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Ghostbusters The Video Game - Remastered

Publisher: Koch Media
Entwicklerstudio: Terminal Reality, Inc.
Genre: Action-Adventure
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 04.10.2019
USK 12

Ghostbusters The Video Game - Remastered   12.10.2019 von LorD Avenger

Zum 35. Geburtstag des ersten Ghostbusters-Films erscheint nun für alle aktuellen Konsolengenerationen die Remastered-Version des ursprünglich 2009 auf u.a. PS3 erschienenen Videospiels. Hauptdarsteller Dan Aykroyd und der inzwischen verstorbene Harold Ramis schrieben die Geschichte, die im Grunde genommen den dritten Film darstellen soll...

 

Inhalt

 

Nach den Geisterkatastrophen der vergangenen Jahre sind die Ghostbusters gut gestellt - ihre Rechnungen werden von der Stadt bezahlt, sie sind hervorragend versichert und können über ihre Auftragslage nicht meckern. Die Nachfrage erfordert es sogar, dass sie einen Auszubildenden einstellen müssen - den Spieler. Zeitlich absolut passend, denn das nächste große Geisterereignis bahnt sich in New York an und stürzt die Stadt ins Chaos. Alte Bekannte wie der Marshmallow-Mann und die Graue Dame tauchen wieder auf und erfordern das Eingreifen der heldenhaften Wissenschaftler, doch die Ursache ist noch viel weitreichender und gefährlicher - so interpretieren die Männer zumindest die auftauchenden Muster.

 

Eine Menge Charme bekommt das Spiel auf dem Papier dadurch, dass die Autoren und Hauptdarsteller der beiden Kultfilme aus den 80ern auch die Geschichte für das Spiel geschrieben haben. Da das Spiel laut Dan Aykroyd quasi als dritter Film fungiert ist es umso schöner, dass sie dafür auch sämtliche Originaldarsteller verpflichten konnten, die neben ihren Gesichtern auch ihre Stimmen beisteuerten. Die einzigen auffälligen Ausnahmen bilden der im Ruhestand befindliche Rick Moranis sowie Sigourney Weaver, die leider zu spät zusagte. Der vom Spieler gesteuerte Protagonist ist keinem Filmcharakter nachempfunden und spricht auch nicht.

 

Gameplay

 

Das Ghostbusters Videospiel ist ein Third Person Action Adventure. Der Spieler bewegt sich, meistens im Rahmen eines Teams aus bis zu vier Leuten durch die schlauchartigen Level. Auf dem Weg zum festgesetzten Ziel tauchen regelmäßig Feinde in Form von Geistern, besessenen Statuen o.ä. auf und müssen gefangen oder besiegt werden. In Geisterjäger-Manier wird dafür das berühmte Protonpack verwendet, ebenso wie die aus den Filmen bekannte Geisterfalle und das PKE-Meter zum Aufspüren von Paranormalem. Mithilfe des wild umherpeitschenden Protonstrahls werden Gegner attackiert bis sie besiegt oder im Falle von Geistern soweit geschwächt sind, dass sie eingefangen werden können. Hierfür wirft man die Falle aus und muss die sich wehrenden Geister für eine gewisse Zeit in der Nähe der Öffnung halten. Im Spielverlauf schaltet der Spieler ebenfalls Erweiterungen für das Protonpack frei, sodass er neben dem Protonstrahl auch einen Stasisstrahl abfeuern kann, der Gegner verlangsamt, Schleim, der z.B. gefährliches schwarzes Ektoplasma unschädlich macht oder noch eine schrotflintenartige Erweiterung. Alle vier Angriffsoptionen haben auch einen Sekundärfeuermodus mit sich weiter unterscheidenden Wirkungen, die teilweise ebenso außerhalb des Kampfes Verwendung finden. Der Schleim beispielsweise kann als gummiartige Verbindung zwischen etwas aufgebaut werden, sodass z.B. Plattformen heran- oder fliegende Gegner auf den Boden gezogen werden können.

 

Das PKE-Meter dient als Radar, das Gegner, andere übernatürliche Phänomene oder Sammelgegenstände ausmachen kann. Es kann, genauso wie sämtliche Waffen und die Falle, mit dem durch das Besiegen von Feinden verdiente Geld aufgewertet werden.

 

Die Gegner variieren neben den bereits genannten Unterschieden primär in ihren Angriffen - so können einige Geister schießen oder Bomben werfen, einige Statuen hingegen sind mit großen Schilden ausgerüstet und können frontal nicht verletzt werden. Das Spiel hält auch einige Boss-Gegner bereit, denen man sich in einem arena-artigen Raum stellen muss und die teilweise eine etwas anspruchsvollere Taktik erfordern.

