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nail´d

Publisher: Deep Silver
Entwicklerstudio: Techland
Genre: Racegame
Sub-Genre: Offroad-Action-Racer
Art: Midpricetitel
Erscheinungsdatum: 26.11.2010
USK 12

nail´d   06.12.2010 von DeWerni

Dreck, Öl, Schmutz, Schlamm – Hört sich nicht so toll an, oder?! Na, dann bitte: Action, geile Grafik, spektakuläre Rennen, Geschwindigkeitsrausch – Ist das besser? Die Rede ist von nail’d, dem neuen Racer, der Rennen mit Quads und MTX auf den schönsten und unmöglichsten Strecken dieser Welt anbietet. Nichts wie rein ins Fahrzeug…

Deep Silver hat vor Kurzem ein Spiel auf die Gamer losgelassen, das ein Genre abdeckt, das zwar regelmäßig, trotzdem aber nicht allzu oft mit Nachschub versehen wird. Die Rede ist von nail’d, das den Spieler abseits normaler Rennstrecken mit Quads oder MTX' durch Landschaften und Gelände rasen lässt. Seit Pure, das vielen Spielern sicherlich ein Begriff ist, gab es kein nennenswertes Game mehr. Wer Pure mochte, der wird nail’d lieben, denn es geht zwar ähnlich spektakulär zur Sache, doch trotz allem ist es wesentlich schneller und rasanter und auch die Technik ist etwas besser realisiert. Doch zu den Details komme ich gleich. Zunächst einmal die Information, dass es vom Prinzip her vier verschiedene Geländetypen gibt: Schnee- und Wüstenlandschaft, düstere, matschige Wälder und auch steinige und felsige Untergründe. In diesen sind die 14 verschiedenen Strecken angesiedelt. Dabei bieten die Strecken reichlich Abwechslung, das geht von extremen Sprüngen, über Slalomfahren im dichten Wald und der Streckenführung in Flussbetten bis hin zu sich an der Steilwand befindenden Haarnadelkurven. Bei der Fahrzeugauswahl sieht das Ganze leider nicht ganz so gut aus. Vom Prinzip her habt ihr lediglich zwei verschiedene Fahrzeugtypen, die ihr für eure Rennen auswählen könnt, zur Verfügung.

Rasant, rasanter, nail’d!

Das Gameplay ist neben dem technischen Aspekt des Spiels sicherlich das Highlight. Die Steuerung ist dabei denkbar einfach und auch von jedem Einsteiger schnell zu erlernen. Mit der linken Schultertaste ist bremsen angesagt, mit der rechten gebt Ihr Gas. Steuern tut Ihr mit dem linken Stick und eine Taste gibt es noch für die Aktivierung des Boosts. Vielmehr kann man leider aber auch nicht mit dem Quad oder ATV anstellen. Tricks, wie beispielsweise in Pure, gibt es leider nicht, da hätte man sich durchaus von Entwicklerseite etwas mehr ins Zeug legen können. Lediglich die Verlängerung beziehungsweise Verkürzung und das Steuern eines Sprungs währen der eigentlichen Flugphase ist mit dem Stick noch drin, genauso wie das Drücken des Fahrzeugs auf den Boden oder den Wheelie. Dafür bietet das Gameplay alles, was man von einem guten Arcaderacer erwartet. Wenn ihr Euch das erste Mal ans Steuer eines ATVs oder Quads setzt, werdet Ihr dem Geschwindigkeitsrauch verfallen. Die Bilder fliegen nur so an einem vorbei, auch wenn die Grafik grundlegend sehr gut ist, hat man kaum ein Auge dafür. Dazu trägt dann auf jeden Fall auch noch der Boost bei, dessen Balken Ihr durch Springen, Überholmanöver, Schubser gegen die Gegner und ähnliches auffüllen könnt. Wenn Ihr ihn aktiviert, was bei manchen Rennen zum Sieg durchaus nötig ist, dann schlieren die Umgebungen vor Geschwindigkeit nur so an einem vorbei, ein echt netter Effekt.

