gleise endlich, allerdings auch nur, um auf einen diagonal fahrenden Fahrstuhl zu wechseln.

 

Gameplay

 

Ein optionales Tutorial kann über das Hauptmenü angewählt werden und erklärt einem schnell, verständlich und ohne unnötige Ablenkungen oder Umschweife, was die eigenen Fähigkeiten sind. In beiden Händen kann man eine Pistole halten, die neben Schnell- und Einzelschuss-Funktion auch alternative Angriffsmöglichkeiten bietet - zwei an der Zahl, ein mächtiger Laserstrahl und vier Raketen, deren Ziel man anvisieren muss und die ihren Weg dann automatisch finden. Mit der linken Hand kann darüber hinaus auch ein Plasmaschild heraufbeschworen werden. All diese zuletzt genannten Funktionen halten lediglich wenige Sekunden und haben dann eine Cooldown-Phase, in der sie nicht benutzt werden können.

 

Die Roboter-Gegner bestehen in erster Linie aus humanoiden Androiden, die einen relativ schwerfällig beschießen. Neben den normalen Gegnern, sind auch einige von ihnen mit einem Schild ausgestattet oder bulliger gebaut, um mehr Schaden einzustecken. Als Verstärkung gibt es noch eine Handvoll Variationen von fliegenden und schießenden Dronen. Einzig ein wenig beeindruckender Endgegner erfordert allerdings eine andere Taktik als einfach nur stur mit seinem Kugelhagel draufzuhalten.

 

Grafik

 

VR-Spiele mit wirklich guter Grafik kann man an einer Hand abzählen und Naked Sun ist keines davon. Es ist nicht hässlich, es ist einfach nur langweilig und lieblos. Die bereits aus zig anderen Spielen bekannte Sci-Fi-Umgebung ist kalt und steril, Oberflächen sind einfach nur glatt und ohne jegliche Details gestaltet. Auch in weiterer optischer Ferne hat man nicht mit mehr Ideen oder Liebe gearbeitet - alles wirkt wirklich wie ein Videospiel. Künstlich. Tot.

 

Auch die Kugeln hinterlassen weder Einschusslöcher noch Kratzer in Wänden oder Oberflächen und zerstörbar sind lediglich wenige dafür vorgesehene Objekte, wie Brücken, Plattformen oder Statuen, die größere Gegnermengen unter sich begraben können, dabei aber wirken wie ein umfallender Turm aus Klötzchensteinen ohne jegliche Effekte oder realistische Physik.

 

Einzig wenn man sich die virtuellen Hände des Protagonisten anschaut und seine beiden Pistolen, sieht man grafisch durchaus hochwertige Umsetzungen. Gerade die Pistolen sehen ziemlich cool aus, wenn sie sich beim Switchen auf den Alternativ-Feuermodus transformieren.


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Naked Sun möchte anders als andere VR-Shooter sein, in erster Linie schneller - dummerweise fällt einem als Spieler als erstes das fehlende Tempo auf. Man bewegt sich unheimlich langsam auf den ewig langen Schienen und die Geschwindigkeit bleibt immer gleich - keine Abwechslung durch spaßige Rutschpartien z.B., in denen das Tempo anzieht. Man kann sich dadurch immerhin voll und ganz aufs Schießen konzentrieren, was mit den Pistolen allerdings nur sehr wenig Spaß macht, da die Gegner meistens in beträchtlicher Entfernung warten - da wäre doch schon eher das Gewehr mit Zielfernrohr wünschenswert, das der Protagonist auf dem Spiele-Artwork trägt, das im ganzen Spiel aber nie vorkommt. Die wenn's hoch kommt zehn verschiedenen Gegner erfordern keine wechselnde Taktik und greifen auch in keinsterweise abwechslungsreich an. Der Storymodus ist nach drei Leveln in nicht mal einer Stunde beendet und weil die Geschichte quasi gar nicht erzählt wird, fühlt man sich am Ende alles andere als jemand, der gerade die Welt gerettet hat. Man schießt auf sogenannte Gravitationsgeneratoren, aber sie heben nicht etwa für ein paar Sekunden die Schwerkraft auf oder haben sonst einen coolen Effekt - sie gehen einfach nur kaputt und das war's. Hätte auch ein Briefkasten sein können. Ein durch die Bank langweiliges und liebloses Spiel, das allenfalls im Arcade-Modus zwischendurch Spaß machen kann.


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positiv negativ
  • Flüssiges, funktionierendes Gameplay
  • Transformierende Waffen mit Schildfunktion sind eine nette Idee und sehen gut aus
  • Arcade-Modus als Alternative zur Story
  • Detailarme, tote Umgebung
  • Storymodus ist mit drei Leveln und ohne im Spiel erzählte Geschichte ein Witz
  • Die einzige Waffen sind die beiden Pistolen, dummerweise sind die meisten Gegner eher auf Gewehrentfernung
  • Gegner variieren kaum und erfordern keine unterschiedliche Taktik - lediglich mehr Kugeln
  • Lahmes Tempo





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