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Tales from the Borderlands

Publisher: Telltale Games
Entwicklerstudio: Telltale Games
Genre: Adventure
Sub-Genre: Episode, Comedy
Art: Downloadtitel
Erscheinungsdatum: 25.11.2014
USK 16

Tales from the Borderlands   15.11.2015 von VanTom

Telltale Games sind für Adventures bekannt, bei denen der Grad zwischen Spiel und interaktiven Film zu verschwimmen beginnt. Zum Erscheinen der fünften Episode haben wir zum Anlass genommen, uns das gesamte Spiel Tales from the Borderlands anzusehen. Wir sagen Euch, ob sich das Episoden-Format gut macht und was es Neues auf Pandora gibt...

 

Eigentlich erwartet der Spieler hinter dem Namen Borderlands einen Shooter, welcher auf der runtergekommenen Wüstenwelt Pandora spielt und als Besonderheit einen schmutzigen Cel-Shading-Look bietet. Verrückte Gegner stürmen auf uns ein und wollen unserer Spielfigur ans Leder. Eine solche Art Spiel ist Tales of the Borderlands nicht. Es handelt sich um ein klassisches Telltale Adventure im Stil von The Walking Dead oder The Wolf Among us. Für diesen Titel haben sich allerdings der Entwickler von Borderlands Gearbox Software und Telltale zusammengetan, um die Atmosphäre in das Adventure-Format zu bringen.

 

Das Spiel ist in jeweils fünf Episoden aufgeteilt, welche wir jetzt, da alle erschienen sind, direkt nacheinander spielen können. Natürlich kann das Episodenformat kritisch hinterfragt werden. Wenn jemand nicht die Wartezeit zwischen dem Erscheinen der Episoden haben will, so muss er warten, bis alle Episoden erschienen sind. Dies ist bei Fernsehserien nicht anders. Zeitlich spielt das Spiel in der Zeit nach Borderlands 2. Handsome Jack wurde besiegt und wird in einer nicht unerheblichen Art eine Rolle in den folgenden Ereignissen spielen.

 

In der ersten Episode lernen wir die Hauptcharaktere kennen. Wir spielen beide dabei abwechselnd und es gibt durchaus Unterschiede bei beiden Charakteren. Der erste Charakter wird zu Beginn von einer bewaffneten Gestalt durch die Wüste von Pandora geschleppt. Diese mysteriöse Gestalt lässt sich erzählen, wie Rhys (so der Name des Protagonisten) in die Ereignisse verwickelt wurde. So erfahren wir, dass Rhys auf der Raumstation Helios (im Orbit von Pandora) ein Angestellter im Großkonzern Hyperion war. Er hoffte nach viel Arbeit auf eine Beförderung. Leider kam dabei der Tod seines Vorgesetzten durch Rhys Erzfeind (und dessen Aufstieg zum neuen Vorgesetzten von Rhys) dazwischen und brachte ihm nun nur den Posten des Hausmeisters ein. Bei diesem Gespräch konnte der gedemütigte Angestellte aber erfahren, dass sein neuer Vorgesetzter etwas Großes auf dem Planeten Pandora plant. Dieser wollte einen Vault Key mit Geld des Unternehmens kaufen und damit natürlich die entsprechende Vault öffnen. Eine Vault ist ein Speicher gefüllt mit Alien-Technologie und kann den Finder zu einem reichen Leben mit Prunk führen. Damit ist ein entsprechender Vault Key natürlich ein wertvolles Stück und kann den entsprechenden Preis erzielen. Dies gilt allerdings nur, wenn dieser auch echt ist. Hier kommt der zweite Protagonist, Fiona ins Spiel. Diese ist mit Ihrer Schwester Sasha auf Pandora geboren und fristet ihr Leben als Trickbetrüger. Auch Fiona hat der mysteriöse Fremde in seiner Gewalt und lässt sich im Laufe der Handlung von beiden Protagonisten erzählen, wie deren Sicht der Dinge war. Warum dies alles geschieht und wohin es führt erfährt der Spieler dann in der fünften Episode. Dies leitet dann auch den großen Endkampf ein. Und groß ist in diesem Fall nicht untertrieben.

 

Auf dem Weg dahin, werden wir mit Psychos konfrontiert, werden von riesigen Monstern verfolgt, müssen teilweise schwere Entscheidungen treffen und werden mir sehr abstrusen Gestalten und Situationen konfrontiert. Während der Einwohner von Pandora ständig darauf gefasst sein muss, dass irgendetwas der Fauna und Flora ihn töten möchte, ist es für den Angestellten auf Helios eher ruhig (wenn ein Vorgesetzter oder Untergebener ihn nicht umbringen möchte) und besteht aus simulierten Gefechten mit der gefürchteten Fingerkanone. Diesen Kontrast fängt das Spiel großartig ein. Die Geschichte entwickelt sich schnell und muss teilweise darauf achten, dass sie nicht zu schnell wird.

