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Winchester - Das Haus der Verdammten

Originaltitel: Winchester
Genre: Horror • Geister
Regie: Michael Spierig • Peter Spierig
Hauptdarsteller: Helen Mirren • Jason Clarke
Laufzeit: DVD (105 Min) • BD (109 Min)
Label: Splendidfilm
FSK 16

Winchester - Das Haus der Verdammten   27.08.2018 von MarS

Spukhäuser gibt es überall auf der Welt. Eines der prominenteren seiner Gattung steht in San Jose, Kalifornien, und war einst das Zuhause von Sarah Winchester, Witwe des Gewehrfabrikanten William Winchester. Diesem haben die Spierig Brothers (Daybreakers, Predestination, Jigsaw) nun ihr neuestes Werk gewidmet...

 

Inhalt

 

Die Witwe Sarah Winchester (Hellen Mirren), Erbin des Waffenherstellers William Winchester, lebt zurückgezogen in ihrem Anwesen in San Jose. Seit Jahrzehnten lässt sie ihre Villa ohne erkennbare Struktru ununterbrochen erweitern und umbauen, was die Anteilseigner der Winchester Repeating Arms Company an ihrem Gesundheitszustand und damit ihrer Fähigkeit zur Leitung des Unternehmens zweifeln lässt. Aus diesem Grund beauftragen sie den Psychologen Dr. Eric Price (Jason Clarke), ein Gutachten zu Sarah Winchesters Geisteszustand anzufertigen. Dank großzügiger Entlohnung nimmt Dr. Price den Auftrag an und begibt sich in das Anwesen der Winchester-Familie, wo er schon bald feststellen muss, dass Sarah Winchester davon überzeugt ist, ihr Haus würde von allen Geistern der Menschen heimgesucht werden, die durch ihre Waffen gestorben sind. Die stetigen Bauarbeiten in ihrem Haus soll den verlorenen Seelen helfen, wieder Ruhe zu finden, doch Dr. Price glaubt zunächst nicht an übersinnliche Phänomene. Das soll sich jedoch schon bald ändern...

 

Winchester - Das Haus der Verdammten ist das perfekte Beispiel dafür, wie sehr Mainstream einem Horrorfilm schaden kann und damit ein hohes vorhandenes Potential beinahe komplett in den Sand gesetzt wird. Dabei fängt der Film äußerst vielversprechend an und liefert einen atmosphärisch dichten, angespannten und mit einer hohen Dichte von gut platzierten Jumpscares durchzogenen Einstieg, der absolut zu gefallen weiß. Auch die Location, das auf der Realität basierende Winchester-Haus, strahlt eine seltsame, bedrohliche Atmosphäre aus, die den Zuschauer mit Vorfreude auf die weiteren Ereignisse fiebern lässt. Selbst die Kostüme und auch die sonstige Ausstattung wirken sehr authentisch und versetzen einen in die richtige Stimmung. Ist jedoch die erste Stunde erst einmal ins Land gezogen, beginnt Winchester - Das Haus der Verdammten langsam zu straucheln, was sich bis ins abstruse und völlig überladene Finale immer weiter steigert. Je weiter die Handlung ab der Mitte der Laufzeit ausgearbeitet wird, umso mehr geht die geschaffene Atmosphäre verloren, umso schlechter platziert sind die Jumpscares und umso klischeehafter werden die Abläufe. Anstatt die Location und auch die durch die anfängliche Charakterisierung der Figuren geschaffenen Zweifel zu für psychologischen Horror zu nutzen verkommt Winchester - Das Haus der Verdammten letzten Endes zu 08/15-Standardkost, die echte Geisterhorror-Fans kaum mehr hinter dem Ofen vorlocken kann. Da verwundert es auch nicht weiter, dass sich der Storytwist nach der ersten Stunde wie der Einstieg ins Finale anfühlt und man sich als Zuschauer durch den Rest des Films eher durchquält, als von intensivem Grusel heimgesucht zu werden. 

 

Bildergalerie von Winchester - Das Haus der Verdammten (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Mit Ausnahme von einigen weicheren Momenten und Fokussierungsunschärfen liefert die Blu-ray ein sauberes, scharfes Bild. Durch die nicht allzu kräftige Kontrastierung gehen kleinere Details hin und wieder verloren. Der Schwarzwert ist überwiegend sehr gut und sorgt mit wenigen Ausnahmen für satte dunkle Bereiche. Die Tonspur weiß dank ordentlicher Dynamik und gezielter Effekteinbindung zu überzeugen und sorgt für eine gute Atmosphäre. Jumpscares werden wie üblich durch Lautstärkeanhebung verstärkt. Technisch ein rundes Gesamtpaket mit Luft nach oben.



Cover & Bilder © ...


Das Fazit von: MarS

MarS

Bereits mit Jigsaw aus dem Jahr 2017 hat sich angedeutet, dass bei den Spierig Brothers ein wenig die Luft raus ist. Wo sie mit Daybreakers und Predestination noch gezeigt haben, dass sie eigene Ideen haben, verlässt sich auch Winchester - Das Haus der Verdammten viel zu sehr auf Klischeeware und Einheitskost. Anstatt den Kurs der wirklich starken ersten Stunde beizubehalten verspielt der Film so im weiteren Verlauf sein gesamtes Potential und bleibt am Ende ein Haunted-House Film unter vielen, ohne herauszustechen. Genrefans können einen Blick wagen, wirklich begeistert wird hier aber wohl keiner sein. Schade um die dadurch verheizte Hellen Mirren, die hier ihr großartiges Können in keinster Weise zeigen kann. 


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