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Summer Challenge - Athletics Tournament

Publisher: RTL Interactive
Entwicklerstudio: 49Games
Genre: Sportspiel
Sub-Genre: Sportliche Rüttelaction
Art: Midpricetitel
Erscheinungsdatum: 30.07.2010
USK 0

Summer Challenge - Athletics Tournament   16.09.2010 von DeWerni

Wie fast jedes Jahr kommt auch in diesem Sommer wieder ein Spiel im Stile des klassischen Summer Games auf den Markt. Meist versprechen diese Titel zumindest eine Menge Laune im Multiplayerbereich. Ob das auch bei „Summer Challenge“ der Fall ist und was es sonst noch zu bieten hat, erfahrt ihr im nachfolgenden Bericht.

Wer von euch hat mit der Zeit nicht so eine kleine Hassliebe entwickelt, wenn es um Spiele im Stile der uns gut bekannten, klassischen Summergames geht?! Da gibt es einige bessere Ansätze, aber auch einige die man wirklich verdammt. Mittlerweile kommen solche Spiele ja regelmäßig auf den Markt, egal ob im Winter, im Sommer, begleitend zu einer Olympiade – wie beispielsweise Beijing 2008 oder Vancouver 2010 – oder eben auch einfach so ohne Grund, wie zum Beispiel RTL Winter Sports 2010 oder jetzt auch das vorliegende Summer Challenge – Athletics Tournament. Besonders die Entwicklerstudios von SEGA und RTL Sports leisten hier teilweise gute, teilweise aber eben auch nicht so gute Arbeit. Im vorliegenden Fall haben wir die Entwicklung der 49Games- und RTL Sports-Entwicklerstudios etwas genauer analysiert und diese sieht - jedenfalls auf den ersten Blick – gar nicht so schlecht aus. Auf alle Fälle habt ihr die Möglichkeit, insgesamt acht verschiedene Sportarten mit 20 unterschiedlichen Disziplinen zu spielen, darunter neben Standarddisziplinen, wie alle Arten des Laufens, Werfens, Springens oder auch Schwimmens, zusätzlich ein paar Exoten, wie das Bogenschießen, das Trampolinspringen und das Florettfechten. Wie gewohnt könnt ihr euch alleine durch eine Karriere kämpfen oder mit einigen eurer Freunde lustige Mehrspielerabende verbringen.

Rütteln, Schütteln, Drehen…

Also nichts wie rein mit der Scheibe in die Konsole und mal schauen, was das Game so bringt. Die Ladezeiten sind schon mal in Ordnung, was meiner Meinung nach gerade bei einem solchem Spiel wichtig ist, da man natürlich ständig wechselnde Disziplinen spielt. Sobald der Ladevorgang zu einer Disziplin fertig ist, kann man den Athleten bei den Vorbereitungen zu ihrer Disziplin zuschauen und sich per Knopfdruck ein kurzes Tutorial zur Steuerung der entsprechenden Sportart anschauen. Jedes dieser Einführungen besteht aus einer textuellen Schritt-für-Schritt-Anleitung und einer grafischen Übersicht der Tastenbelegungen des Gamepads. Der Ansatz klingt ganz vielversprechend, leider ist es aber so, dass die Texte nicht immer ganz verständlich geschrieben sind, da wäre mehr Text besser gewesen oder vielleicht ein kleines Video. Naja, mit ein wenig Rumprobieren in Kombination mit dem Tutorial und auch einem eventuellen Blick in die Anleitung, in der die Steuerung auch nochmals erläutert ist, kommt man auf alle Fälle doch recht schnell dahinter. Was ich an dieser Stelle aber auf alle Fälle bemängeln muss, ist die Auswahl der Steuerungsart. Diese wirkt wenig inspiriert und teilweise etwas eintönig. Zum einen wurden einige Steuerungen einfach von anderen Spielen abgekupfert, zum anderen ist sie aber auch bei vielen Disziplinen sehr ähnlich. Es gibt also wenig Abwechslung – leider.

Als Beispiel gibt’s eine Übersicht über die Steuerung von Laufdisziplinen und des Turmspringens. Bei den Laufdisziplinen, egal über welche Distanz, sieht es eigentlich immer so aus, dass man die linke Schultertaste gedrückt hält, so geht man in die Ausgangsposition. Wenn man die Schultertaste loslässt, rennt der Athlet los. Dann geht es nahtlos in den allzu bekannten und sehr stressigen „Rüttelmodus“ über – also nichts wie wildes Schütteln von rechts nach links und zurück einer der vorhandenen Sticks des Pads bis hin zum Ziel – nicht sehr einfallsreich. Ob ich jetzt 10 Sekunden, 1 oder 5 Minuten den Stick mehr oder weniger malträtiere, im Grunde bleibt das für mich das gleiche. So kann man auf alle Fälle schnell Disziplinen und auch wunde Finger generieren.