 

Spielerisch haben Borderlands und Tales of the Borderlands naturgemäß nicht viel gemein. Auch wenn Tales of the Borderlands einige Shooter-Elemente im Rahmen von Quicktime-Aktionen bietet. Da müssen wir mal auf einen Psycho schießen, oder ihn mit einem Schockstab besiegen. Ansonsten müssen manchmal versteckte Dinge entdeckt werden. Der Charakter Rhys hat dabei einen bionischen Arm und ein Implantat im Auge, welches ihm ein Scannen von Objekten erlaubt. Hier bekommen wir teils wichtige, aber teils auch unnötige Informationen. Dies trägt aber alles zur interessanten Spielwelt bei und macht die Atmosphäre dichter. So findet Fiona immer wieder in der Spielwelt Loot (in Form von Geld). Dieses Geld kann Sie einsetzen, um verschiedene Outfits oder andere Spielelemente freizuschalten. Dies braucht der Spieler eigentlich eher selten in Adventures. In diesem Spiel trägt es aber zur Glaubwürdigkeit bei. Der Spieler wird auch schnell Zeuge, dass ein Leben auf Pandora nicht viel zählt und jemand auch im Triumph durch einen Zufall zu Tode kommen kann. Bei den spielerischen Elementen finden wir die bekannten Quicktime-Elementen (also bestimmte Tasten zum richtigen Zeitpunkt drücken) und Reaktionen auf Gespräche. Diese können einen Einfluss darauf haben, wir andere Figuren uns wahrnehmen. So kann es passieren, dass eine Spielfigur sich gemerkt hat, was wir in Episode 2 gesagt haben und entsprechend in Episode 4 darauf reagiert. Rätsel sind eher auf niedrigen Niveau und es geht meist nur darum den richten Spot zu finden und zu reagieren. Dementsprechend ist der spielerische Anteil eher als gering anzusehen. Die Areale, welche zu untersuchen sind, sind eher übersichtlich. Auch die Dauer der Episoden ist nicht solang. Es sind so um zwei Stunden pro Episode. Am Ende jeder Episode erhalten wir eine Übersicht über die Kernentscheidungen und wie viel Prozent der anderen Spieler sich ebenso entschieden haben. Dies ist eigentlich eine interessante Datenquelle, welche bestimmt einiges über die Persönlichkeit des Spielers aussagt. Es geht hier ja oft um moralische oder soziale Reaktionen auf das Spiel.

 

Bildergalerie von Tales from the Borderlands (15 Bilder)

Die Grafik sieht entsprechend wie Borderlands aus und gefällt einfach. Der Spieler glaubt, dass Pandora ein verstaubter und gewaltsamer Planet ist. Ebenso verhält es sich mit der Musik. Diese ist einfach passend und verstärkt den Gesamteindruck. Die Charaktere wirken ebenso glaubhaft in der verrückten Welt und der Spieler sollte sich merken, dass vieles nicht so ist, wie es im ersten Moment erscheint. So können selbst anrührende Momente zerstört werden. Dieses macht das Spiel aber sehr sympathisch und keinesfalls so, dass der Spieler genervt ist. Die Story ist eine wilde Ansammlung von verrückten Aktionen, aber trotzdem noch nachvollziehbar. Zu erwähnen sind ebenfalls die englischen Sprecher, welche alle einen guten Job machen. Leider gibt es noch keinen deutschen Untertitel.


Das Fazit von: VanTom

VanTom

Das Spiel weiß zu unterhalten. Die Jagd nach der Vault ist sehr gut und glaubhaft umgesetzt. Auch wenn es ein Adventure ist, geht es auch hier recht deftig und blutig zur Sache. Erwähnt sei hier nur die Skin Pizza Party von Psychos, die einen ekligen Ausgang haben. Alles in Allem macht Pandora einen ziemlich kaputten und zynischen Eindruck. Wem das Borderlands-Universum allerdings gefällt, der wird hier sehr gut unterhalten. Auch die kürzer der Episoden geht voll in Ordnung, denn der Spieler wird in dieser Zeit nicht gelangweilt oder hingehalten. Der Geschichte gewinnt schnell an Tempo. Auch der teils derbe Humor kommt an. Aus meiner Sicht ist das Spiel eher als interaktiver Film zu verstehen, denn als Spiel. Für die Zukunft wären ein bisschen mehr Anspruch bei den Rätseln und etwas größere Areale zum Erforschen wünschenswert. Eine weitere Season wäre auf jeden Fall zu begrüßen.


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