Man muss sich außerdem schon ordentlich konzentrieren, um immer auf der Strecke zu bleiben und den möglichst besten und kürzesten Weg zu finden. Gerade anfangs ist das Ganze dann auch relativ anstrengend und man kann gar nicht so lange spielen, wie man es vielleicht gerne hätte. Relativ wichtig ist es außerdem, die Strecke wenigstens einigermaßen zu kennen, denn es tun sich doch des Öfteren einige geheime Abkürzungen auf, die man nur durch vermehrtes Spielen und Ausprobieren irgendwann findet. Generell ist das Game aber auch so nicht allzu schwer, die meisten Rennen meistert man im ersten Versuch.

Ab in den Wettkampf
Der zentrale Single-Player-Modus wird in nail’d Wettkampf genannt. Dieser beginnt für Euch zunächst mit einem Tutorial, das Euch die wichtigsten Steuerungselemente erläutert. Im Anschluss daran könnt Ihr einige freie Runden drehen, um die Erläuterungen möglichst effektiv in die Praxis umzusetzen. Danach starten auch gleich die ersten richtigen Wettkämpfe. So gibt es jeweils einen Amateur Cup in Arizona über weite, steinige und hügelige Steppen zwischen Kakteen hindurch, einen im Yosemite Nationalpark durch Matsch und Wald, einen an der griechischen Mittelmeerküste und einen in den verschneiten Anden. Diese vier Gebiete sind für die Veranstaltungen aller Rennen und Wettkämpfe verantwortlich und bieten unterschiedlichste Geländearten und stellen diverse Anforderungen an Fahrer und Fahrzeug. Vom Design her bieten die Strecken alles, was man sich vorstellen, aber auch nicht vorstellen kann. Vom einfachen Querfeldeinfahren, über die das Hoch- und Runterfahren an 90-Grad Steilwänden, die kurzfristige Verlagerung der Strecken in ein Flussbett, den Sprüngen nur zur Hälfte fertiggestellter Brücken bis hin zur Nutzung von Häuserdächern als Teil der Strecke ist wirklich alles dabei. Es sei nur noch so viel erwähnt, dass es eine Statistik gibt, die die zurückgelegte Strecke in der Luft festhält.

Als Renntypen stehen in den Wettkämpfen normale Rennen, in denen ihr euch einfach von maximal 12 Fahrern auf Platz eins vorkämpfen solltet und Stuntrennen, in denen ihr Punkte für herausgefahrenen Vorsprung und Tricks bekommt und so die meisten sammeln solltet, an. Als Tricks werden hier der Einsatz des Boosts, das Fahren auf den Hinterrädern (Wheelie), eine gleichzeitige Landung auf allen vier Rädern oder das Zerstören von Gegnern gesehen. Die normalen Rennen werden teilweise mit leichten Modifikationen angeboten, wie beispielsweise dem unendlich vorhandenen Boost oder ähnliches. Um weiterzukommen müsst Ihr dann entweder einen Teil der Wettkämpfe eines Cups oder auch alle gewinnen. So warten schließlich 55 Wettkämpfe, die teilweise auch wieder aus mehreren der beschriebenen Rennen bestehen können,  darauf, von Euch gemeistert zu werden. So solltet Ihr Euch schließlich irgendwann zum großen Finale durchgekämpft haben und Euch die nail’d-Krone aufsetzen. Während der Wettkämpfe schaltet Ihr Euch übrigens immer wieder neue Teile für das Quad oder das ATV frei. Das reicht von einfachen Lackierungen über Lenker, Karosserien, Räder bis hin zu Motoren. Leider sind diese Boni recht unspektakulär, da sie keinen riesigen Einfluss auf das Gefährt haben. So können zwar Eigenschaften wie Lenkung am Boden oder in der Luft, die Beschleunigung die Endgeschwindigkeit und noch ein paar weitere beeinflusst werden, aber immer nur im Austausch gegen andere Punkte, so dass praktisch die Gesamtpunktzahl und damit die Fähigkeit des Gefährts immer gleich bleibt. Das ist zwar eine nette Idee, motiviert aber so kaum zum Sammeln und bietet demnach bis vielleicht auf die Lackierungen wenig Dauermotivation.

