Tron Evolution ist die Vorgeschichte zum kommenden Kinofilm, der am 27.01.2011 in Deutschland erscheint. In dem Action-Adventure taucht man tief in die Tron-Welt ein und deckt Mysterien und Geheimnisse auf. Auf der Suche nach dem Virus Abraxas und der Herkunft der Isos kommt der Spieler immer weiter nach Tron City und darf nebenbei auch die bekannten Lichtrad-Rennen bestreiten...
Die Geschichte
Das Spiel nimmt erzählerisch die Geschichte zwischen dem ursprünglichen Tron aus dem Jahre 1982 und dem kommenden Kinofilm auf. Kevin Flynn, der ursprüngliche Programmierer von Tron, erschuf ein weiteres Programm namens Anon, den der Spieler übernimmt. Ziel ist es, den Computervirus Abraxas auszuschalten und mehr über die sogenannten Isos zu erfahren. Keiner kennt die Herkunft dieser Programme und keiner weiß, wozu sie imstande sind. Doch dafür seid ihr nun an der Reihe und könnt Flynn und Tron City helfen. Mehr werde ich Euch an dieser Stelle nicht verraten, denn ich möchte die Spannung nicht vorwegnehmen.
Die Einleitung
Im Tutorial erlernt man die Eigenschaften des Spieles bzw. des Programms. Generell ist alles vergleichbar mit Prince of Persia, unser virtueller Pixelheld hier kann vom Prinzip dasselbe. Man läuft durch die Gegend, kann springen, Wände erklimmen, einen Wandlauf machen oder sich einfach auf einem Abhang ziehen. Kommt es zu einem Kampf gegen andere Programme, so können wir unseren Diskus (eine Art leuchtende Frisbee-Scheibe) auf den Gegner werfen, im Nahkampf die Faust benutzen oder durch Aufladen den Diskus-Schuss verstärken. Hat man Energie eingesammelt, so kann man ebenso verschiedene Spezialattacken machen, die man bei gewissen Gegnern wie zum Beispiel den Schildträgern auch dringend braucht. Sind es mal zu viele oder ein besonders starker Gegner, so gehen wir einfach in die Defensive und blocken mit unserem Diskus die gegnerischen fliegenden Scheiben. Trifft man in einem gewissen Zeitraum den Gegner öfters, so addiert sich ein Kombozähler, der uns einen höheren Schadenswert bringt. Später im Spiel bekommt man noch verschiedene Upgrades für seine Waffe. Doch die Aufbesserung für den Diskus dient nicht für den Kampf, sondern beschert uns eine bessere Agilität. Mit der Magnetfähigkeit kann man zum Beispiel weitere und höhere Abschnitte erreichen, in dem man diese anvisiert und dann per Magnet herangezogen wird.
Tron City ist groß, doch wenn man mal nicht mehr weiter weiß, dann kann man mit der Back-Taste sein Navigationssystem aktivieren. Das sogenannte NAVI BIT zeigt uns kurzzeitig immer den richtigen Weg. Der Vorteil dabei ist, wir werden sogar sehen, ob wir über Abgründe springen müssen oder etwas in dieser Form zu erledigen ist. Nach ein paar Sekunden verschwindet die Hilfe wieder, ergo werden wir von irgendwelchen Punkten oder Pfeilen nicht genervt. Passiert es dennoch mal, dass man auf dem Weg zu seinem Ziel mal einen Abhang hinunterfällt oder das Navi falsch gedeutet hat, so fängt man nach seinem Tod wieder in der Nähe des Todespunktes an. Die Kontrollpunkte sind unglaublich fair gesetzt und vermeiden Frustmomente.
Upgrade Version 2.5
Neben dem Umherlaufen in der Stadt und den Kletterpartien, ist ein großer Bestandteil des Spiels der Kampf. Immer wieder tauchen Feinde auf, die man mit seinem Diskus besiegen muss. Für jeden erledigten Angreifer bekommt man Erfahrungspunkte, die man für ein Level-Up benötigt. In TRON heißt dies eine neue Versionsnummer erreichen. Steigt man auf, dann bekommt man zusätzlichen Speicher in Form von Megabytes, mit denen man an Diskusstationen seine Fähigkeiten verbessern kann. Die Stationen sind überall im Spiel fair verteilt und leicht erreichbar. Man muss sich bei jedem Aufstieg entscheiden, welchen Weg man gehen möchte. Insgesamt gibt es 53 Verbesserungen, die man im Laufe der Kampagne erreichen kann. Mit einigen könnt Ihr Euren Diskus verbessern, sodass er am Ende explodiert oder eine höhere Reichweite hat, mit anderen könnt Ihr eure Lebensenergie steigern oder euch selbst tarnen. Hier haben sich die Entwickler viel Mühe gegeben, um sich verschiedene Sachen auszudenken. Interessant wird es auch im Mehrspieler-Modus, da es zum Beispiel auch Upgrades dafür gibt, sodass eure Teamkameraden alle mehr Schaden produzieren.
