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Planescape: Torment & Icewind Dale (Enhanced Editions)

Publisher: Skybound
Entwicklerstudio: Beamdog
Genre: Rollenspiel
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 15.10.2019
USK 12

Planescape: Torment & Icewind Dale (Enhanced Editions)   19.10.2019 von Mario von Czapiewski

Mit dem Bundle Planescape: Torment und Icewind Dale finden zwei bekannte, beliebte und damals groß gefeierte westliche PC-Rollenspiele erstmals ihren Weg auf Konsolen, genauer gesagt auf die Playstation 4 (Pro), Xbox One (X) und die portable Nintendo Switch. Ob letzterer Port gelungen ist, und ob es sich lohnt, diese alten Fantasiewelten mal wieder zu besuchen, sagen wir euch in dieser Kritik.

 

In diesem Bundle finden sich beide Spiele zusammen als einzeln anwählbare Teile. Bei beiden Spielen handelt es sich um die Enhanced Editions, die alle Erweiterungen und Verbesserungen beinhalten. Im Folgenden wird auf beide Spiele separat eingegangen.


Planescape: Torment – Ein ungewöhnlicher Klassiker

 

In Planescape: Torment erwacht man zu Beginn in einer Leichenhalle und wird von einem fliegenden, quatschenden Totenkopf empfangen. Schnell stellt sich heraus, dass man unsterblich zu sein scheint und sich nach dem „Tod“ nicht mehr an das Vorangegangene erinnern kann. Nun gilt es herauszufinden, was eigentlich vorgefallen ist.

 

Planescape: Torment war früher und ist heute immer noch eines der ungewöhnlichsten Rollenspiele, die die Spielebranche je hervorgebracht hat. Neben einer für Genre-Verhältnisse ungewöhnlichen und gar nicht klassischen Geschichte voller skurriler Figuren und Monster überzeugt das Spiel vor allem und in erster Linie mit seiner textlastige Handlung. Lesen ist ein Muss und wird dem Spieler konstant abverlangt. Etwas Abwechslung bieten die simplen Kämpfe sowie verschiedene Dialogoptionen, die Unterhaltungen beeinflussen können. Zusätzlich warten unzählige Gegenstände, Waffen und Items darauf entdeckt zu werden sowie zahlreiche Charaktere, mit denen man sich auseinandersetzen kann.

 

So bietet Planescape: Torment spielerisch auch auf der Nintendo Switch sehr klassische PC-Rollenspielkost und fußt dabei auf dem Spielgerüst von Baldur’s Gate bzw. den Dungeons & Dragons Regelwerken. Grafisch hat sich hingegen nicht viel getan. Noch immer bekommt man eine pixelige 2D-Optik vorgesetzt, die zwar mit kreativen Figuren Retro-Fans überzeugen kann, jedoch beim Zoom oder in den Zwischensequenzen ihr Alter nicht verbergen kann.

 

Icewind Dale – Viel klassischer Umfang

 

Icewind Dale zeigt sich im Gegensatz zu seinem Bundel-Bruder trotz gleichem Technikgerüst wesentlich klassischer und erzählt eine Geschichte um einen bösartigen Zauberer, der nach einem Krieg das Eiswindtal ins Unheil stürzt und dessen man sich als Krieger-Truppe erwehren muss.

 

Icewind Dale ist eines der umfangreichsten Rollenspiele der Produktionsstätte Beamdog. Optisch Planescape: Torment recht ähnlich, bekommt man hier jedoch die bekanntere, klassischere Fantasy geboten. Auch hier reist man mit einer Truppe von Figuren durch eine meist eisige Fantasywelt, führt lange, ausschweifende Gespräche mit unzähligen Figuren, bekämpft Monster und wühlt sich durch Waffen, Items und andere zauberhaften Gegenstände. Dabei ist die Erzählung etwas zugänglicher, jedoch auch „klassischer“, wodurch die Geschichte nicht ganz so interessant und innovativ ist, wie in Planescape: Torment. Fans von mittelalterlicher, übernatürlicher Fantasy werden dennoch hier mit einer Mammut-Geschichte bedient.

 

Grafisch wirkt Icewind Dale die meiste Zeit trotz gleichwertiger Technik etwas „runder“ als Planescape: Torment und dadurch auch einheitlicher. Trotzdem nagt auch hier der Zahn der Zeit an dem umfangreichen Spiel. Pixelige Figuren und zugegebenermaßen sympathische 2D-Landschaften zeichnen das Gameplay durchgehen aus.

 

Auf der Nintendo Switch…

 

Sowohl auf dem Modul als auch im Download finden sich beide Spiele als ein abspielbares Programm. Im Gegensatz zu den Originalspielen wurde das Sichtfeld auf 16:9 erweitert, während die Zwischensequenzen im old-schooligen 4:3 Format bleiben. Technisch wirken die Spiele, wie bereits beschrieben, auf der Nintendo Switch wie aus einem Guss, werden aber damit nur Retro-Fans begeistern können. Die Steuerung muss leider ohne Touchscreen-Support auskommen und funktioniert ähnlich wie bei Diablo 3 über die Sticks. Aufgrund der zahlreichen Menüs mit eindeutiger PC-Herkunft kann sich das aber manchmal auch als recht hakelig darstellen. Hier ist, ähnlich wie bei den vielen langen Dialogen, in beiden Spielen Geduld gefragt. Um das Spielgeschehen für jeden Spieler anpassbar zu machen, bieten beide Spiele zahlreiche Einstellungen, um das Spiel etwas personalisieren. Darunter sind auch einige Varianten der Schwierigkeit, die für jeden Spieler etwas bieten sollten.

 

Da das Bild auf dem Handheld-Bildschirm das gleiche ist, wie auf dem TV-Bildschirm, gibt es ebenfalls die Möglichkeit die Schriftgröße des textlastigen Spiels einzustellen. Dies ist zwar gut, wirkt aber in den höheren Schriftgrößen schlecht ans Bild angepasst. Auch vermisst man bei beiden Spielen die vorhandene deutsche Synchronisation und muss mit dem englischen Originalton vorliebnehmen. Deutscher Bildschirmtext hingegen wird mit dem Day-1-Patch nachgeliefert.

 

Damit ist das Bundle bestehend aus den erweiterten Versionen von Planescape: Torment und Icewind Dale ein wirklich umfangreiches Paket mit zwei gefeierten PC-Rollenspielen, die nun auch portabel spielbar sind. Zwar ist das Paket technisch nicht perfekt, und die Spiele sicher nur für Retro-Fans wirklich interessant und spielbar, wer sich jedoch dafür interessiert, bekommt hier ein lohnenswertes Bundle geboten, das eine Menge spaßiger Spielstunden bereithalten kann… wenn man sich darauf einlässt.

 

Bildergalerie von Planescape: Torment & Icewind Dale (Enhanced Editions) (9 Bilder)



Cover & Bilder © 2019 Beamdog / Skybound


Das Fazit von: Mario von Czapiewski

Mario von Czapiewski

 

Das Bundle bestehend aus den Enhanced Versions von Planescape: Torment und Icewind Dale bietet zwei Klassiker der PC-Rollenspiele nun auf der tragbaren Nintendo Switch. Technisch veraltet, aber inhaltlich überzeugend und damit eine Empfehlung für Rollenspiel-Fans mit Hang zu vergangenen Videospieltagen.


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