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Revenge

Originaltitel: Revenge
Genre: Rache-Thriller
Regie: Coralie Fargeat
Hauptdarsteller: Matilda Anna Ingrid Lutz
Laufzeit: DVD (108 Min) • BD (113 Min)
Label: Koch Media Home Entertainment
FSK 18

Revenge   23.08.2018 von Beef Supreme

Wenn die Franzosen was anpacken, dann fließt die rote Suppe. Das haben Inside, Martyrs und High Tension bereits gezeigt. Dass man es im Lande jenseits des Rheins mit der menschlichen Anatomie nicht immer so genau nimmt, zeigt auch Coralie Fargeat in ihrem Erstlingswerk Revenge. Nicht nur, dass sie ihr Team mit ihrem schier unstillbaren Blutdurst fast zur Verzweiflung brachte, hier zelebriert auch eine Frau einen satten Rape ’n’ Revenge Thriller. Wenn das nicht ein oder sogar zwei Augen wert ist…

 

Inhalt


Ein Helikopter am Horizont, darin ein gestählter Typ mit Sonnenbrille und eine lasziv Lolli-lutschende Blondine im knappen Röckchen. Ja, die beiden mögen sich sicher wegen ihres guten Charakters. Nach einem Begrüßungsblowjob wird klar, dass sie Jennifer heißt und die Affäre von Richard ist, der sich in einer abgelegenen Villa mitten in der Wüste mit ein paar Kumpels zum Jagen trifft. Die sollten eigentlich erst zwei Tage später eintreffen, sodass Richie noch ein paar Rohre verlegen kann. Seine loyalen Boys allerdings gaben sich alle Mühe, diesen Plan zu durchkreuzen und schlagen einen Tag früher als geplant auf und treffen so auch die hübsche Jen. Am Abend gibts dann Party hard mit Alk, lauter Musik und einen Lapdance für Stan, einen von Richards Kumpels. Das weckt allerdings falsche Hoffnungen bei ihm, der dann Tags darauf feststellen muss, dass Vergewaltigung der einzige Weg ist, wie er seine Herzensdame ins Bett bekommt. So hält er sich auch nicht lange mit Kennenlernen auf sondern geht gleich zur Sache. Als Richard davon Wind bekommt, ist sein Lösungsansatz Schweigegeld und eine quasi freiwillige Deportation nach Kanada. Als Jen dieser Offerte nicht sehr zugetan war, sieht Plan B vor, sie von einer Klippe zu schubsen. Da hängt sie nun, aufgespießt an einem Baum, aber lebendig. Mit einem höchst kreativen Ansatz rettet sie sich vom Baum und nimmt als Präsent dessen drei-Daumen-dicken Ast mit, der ihr immer noch in Rücken und Bauch steckt, glücklicherweise bevor die drei Kollegen zum Aufräumen erscheinen. Blutend wie eine abgestochene Wildsau schleppt sie sich in die Wüste. Erinnert ihr euch an den Teil mit dem unstillbaren Blutdurst im Einleitungstext? Der Teil folgt als nächstes...

 

Im Kern ist Revenge ein ganz klassischer Rape ’n’ Revenge Thriller, wie man ihn schon unzählige Male gesehen und vergessen hat. Den hier vergisst man allerdings nicht so bald. Das liegt zum einen daran, dass, im Gegensatz zu fast allen anderen Filmen dieser Machart, die Kamera sich nicht am Leid der Frau ergötzt, sondern abblendet. Und genau dieses Wegschauen, das auch noch clever in die Handlung eingebunden wurde, macht es genauso intensiv, wie ein volles Draufhalten. Voll draufgehalten wird trotzdem, später dann, wenn Jen bewaffnet und zornig zurückpenetriert, allerdings mit Blei. Der Gewaltgrad ist fast schon obszön hoch, obwohl es nur drei potentielle Opfer gibt. Was die aber an Blut mit sich herumschleppen, das glaubt einem keiner. Die Art und Weise, wie sie es verlieren zaubert jedem geneigten Connaisseur ein Lächeln ins Antlitz und man fühlt sich gleich wieder an damals zurückerinnert, als noch ganze Stockwerke renoviert werden mussten, nur weil sich jemand den Fingernagel eingerissen hatte. Der Gewaltgrad ist allerdings nicht alles, was Revenge zu bieten hat. Neben kanisterweise Blut versprüht der Film auch jede Menge Stil. Satte Farben, großartige Bilder und Kamerafahrten machen den Film zu jeder Sekunde sehenswert, auch wenn gerade eigentlich gar nichts passiert. Eins der vielen Highlights ist eine Ameise, die von Blutstropfen bombardiert wird. Die Bildsprache von Revenge lässt Großes für die Zukunft erhoffen. Auch inhaltlich macht Revenge einiges richtig. Es erfindet das Rape ’n’ Revenge-Rad zwar nicht neu, kann aber durchweg für Spannung sorgen und weiß auch in ruhigeren Momenten gut zu unterhalten, sodass keine Längen entstehen. Trotz seiner ungewöhnlich langen Laufzeit mit knapp zwei Stunden, kommt nie Langweile auf, was hauptsächlich am höchst gelungenen Spiel von Matilda Lutz liegt. Der Großteil des Films folgt ihrer Sicht, sodass der Zuschauer ihrer Entwicklung folgen kann, von oberflächlichem Girly, dass es genau versteht mit ihren Reizen Männer einzuwickeln, zu einem rachegetriebenen Todesengel, der keine Worte mehr für Männer übrighat, sondern nur noch die Bleispritze sprechen lässt.

