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Resident Evil Revelations

Publisher: Capcom
Entwicklerstudio: Capcom
Genre: Horror
Sub-Genre: Survival
Art: Lowprice
Erscheinungsdatum: 29.08.2017
USK 16

Resident Evil Revelations   16.09.2017 von LorD Avenger

Kurz nach der Gründung der BSAA, einer Organisation im Kampf gegen Bioterrorismus, werden die Agenten Jill und Parker ausgesandt nach zwei ihrer vermissten Kollegen zu suchen, deren letzte bekannte Position auf dem Kreuzfahrtschiff Queen Zenobia war...

 

Resident Evil: Revelations spielt zwischen Resident Evil 4 und 5 mit den bereits aus dem ersten Teil bekannten Protagonisten Jill Valentine und Chris Redfield. Das Spiel wurde ursprünglich 2012 für den Nintendo 3DS veröffentlicht, bevor es ein Jahr später Remakes für die Heimkonsolen erhielt. Ziel des Spiels sollte es laut den Entwicklern sein, zu den gruseligen, beklemmenden Wurzeln der Serie zurückzukehren, gleichzeitig aber auch das Gameplay zu modernisieren - beispielsweise mit der damals neuen Funktion gleichzeitig laufen und schießen zu können. Die HD-Versionen bieten verbesserte Grafik, einen zusätzlichen Schwierigkeitsgrad und weitere Ingame-Extras, wie zusätzliche Waffen und Charaktere für den Raid-Modus.

 

Das Spiel hat mich schon vor Jahren in seiner PlayStation 3-Version umgehauen. Resident Evil 1 hing mir stets als das Nonplusultra der Horrorspielinszenierung nach mit seiner unvergleichlichen Atmosphäre, dem beengten Spielraum, den Rätseln, den Überraschungen, der Item-Knappheit. Klar, schaffen Spiele wie Outlast oder Amnesia es mehr einen in Panik zu versetzen, genauso wie Wackelkamera-Filme a la Blair Witch Project es besser schaffen als herkömmliche Horrorfilme, aber ich habe nie Gefallen daran gefunden, einen wehrlosen Charakter zu spielen, der nicht mal ein altes Eisenrohr oder auch nur einen Besen als Waffe mitnimmt. Resident Evil löst das besser und speziell Revelations, das nach aktuellen Maßstäben modern bleibt, aber dennoch zu den Wurzeln zurückfindet, hat mich wirklich begeistert. Man entdeckt viele Parallelen zu den frühesten Teilen der Reihe, seien es die engen Gänge, die Jumpscares oder die mit Wappen und anderen Schlüsseln zu öffnenden Schlösser und Türen. Imposante Räume voller Luxus, in deren dunkelsten Ecken unheimliche Bedrohungen lauern, wenn auch dieses Mal nicht in Form klassischer Zombies. Auch die Sparsamkeit an Gegnern ist sehr erfrischend, während man in Resident Evil 5 und 6 zuletzt noch dachte, dass man hinter jeder Ecke in einen Flashmob aus Monstern hineinläuft.

 

Die wieder vermehrt auftretenden Rätsel sind  zwar nicht sonderlich anspruchsvoll und werden teilweise durch grenzwertige Minispiele ersetzt, liefern aber eine angenehme Abwechslung vom Durchstreifen des Geisterschiffs und neu gefundene Schlüssel erfordern das sogenannte Backtracking, also dem Zurücklaufen in frühere Bereiche, da sich dort nun endlich die verschlossene Tür öffnen lässt - ganz wie damals in den Neunzigern im Herrenhaus von Umbrella. Auf das kultig-böse Pharmaunternehmen müssen wir leider verzichten, da die Handlung zwar auch mit altbekannten Gesichtern spielt, inzwischen aber von völlig anderen Organisationen gesteuert wird.

 

Meinen Geschmack nicht so getroffen, haben die wechselnden Handlungsstränge, die einen aus der beklemmenden Atmosphäre des verlassenen Luxuskreuzers herausreißen. Alle paar Kapitel wechselt man in Flashbacks in die Vergangenheit der Charaktere, die in hellen Hightech-Gebäuden meist sehr actionlastige Wege bestreiten müssen - Charaktere, mit denen man einerseits nicht viel anfangen kann und die einen andererseits auch herzlich wenig interessieren, während man ungeduldig darauf wartet, Jill und Chris wieder durch das Horrorszenario zu helfen. Wahrscheinlich versucht man hier, ähnlich wie der missglückte Ansatz von Resident Evil 6, beide Spielerklassen anzusprechen - die Horror- wie auch Action-Fans.

 

Bildergalerie von Resident Evil Revelations (6 Bilder)

Dafür das Spiel ursprünglich für einen technisch relativ stark eingeschränkten Handheld herausgekommen ist, hat es einen sehr ordentlichen Umfang und bietet neben dem Singleplayer ja auch noch den Raid Modus. In Letzterem kämpft man sich durch an die Hauptspielpassagen angelehnten Level mit deutlich höherem Gegneraufkommen und noch mal gehörig bedrückenderer Atmosphäre. Gespielt werden kann alleine und online mit Freunden oder Fremden, wofür allerdings PS+ erforderlich ist.

 

Das HD-Remake hat auch grafisch sowie soundtechnisch ganze Arbeit geleistet, sodass man bei einer vernünftigen Surround-Anlage wirklich hört, aus welcher Richtung Stimmen und Geräusche kommen. Grafisch sieht man natürlich noch Unterschiede zu anderen PS4-Titeln und gerade was manche Böden angeht ist die ursprüngliche Grundlage schmerzlich offensichtlich, aber die Charaktere und das Umfeld auf dem Schiff können sich zweifelsohne sehen lassen. Und Leute, denen die Polygon-Monster des ersten Teils bereits Angst einjagten, die müssen sich in diesem Fall keine Sorgen machen.


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Resident Evil Revelations hat keinen wirklichen weiteren Sprung gemacht seit der HD-Umsetzung auf der PlayStation 3, ist aber auch auf der aktuellen Sony-Konsole ein verdammt gutes Spiel und eine willkommene Rückkehr zu den ursprünglichen Ansätzen der Resident Evil-Reihe. Enge Gänge, furchtbare Überraschungen, unheimliche Stimmen und Geräusche und das alles bei begrenzter Munition - wobei letzterer Punkt durch den Umgebungsscanner etwas entschärft wird. Auch die verschiedenen Geschichten, die abwechselnd erzählt werden, stören etwas, da eigentlich nur die Haupthandlung mit den altbekannten Charakteren wirklich interessiert und alles andere aus der stimmigen Gruselatmosphäre herausreißt, um in actionlastigeren Szenarien auch andere Spielertypen abzudecken. Dadurch hat das Spiel aber auch einen sehr ordentlichen Umfang und bietet für Fans auch noch den arcadigen Raid-Modus.


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positiv negativ
  • Großartige Gruselatmosphäre im Stile von Resident Evil 1
  • Mit Jill und Chris altbekannte & lieb gewonnene Charaktere der Reihe
  • Guter Umfang mit zusätzlichem Spielmodus
  • Mäßig interessante Nebenhandlungen und Flashbacks mit viel Action, die einen aus der Atmosphäre reißen





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