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One Piece - Burning Blood

Publisher: Namco Bandai
Entwicklerstudio: Spike Chunsoft
Genre: Action
Sub-Genre: Beat 'em up
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 03.06.2016
USK 12

One Piece - Burning Blood   12.07.2016 von LorD Avenger

One Piece: Burning Blood ist ein Spiel auf das viele Fans gewartet haben. Obgleich ich persönlich eine sehr spezielle Vorstellung von meinem idealen One Piece-Game habe, die eindeutig mehr in Richtung eines RPGs mit vielen Freiheiten geht, ist ein gutes altes Beat 'em up in diesem Anime-Universum selbstredend naheliegend: In 680 von über 700 Folgen geht es darum sich zu prügeln. Auf der Konsole ist mein letztes Kampfspiel mit den außergewöhnlichen Piraten schon 13 Jahre her – Grand Battle auf der PlayStation 1 ebnete hier den Weg und überzeugte durch ikonische Schauplätze, eine zufriedenstellende Anzahl an Gegnern und den süßen Chibi-Stil der Charaktere. So gesehen ist Burning Blood aber nicht mehr mit Grand Battle zu vergleichen: Anstatt Chibi-Stil haben wir hier einen wunderschönen akkuraten Cell-Shading Look, der jedem Charakter aus den Vorlagen bis ins Detail getreu wird – nicht nur vom Charakter-Design her, sondern auch beim Ausüben der zahlreichen verschiedenen Attacken...


Story-mäßig hingegen sind wir hier leider sehr dünn verteilt – wie die Special Marineford Edition des Spiels (mit schicker Whitebeard-Statue) es schon androht, spielen wir tatsächlich nur den Marineford Arc – immer und immer wieder. Zweifelsohne handelt es sich bei der „Halbzeit von One Piece“ um eine der stärksten Geschichten, die von Macher Eiichiro Oda bisher erzählt wurden und sie wird auch großartig in bildgewaltigen Cutscenes wiedergegeben – dummerweise vier Mal hintereinander. Wir erleben die epische Schlacht, die das neue Piratenzeitalter einleitet, der Reihe nach aus den Perspektiven der Hauptakteure Ruffy, Whitebeard, Akainu und Ace – an sich eine nette Idee, aber dafür unterscheiden sich die Geschichten und die Kampfkonstellationen nicht genug und alles wirkt schnell auf Sparflamme aufgewärmt. Hinzu kommt auch, dass der Marineford Arc lediglich einen der üblichen Strohhut-Protagonisten nutzt und man dadurch Zorro, Nami und Co. vielleicht etwas vermisst. Andererseits kriegen wir es so auch endlich mal mit anderen spielbaren Figuren zu tun als mit den üblichen Verdächtigen, die aus den unzähligen One Piece-Spielen vielleicht ein paar Abnutzungsspuren aufweisen.

 

Gameplay-technisch kann ich mich nicht beklagen. Die Combos sind nicht so unnötig kompliziert wie bei einem Street Fighter oder Mortal Kombat und auch Spezialattacken lassen sich einfach auslösen, sobald die nötige Leiste voll ist. In dieser Hinsicht sind wir also näher an den Naruto-Beat 'em ups dran, haben im direkten Vergleich aber noch einige Funktionen mehr, die das Meistern doch um einiges schwieriger machen. Beispielsweise hat jeder Charakter über seiner Energieleiste eine weitere, die ihn in einen Spezialmodus versetzt – auch dieser fällt vollkommen unterschiedlich aus. Teufelsfrucht-Kämpfer verwandeln sich beispielsweise in ihre Alternativversion: Jozu legt seinen Diamantpanzer an und ist resistent gegen sämtliche Schwertangriffe, Ace wird zum Flammenmensch und muss sich nicht länger vor Schlägen fürchten, die einfach durch ihn hindurchgehen. Allerdings nimmt diese Leiste sehr schnell ab und ist sie durch Unachtsamkeit oder Verzweiflung komplett aufgebraucht, lädt sie sich auch nicht mehr auf. Davon abgesehen spielen wir auch im Team mit bis zu 3 Kämpfern und 3 Hilfscharakteren – Letztere können wir für diverse Bonuseffekte aktivieren, zwischen Ersteren können wir während des Kampfes wechseln, sollte unsere Spezialangriff-Leiste dies zulassen. Der Wechsel kann in verschiedenen Situationen ein sehr taktisches Mittel sein, da er einen aus einer gegnerischen Kombo rettet, die eigene verstärkt oder dem Charakterwechsel des Gegners entgegentritt.

 

Bildergalerie von One Piece - Burning Blood (5 Bilder)

Ich bin kein großer Beat 'em up-Fan, nicht zuletzt auch weil ich spielerisch miserabel darin bin. Dementsprechend ist mir auch direkt aufgefallen, dass der Story-Modus schwierigkeitstechnisch nicht ohne ist und online… naja… sagen wir mal so: Gefühlt sind da sehr viele Japaner unterwegs, die das Spiel lieben und akribisch zur Perfektion erlernt haben. Dadurch hatte ich hier nicht gerade die Time of my Life, aber alternativ kann man natürlich auch im Versus-Mode gegen Freunde auf der Couch antreten oder WANTED-Steckbriefe abarbeiten, die nach Schwierigkeiten gestaffelt sind und einem eine gute Grundlage bieten, um sich kontinuierlich zu verbessern. Man muss sich auch keine Sorgen machen, dass einem ohne den Story Mode einige Charaktere flöten gehen, die man mühsam freischalten muss – die stolze Riege aus 42 spielbaren Charakteren und 65 Supportern lässt sich auch komplett in einem weiteren Menüpunkt mit Ingame-Währung freikaufen, die man sich nach jedem Kampf in jedem Modus verdient.


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Allein der originalgetreue Look und die gewohnten japanischen Synchronstimmen lassen mein Fan-Herz schon höher schlagen. Die Krone wird Burning Blood aber durch die unglaubliche Anzahl an Charakteren aufgesetzt. Satte 42 spielbare One Piece-Figuren, die ich nicht zwingend 1:1 so ausgewählt hätte, die aber für jeden Geschmack etwas bereithalten. Ganz davon abgesehen, dass alle eine breite Palette von bekannten und richtig geil inszenierten Angriffen und Techniken bieten. Und wer Kämpfer wie z.B. Arlong, Lucci oder Alvida vermisst, der findet sie immerhin unter den Support-Charakteren. Davon hat man an sich nicht sonderlich viel, aber hey – besser so dabei als ganz vergessen. Wer auf Beat 'em ups steht wird mit dem Spiel sicherlich seine Freude haben und wer noch dazu auf One Piece steht wird geradezu im Himmel (bzw. auf Skypia) schweben.


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positiv negativ
  • Geile Anime-getreue Grafik
  • Riesige Kämpferauswahl, die sich unterschiedlich spielt
  • Ausgelassene Kämpfer als Support-Charaktere eingesetzt
  • Abwechslungsreiche Stages mit zerstörbarer Umgebung und ordentlich Aktivität im Hintergrund
  • Breite Palette an Kampftechniken
  • Alle Charaktere können auch alternativ durch InGame-Geld freigeschaltet werden
  • Viele Spielmodi
  • Schwierigkeitsgrad im Story- und Online-Modus für Gelegenheits-Kämpfer zu hoch
  • Story beschränkt sich nur auf einen Arc und wiederholt sich vier Mal mit geringfügigen Abweichungen und identischen Cutscenes





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