 

Details der Blu-ray


Die Technik wurde in Teilen schon angesprochen und ist in allen Belangen über jeden Zweifel erhaben. Der Großteil spielt sich bei Tageslicht ab und der Film weiß das zu nutzen, um wunderschöne Bilder zu kreieren, die von einem hervorragenden Elektro-Synthie-Soundtrack unterstrichen werden. Es gibt eine Atmosphäre, so dicht, dass man sie schneiden kann. Auch die bereits angesprochenen Effekte lassen keinen Raum für Kritik. Handgemacht, überzeugend, brutal, alles richtig gemacht, Daumen nach oben! Die Umsetzung auf Blu-ray ist ebenso überzeugend, es gibt eigentlich keine Kritik. Die Bilder kommen sehr detailreich und schön auf dem Fernseher daher, es gibt selbst in den dunklen Szenen kaum Bildrauschen und auch die Farben am Tag glänzen wie ein Silberstück in der Sonne. Die Anlage darf auch zu jederzeit schön mitspielen, besonders für die Party-Szene dürfen sich die Nachbarn bedanken. An Extras spendierte Koch Media ein Behind the Scenes mit interessanten Aufnahmen zur Machart des Films, leider ist die Qualität auf DVD-Nivau. Ansonsten gibt es noch Trailer und als ganz besonderes Zuckerl den Soundtrack, aber nur, wer sich das Mediabook kauft. 

 

Die Rezension der Blu-ray erfolgte durch den Redakteur Beef Supreme.


Bildergalerie von Revenge (12 Bilder)

Details des Steelbooks und des Mediabooks

 

Das Mediabook und das Steelbook haben unterschiedliche Cover. Das Mediabook zeigt die Hauptdarstellerin als Szene aus dem Film, das Steelbook hingegen hat ein Artwork als Cover. Beide haben eine J-Card mit den Informationen und Szenenfotos zum Film, beim Mediabook ist dies aber sinnlos, da die Rückseite wie die J-Card bedruckt ist. Die Rückseite des Steelbooks zeigt ebenso ein Artwork, dafür wurde innen auf einen Innendruck verzichtet. Der große Unterschied liegt aber am Inhalt der Editionen. Im Mediabook liegt der Film auf DVD und Blu-ray, zudem hat man noch den Soundtrack spendiert. Im Steelbook liegt der Film lediglich auf Blu-ray vor.

 

Die Rezension des Mediabooks erfolgte durch den Redakteur Panikmike.


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Revenge – der Name ist Programm. Spannend, brutal wie Sau und stylischer als Karl Lagerfelds neue Jogginghosen-Kollektion. So ausgelutscht die Thematik ist, Coralie Fargeat hat hier mit ihrem Regiedebut einen richtig guten Genrebeitrag abgeliefert, der von Anfang bis Ende sehenswert ist. Denkt nicht zu viel nach, etwa wie viel Blut ein Mensch in sich trägt oder was mit der Bauchwunde passiert ist, dann stehen euch knapp zwei Stunden voller Spaß und Gewalt ins Haus, die man auch investieren kann, wenn man mit dem Genre eigentlich nix zu tun hat.


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Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Ich bin zwar kein Fan von Rape ´n´ Revenge Streifen, hin und wieder schaue ich mir sowas aber auch an. Nachdem mich neben dem Remake von I spit on your Grave kaum ein Film aus diesem Genre überzeugen konnte, war ich im Vorfeld sehr skeptisch… aber zu Unrecht! Sieht man über die unrealistischen Sachen wie das viele Blut und so manche Szene hinweg, dann ist Revenge ein Pflichtfilm für Liebhaber dieses Genres. Der Soundtrack passt, die Schauspieler wissen was sie tun und das Gesamtwerk ist besonders durch diverse Kameraeinstellungen einfach etwas Besonderes.


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