Beim Turmspringen sieht das ganze so aus, dass man zum Schwung holen, die Schultertaste immer im richtigen Moment drücken muss, nämlich dann wenn ein seitlich schwingendes Pendel unten in der Mitte über einem bestimmten Punkt ist, dann springt der Sportler los. In der Flugphase muss man dann beide Sticks in einem bestimmten Moment in die entsprechende Richtung drücken, das war schon bei anderen Disziplinen anderer Spiele sehr ähnlich. Als Beispiel sollen diese Andeutungen der Steuerung genügen, alle Details würden hier den Artikelumfang sprengen. Bei den anderen Disziplinen sieht das ganze ähnlich aus.

Beim Schwimmen muss man den Stick drehen und nicht rütteln, beim Weitsprung erst schütteln und dann drehen und beim Bogenschießen einfach das richtige Timing haben. Das ganze hört sich eigentlich relativ simpel an – ist es aber nicht. Klar, man kann den Schwierigkeitsgrad anpassen, aber ein wenig Herausforderung das muss schon sein. Man muss die Disziplinen auf alle Fälle schon ein wenig üben und mit dieser Übung sind dann Topleistungen drin, auch wenn das ein wenig dauert. Die Computergegner sind übrigens teilweise schon sehr heftig. Mal losen sie total ab, mal bringen sie überraschend gute Leistungen, da müsst ihr schon euer bestes geben.

Herausforderungen – alleine oder dynamisches Gruppenrütteln

An dieser Stelle müsst ihr euch entscheiden, ob ihr lieber alleine euren Charakter durch verschiedene Wettbewerbe quälen oder euch einfach nur mit ein paar Freunden gesellig vor dem LCD-Bildschirm vergnügen wollt. Vorab sein schon mal auf ein Manko hingewiesen. Vor dem Start jedes Modus müsst ihr euch ein vordefiniertes Sportlerteam auswählen, was ja eigentlich nichts Besonderes ist. Allerdings wurde bei Summer Challenge auf die typische Einteilung in Nationen verzichtet und stattdessen Teams wie die Bucaneers oder die Pirates eingeführt, aus meiner Sicht total unpassend und unverständlich. Die Nationalteams gehören einfach zum Sport und nicht irgendwelche virtuellen Pseudoteams, mit denen sich keiner identifizieren kann – schade, eine typische Verschlimmbesserung. Habt ihr diese Auswahl hinter euch gebracht, dann habt ihr also die Wahl, einfach nur Disziplinen zu trainieren, Wettbewerbe zu starten, eine Karriere durchzuspielen oder euch vor einer Konsole mehreren gegnerischen Spielern zu stellen.

Die Karriere ist von der Idee her sehr gut umgesetzt, an der Durchführung hapert es allerdings ein wenig. So seid ihr auch in der Karriere dazu verdammt, euch eines der eben schon angesprochenen virtuellen Teams und damit zwei fixierte Sportler – je einen weiblichen und einen männlichen – auszusuchen. Eine Möglichkeit zur Erstellung individueller Charaktere gibt es leider nicht. Innerhalb der Karriere müsst ihr dann einfach Herausforderungen abschließen, die in drei unterschiedlichen Arten auftreten können: Als Trainingsherausforderung, bei der ihr alleine einfach nur drei unterschiedliche Vorgaben für eine Disziplin schaffen müsst, als Wettkampf, bei dem ihr eine Disziplin im Wettkampf gegen Computergegner bestreitet und ein ganzes Turnier, bei dem ihr euch gleich in mehreren Disziplinen gegen den Computer durchsetzen müsst. Je nachdem welchen Rang ihr dann bei Training, Wettkampf oder Turnier ihr belegt, desto mehr Erfahrungspunkte bekommt ihr. Mit diesen könnt ihr dann bestimmte Bereiche des Körpers trainieren und damit aufwerten: Kopf, Arme, Beine und Körper. So habt ihr dann auch die Möglichkeit, wieder schwierigere Herausforderungen zu meistern. Ziel ist es, möglichst alle Goldmedaillen zu gewinnen.

Die Herausforderungen gab es übrigens in den Vorversionen auch schon, dort waren sie aber als zusätzlicher Spielmodus aufgeführt. Die Integration in den Karrieremodus ist ganz gut gelungen, allerdings hätte man das mit weiteren Features aufbauen müssen, so hat man das Spiel eigentlich um einen Spielmodus gekürzt. Da ist definitiv Potential für mehr vorhanden, vielleicht wird die Karriere ja in kommenden Versionen erweitert.'

