Test Drive - Ferrari Racing Legends
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BEWERTUNG |
25.07.2012 von DeWerni
Wer hatte nicht schon einmal den Traum, mit einem Ferrari über die Pisten dieser Welt zu rasen?! Mit der neuen Ausgabe von Test Drive ermöglicht Euch BigBen Interactive diesen Traum. Es geht in alle möglichen Modelle des Luxus Flitzers ab. Schließlich will man dem Team beweisen, dass man als Rennfahrer diesem Gefährt durchaus würdig ist …
Irgendwie weiß man nie so recht, was man von neuen Rennspielankündigungen halten soll. Ostmals handelt es sich bei neuen Releases mehr um Arcaderacer als richtig fordernde Rennsimulationen. Anders war es auch bei der Ankündigung von Test Drive – Ferrari Racing Legends nicht. Bestärkt wurde dabei das Gefühl noch von der Tatsache, dass die Entwicklung von den Machern von Need for Speed – Shift 2 stammt. Doch für ein richtig gutes Rennspiel spricht natürlich dann wieder, dass es sich rein um Gefährte aus dem Hause Ferrari handelt. Die Verpackung verspricht dabei über 50 Modelle, zudem diverse Einzelspielermodi, einen Onlinemodus, aktuelle und historische Pisten in einer historischen Kampagne und die Verwirklichung des Ferrari-Traums. Da hat man sich schon einmal selbst hohe Ziele gesteckt. Doch schauen wir uns mal an, was sich hinter den Ankündigungen und auf der Scheibe genau befindet.
Wusstet Ihr schon ...
Gemeinsam in einer Scuderia … Eigentlich eignen sich ja gerade Rennspiele doch sehr gut zum gemeinsamen On- oder Offlinezock. Doch leider fällt der Multiplayermodus doch recht mau aus. Offline vor einer Konsole gibt es leider gar keinen Multiplayermodus, und auch online ist das Ganze nur beschränkt. Denn mehr als Einzelrennen und das auch nur mit maximal acht Mitspielern sucht man hier vergebens: keine gemeinsamen Meisterschaften, keine besonderen Modi. Wenigstens lassen sich die Einzelrennen dann nach den eigenen Kriterien erstellen und definieren. Ein volles Spiel wird man aber dennoch selten zusammenbekommen, es gibt relativ wenige Online-Spieler. Die Performance ist dann aber während der Rennen in Ordnung, die fehlenden Spieler werden mit KI-Gegnern aufgefüllt. Erstaunlich hier: Die KI fährt hier im Gegensatz zur Karriere richtig gut mit, hält sich nicht immer nur strikt an Ideallinien und macht selbst auch Fehler. Ist sie in der Karriere teils zu gut, ist sie hier richtig gelungen umgesetzt. Trotzdem fällt der Multiplayermodus insgesamt wenn dann leider nur negativ aus dem Rahmen. Reales Ferrari-Gefühl
Mit der Steuerung wird man sowohl als Profi wie auch als Einsteiger schnell zurechtkommen. Was allerdings Probleme bereitet, aber auch sehr gut umgesetzt ist, ist der fühlbare Unterschied zwischen den einzelnen Boliden. Das gilt natürlich gerade für die Fahrzeuge der etwas älteren und der modernen Generation. Aber auch zwischen Autos einer Generation wird man Unterschiede feststellen und mit dem einen besser klarkommen als mit dem anderen. Hier hat man sich also technisch richtig Gedanken gemacht. Wenn man sich dann aber an die einzelnen Wagen auch ein wenig gewöhnt, dann kann man diese sehr präzise um die einzelnen Kurven steuern. Viel mehr gibt es an dieser Stelle dann schon fast nicht zu berichten, außer dass einzelne Feinheiten vermisst werden. So existiert zwar eine Tankanzeige, da es aber keinerlei Rennen mit Boxenstopp gibt, hat die Tankfüllung weder Einfluss auf das Verhalten des Fahrzeugs noch nutzt sie der strategischen Planung des Rennens. Ebenso verhält es sich mit den Reifen, deren Abnutzung nicht ins Gewicht fällt. Selbst wenn man einen Unfall baut, wirkt sich das nicht negativ auf das Fahrverhalten aus, hier hätte man durchaus etwas mehr Liebe zum Detail entwickeln können. Lässt man diese einzelnen Punkte allerdings außer Acht, so kann man von einer durchaus gelungenen fahrerischen Umsetzung sprechen. Positiv erwähnenswert ist an dieser Stelle zudem, dass neben den Unterschieden der einzelnen Fahrzeuge auch der Untergrund realistisch umgesetzt wurde. So sind beispielsweise Bodenwellen, einzelne Fehler im Asphalt oder das leichte Abkommen von der Strecke definitiv spürbar. Auch hier existiert noch Luft nach oben, auch wenn man hier von solider Arbeit sprechen kann.
Ferrari-Rote Technik Leider kann die Präsentation des Games dem Namen Ferrari keine allzu große Ehre bereiten. Glücklicherweise sind wenigstens die Fahrzeugmodelle mit ihren Lackspiegelungen sehr gut ausgefallen. Auch die Strecken wirken realistisch, das Umfeld leider weniger. Dafür sind einfach die Details zu wenig und das Drumherum der Strecken zu lieblos gestaltet. Die Entwickler hatten zudem auch Probleme mit den Kanten, die oftmals recht unsauber wirken. Das ist vor allem in der Cockpitansicht zu erkennen, bei der das Flimmern schon extrem auffällt. Ebenso ist auch das Schadensmodell etwas lieblos gestaltet, denn selbst wenn man mit voller Wucht gegen eine Leitplanke fährt, sind am Wagen selbst nicht mehr als ein paar Kratzer zu erkennen. Da hätte man gerne etwas mehr Arbeit reinstecken können. Der Sound geht bei diesem Werk durchaus in Ordnung. Die Motorengeräusche sind passend und mit genügend Druck umgesetzt. Die musikalische Untermalung ist in den Menüs sehr gut, während der Rennen existiert diese – zum Glück für den Rennspielfan – gar nicht erst. Außer dem Boxenfunk gibt es hier auch keine Sprachausgabe. Man kann sich also aufs Fahrerische voll und ganz konzentrieren, auch wenn man sich so doch oftmals etwas verloren vorkommt. Insgesamt handelt es sich um eine doch eher mittelmäßige Präsentation mit Potenzial nach oben. Das Fazit von: DeWerni
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