Außer dem Wettkampf gibt es noch ein paar weitere Single-Player-Modi zur Auswahl – Zeitangriff über diverse Checkpoints, die innerhalb eines bestimmten Zeitpuffers erreicht werden müssen, schnelle Veranstaltung und der benutzerdefinierte Wettkampf. Die beiden letzteren sind wiederum eigentlich keine neuen Rennarten, sondern vielmehr die eigene Zusammenstellung vorhandener Renntypen. 

Und was geht online?

Die Onlinemodi bieten leider keine Überraschungen im positiven Sinne mehr. Es werden alle beschriebenen Renntypen auch online zur Auswahl angeboten. Das Ganze kann man dann immer mit bis zu 12 Mitspielern zocken, was auf jeden Fall gerade mit Freunden eine Menge Spaß bereitet. Zusätzlich kann man ein Punktesystem aktivieren, dass für eine Art Wettkampf- oder Turnierfeeling sorgt. Ein Nachteil daran ist allerdings, dass man eine Session dann immer mit den an einem Ort gewählten Strecken stattfindet, selbst der Host kann diese einmalig festgelegten Parameter nicht mehr ändern. Damit der Spielspaß dann nicht zu schnell wieder flöten geht, ist man jedes Mal gezwungen, die Session zu schließen und eine neue aufzumachen. Schade, an dieser Stelle hätte das Game deutlich mehr Potential gehabt.

Geile Präsentation
Von der technischen Seite her kann nail’d auf alle Fälle überzeugen. Gerade die Landschaften während der Rennen sehen wirklich überwältigend aus und sind mit vielen Details gespickt, egal ob Heißluftballon oder Heli, es kann Euch alles in die Quere kommen. Schade eigentlich, dass man kaum Zeit dazu hat, sich das Ganze mal ein wenig in Ruhe zu betrachten. Egal ob Fels, Schnee, Wasser oder sonstige Untergründe, da passt optisch wirklich fast alles. Zugute kommt dem Spiel aber in diesem Fall die extreme Geschwindigkeit, die natürlich die eine oder andere Unschärfe der Texturen verschwinden lässt. Die Engine ist auf diesen Verwischeffekt aber auch speziell ausgelegt. Ähnlich sieht es mit dem Sound aus. Dieser ist wuchtig und untermalt die Action zum einen mit passenden Motoren- und Umgebungsgeräuschen, die mit ordentlich Druck aus den Boxen kommen, und zum anderen mit rockigen Metallsounds, die den Rest zur sehr gut gelungen Atmosphäre beitragen. Die Musik begleitet uns übrigens auch im Menübereich des Games und macht so gleich Lust auf mehr. Technisch gesehen kann man also nicht viel meckern, da kann das Game richtig überzeugen.


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Rasant, rasanter, nail’d – Das ist schon mal garantiert! Mit nail’d bekommt man einen spaßigen Offroadracer präsentiert, der wenig Augenmerk auf Realismus sondern vielmehr auf spektakulären Rennverlauf legt. Außerdem besteht permanent die Gefahr, dass man in einen Geschwindigkeitsrausch verfällt, so schnell ist die Action. Die Optik dabei ist wirklich gigantisch, nur hat man kaum Zeit, sie während eines Rennens zu betrachten, man muss permanent Strecke und Gegner im Visier haben, um nicht den Anschluss zu verlieren. Schade ist ein wenig, dass es relativ wenige Modi gibt, der Single-Player-Modus nicht allzu schwer und lange sowie dass es keinerlei Tricks während der Sprünge zu absolvieren gilt. Da ist also noch Luft nach oben, um in zukünftigen Versionen weitere Features einzubauen. Trotz allem sind kurzfristiger Single-Player- und langfristiger Multiplayerspaß garantiert. Wer Pure mochte, der sollte sich auf jeden Fall auch nail’d nicht entgehen lassen. 


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positiv negativ
  • Unterschiedliche Fahrzeuge…
  • Viele verschiedene und originelle Strecken
  • Schöne Präsentation
  • Extrem schnell und spektakulär
  • Sehr stimmiger Soundtrack
  • Einfache Steuerung
  • …aber leider nur zwei (Quad, ATV)
  • Eingeschränkte Updatemöglichkeiten
  • Nur wenige Spielmodi
  • Wenige Motivationselemente





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