Von den Multiplayerfähigkeiten des Spiels war ich wieder mal enttäuscht. Man kann immer noch keine Wettkämpfe gegen menschliche Gegner über das Internet spielen, dies bleibt nur bis zu vier Spielern vor einer Konsole vorenthalten, schade. Ich hatte das Ganze auch schon bei anderen Teilen der Serie moniert wie auch viele andere Spieler. Leider hat das bisher bei den Entwicklern anscheinend kein Gehör gefunden, was nicht ganz verständlich ist. Sicherlich liegt doch der Fokus der aktuellen Konsolen auf der verteilten Multiplayerfähigkeit. Naja, das Game macht auch vor einer Konsole mit mehreren Leuten eine Menge Spaß, zumindest wenn man mit der Steuerung erst einmal zurecht gekommen ist und alle möglichen Wettbewerbe, die man eigens zusammenstellen kann, ordentlich gegeneinander austrägt. Mehr gibt es an dieser Stelle nicht zu berichten.

Grafik und Sound
Auf der technischen Seite des Spiels gibt es Höhen und Tiefen. Die Arenen, in denen die Wettkämpfe ausgetragen werden, sehen schon schön detailliert aus, genauso wie das animierte Publikum. Die Wasserspiegelungen imponieren sogar richtig, die Umgebungsgrafiken dagegen sind ein wenig zu detailarm und lieblos gestaltet. Bei der Darstellung der Sportler und ihren Bewegungen mangelt es dagegen noch etwas. Irgendwie fehlt den Athleten noch immer die richtig, sportliche Optik und auch eine gewisse Lebhaftigkeit. Die Bewegungen gehen meistens in Ordnung, an manchen Stellen allerdings sehen sie doch etwas gekünstelt aus, außerdem sind sehr viele Animationen sehr oft gleich, da hätte man ruhig der Fantasie der Entwickler freien Lauf lassen können.

Die musikalische Untermalung des Geschehens ist ganz gut gelungen, jedenfalls ist es so, dass man zu Beginn jeder Disziplin mit einer motivierenden Musik auf seine Aufgabe eingestimmt wird. Die Kommentare, die zur Leistung der Sportler abgegeben werden, sind ziemlich eintönig und bringen die Emotionen eines normalen Moderators leider nicht zur Geltung. Genauso sind auch die Athleten an sich zu ruhig, von ihnen hört man selten mal einen Laut. Das Publikum dagegen sorgt für eine ordentliche Stimmung und geht zur Action in der Arena gut mit, was an manchen Stellen aber auch einfach ein wenig übertrieben ist. Man stellt auf alle Fälle fest, dass sich die Entwickler einige Mühe gegeben haben, um eine gute Wettkampfatmosphäre zu schaffen. Gelungen ist dies leider nicht immer, trotz allem ist die Präsentation gut gelungen und macht Lust auf mehr – wenn auch vielleicht eher in weiteren, zukünftigen Neuerscheinungen der Summer- und Winter-Challenge-Reihe.


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Ich bin vom neuen Summer Challenge leider nicht allzu sehr begeistert. Ok, es hat auch ein paar lustige Features wie das gemeinsame Zocken vor einer Konsole, was aber heutzutage auch keinen wirklich mehr vom Hocker reißt. Ansonsten sind mir Gameplay und Präsentation ein wenig zu lieblos geraten. Warum hat man bloß auf die wettkampftypischen Länder verzichtet und stattdessen komische Gestalten wie beispielsweise die Buccaneers integriert – leider unverständlich. Das Gameplay wirkt oft nur sehr eintönig und nur von den Vorgängern des Games übernommen. Irgendwie ist gegenüber den letztjährigen Versionen kein wirklicher Fortschritt – eher Stillstand zu erkennen. Einzig dir Grafik ist wirklich nett gemacht, sie kann sich in manchen Situationen wirklich sehen lassen. Leider kann ich Summer Challenge nur Leuten empfehlen, die noch kein ähnliches Spiel in ihrer Sammlung haben und gerne gemeinschaftlich vor einer Konsole zocken. Ansonsten können diese Arten von Spielen in dieser Qualität höchstens erst wieder punkten, wenn der Einsatz von Kinect möglich ist und Schwung ist das Genre bringt. Schade!


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positiv negativ
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  • Gutes Spielprinzip im Singleplayermodus
  • Garantierter Fingerschmerzfaktor
  • …die sich leider von der Steuerung her oft wenig unterscheiden
  • Etwas beschränktes Bewegungsspektrum der Sportler
  • Schlechte Erläuterungen der Steuerung
  • Eintönige oder übetriebene Atmosphäre
  • Rütteln, rütteln und rütteln





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