 

Abgesehen vom Durchstreifen der Level und dem Bekämpfen des Übernatürlichen gibt es so gut wie keine weiteren Gameplay-Elemente. In einigen Situationen ist es erforderlich größere, den Weg blockierende Gegenstände mit dem Protonstrahl zu bewegen, das ist allerdings kaum nennenswert. In einer Situation ist es sogar äußerst verwirrend, da man an der richtigen Position neben dem Objekt stehen muss, damit es sich überhaupt regt und leider weist niemand einen darauf hin und man weiß überhaupt nicht, ob nun das Spiel spinnt oder ob man etwas falsch macht.


Bildergalerie von Ghostbusters The Video Game - Remastered (24 Bilder)

Look & Feel

 

Dass wir von den Titel-Anhängseln Remake und Remastered nicht dasselbe zu erwarten haben, sollten wir inzwischen begriffen haben und daher möchte ich auch gar nicht zu sehr auf der Grafik herumreiten - die Optik war schon auf der PS3 alles andere als zeitgemäß, erschien aber schließlich auch für PS2 und Wii und dort kann man das Qualitätslevel schon eher wiedererkennen. Aufpoliert wurde, wenn überhaupt, dann nicht sonderlich gewissenhaft, denn gerade der optische Unterschied zwischen Spiel- und Zwischenszenen ist verstörend gravierend. Nicht nur ist die Bildqualität eine völlig andere, auch ist die Farbgebung vollkommen anders, sodass die eigentlich immer hochwertiger produzierten Zwischensequenzen einen mit ihren leblosen Grautönen völlig herausreißen.

 

Auch die Umgebungen werden niemanden umhauen mit ihren größtenteils engen, langweiligen Fluren und den größeren Räumen für die Kämpfe, sind teilweise auch stark recycelt - das Sedgewick Hotel wird in dem nicht sonderlich langen Spiel gleich zwei Mal besucht.

 




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Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Das Ghostbusters-Game ist keine völlige Katastrophe, denn ein gewisser Spielspaß kommt durchaus auf und nachdem man die beiden ersten Filme komplett recycelt hat (durch das Auftauchen des Marshmallow-Manns und der Grauen Dame), wird auch die Geschichte ziemlich interessant. Gerade die Ausflüge in die parallele Geisterwelt überzeugen auf ganzer Linie, sind kreativ und hätten glatt das Zeug für ein richtiges Horrorspiel. Das Gameplay wird schnell ein wenig eintönig, denn obgleich die Gegner regelmäßig wechseln, sind sie doch alle relativ identisch zu besiegen und auch die Waffenupgrades bringen kaum Abwechslung rein, weil man letztlich bei ein bis zwei Favoriten bleibt und es gar nicht notwendig ist, die anderen Modi zu nutzen (nicht etwa wie in einem Zelda, dessen ganzer Tempel um das darin zu findende Werkzeug aufgebaut ist). Auch war man nicht sonderlich einfallsreich mit dem Gameplay, bzw. hat sich die Arbeit gespart - als die Ghostbusters gegen Ende des Spiels beispielsweise überlegen, ob sie ihrem Azubi das Fahren des Wagens überlassen wollen, rufen sie neckisch im Chor "Nö!" als wollten die Entwickler dem Spieler unter die Nase reiben, was man hätte einbauen können, um alles etwas besser zu machen. Tatsächlich hat mir die Technik hinter dem Spiel am meisten den Spielspaß verdorben, denn es hat ziemlich viele ziemlich böse Aussetzer. Am ersten Tag konnte ich das Spiel gar nicht starten, weil es schon während der Intro-Sequenz in einen Blackscreen wechselte und verbissen darin verharrte. Das trat dann noch zwei bis drei Mal während des Spiels auf, immer nach längeren Kampfsequenzen, die natürlich nicht gespeichert wurden und wiederholt werden mussten. Es gibt aber definitiv weit schlimmere Lizenzgurken und ich weiß es sehr zu schätzen, dass die ganzen Originaldarsteller noch einmal in ihre Rollen schlüpften, um die "Trilogie" sozusagen zu beenden. Die deutsche Sprachausgabe aus der Originalversion ist übrigens dieses Mal nicht enthalten.


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positiv negativ
  • Story und Stimmen von den Originaldarstellern der 80er-Filme
  • Kreative, eindrucksvolle Geisterwelt-Level
  • Nervige Komplettaussetzer des Spiels, durch die man ganze Abschnitte wiederholen muss
  • Stark in die Jahre gekommene Wii-Grafik ohne nötigen neuen Feinschliff
  • Etwas liebloses Gameplay ohne Abwechslung
  • Geschichte und Schauplätze stark recyclet





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