Das Lichtrad
Eine Abwechslung zu den Kampf- und Kletterpassagen ist das Lichtrad. Man fährt auf einer Art Motorrad auf diversen Strecken. Wie bei einem Autorennen kann man links und rechts fahren, ebenso gibt es ein Gaspedal und eine Bremse. Der Unterschied ist allerdings folgender: Bei dem Lichtrad-Rennen ziehen die Fahrer eine Lichtspur hinter sich her. Diese ist wie eine Art Mauer, wenn wir also bei einem Gegner in die Spur hineinfahren, so sterben wir. Natürlich sind die Kontrahenten auch tot, wenn sie unsere Lichtspur touchieren. Generell sind diese Passagen nicht wie bei einem herkömmlichen Rennen, es artet mehr in ein Ausweichmanöver-Spiel aus. Die Strecke ist beschädigt und man muss aufpassen, dass man nicht in einen Abgrund fährt und dabei draufgeht. Hin und wieder fallen von oben auch mal Steine oder Bomben hinab, denen man ebenso ausweichen muss. Die Freude auf die Rennen war groß, umso größer war die Enttäuschung. Diese Abschnitte machen überhaupt keinen Spaß, der Frust wird größer, wenn man zum 100sten Mal nicht ausweicht und in einen Abgrund fährt. Warum konnte man nicht das Kult-Rennen einbauen, bei dem man in einem Raum fährt und wie bei dem Spiel „Snake“ oder den alten Rennen aus dem ursprünglichen Tron-Film die Gegner durch die eigene Lichtspur ausschalten muss. Hier haben die Programmierer total versagt, schade drum. Im Mehrspieler-Modus hingegen gibt es das klassische Lichtrad-Rennen, doch dazu später mehr.
Der Lichtpanzer
Die Panzer-Abschnitte sind, ebenso wie die Lichtrad-Sequenzen, eine gelungene Abwechslung. Doch diese hier machen im Gegensatz zum Motorradfahren richtig Spaß. Man bewegt seinen Panzer mit dem linken Stick, mit dem rechten kann man den Turm steuern. Die Steuerung ist einfach, aber effektiv. So fährt man mit seinem Stahlmonster auf einer vorgefertigten Route und ballert einfach alles ab, was einem vor das Rohr kommt. Hierfür hat man einen normalen Schuss oder, ebenso wie bei den Laufsequenzen, eine Spezialattacke. Auch wenn die Panzerfahrerei stupide und ziemlich einfach ist, so macht es total Laune mal ein paar Minuten in diesem Ding zu fahren.
Der Mehrspieler-Modus
Der Mehrspieler-Part von Tron ist relativ schnell beschrieben. Ihr befindet Euch in einer Spielewelt und müsst die anderen Programme deaktivieren, also quasi ums Eck bringen. Hier stehen Euch vier Varianten zur Auswahl. Zum einen gibt es die typischen Modi wie Team Desintegration (Team Deathmatch), Desintegration (Deathmatch) und Energiesammler (Eroberung) sowie einen Modus mit dem Namen Bitläufer. In diesem sammelt Ihr nur Punkte, wenn man ein Bit in der Hand hat. Das Dumme daran ist, dass es die anderen Spieler auch haben wollen. Derjenige, der das Bit hat, bekommt zwar Punkte, verliert aber permanent an Energie. Die Variante ist nett, doch die meisten Spiele findet man im Deathmatch-Bereich. Der Mehrspieler-Modus macht Laune, alles ist sehr schnell und man braucht ein paar Spiele, bis man drin ist. Vorteilshafterweise ist der erreichte Offlinelevel gleich dem Onlinelevel. Allerdings gibt es auch einen gravierenden Nachteil, da es keine Levelbegrenzung gibt. Es kann also schon passieren, dass man als Anfänger gegen einen Level 50 (Maximum) spielen muss und dann natürlich nicht den Hauch einer Chance hat. Wer keinen Bock auf Rumlaufen und Disks schmeißen hat, der kann auch die bekannte Lichtrad-Variante mit den Motorrädern spielen. Im Gegenzug zum Einzelspieler-Modus macht es hier total Spaß, ist allerdings auch sehr schwierig.
Die Technik
Zur Grafik und zum Sound komme ich wie immer zum Schluss. Es ist schwer zu definieren, denn was Disney hier abliefert, ist einfach was anderes. Zum einen ist die Grafik grandios, wer den ersten Tron Film kennt, der wird sich hier sofort wieder finden. Alles ist in Neonfarben gehalten und man kommt sich wirklich vor wie in einer digitalen Welt. Andererseits sind die Texturen teilweise total schlicht und überhaupt nicht zeitgemäß. Alles in allem ist alles trotzdem eine Augenweide, wenn man von der Optik im Allgemeinen ausgeht und nicht nur auf die einzelnen Teile schaut. Die Grafik von Tron ist einfach passend, aber anders! Beim Sound ist es vom Prinzip genauso. Teilweise hört man nur ein musikartiges Pochen, dann wieder eine sanfte Trance-Musik und hin und wieder actiongeladene Parts. Hier gilt ebenso dasselbe wie bei der Grafik, alles zusammen passt es sehr gut ins Spiel.
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