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Alan Wake
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BEWERTUNG |
01.11.2021 von Beef SupremeVor 11 Jahren brach die Dunkelheit das erste Mal über den Star-Schriftsteller Alan Wake herein. Damals vorerst exklusiv für Microsoft-Konsolen, kamen zwei Jahre drauf auch PC-Spieler in den Genuss, die Düsternis aus Bright Falls zu vertreiben. Seit dem 5. Oktober dieses Jahres dürfen nun auch erstmals Playstation-Spieler die Taschenlampe schwingen und Alan Wakes Abenteuer in einer wiederaufbereiteten Form genießen. Wie gut die Überarbeitung von d3t, die auch für die Remaster von Shenmue 1 & 2 verantwortlich waren, geworden ist, klären die nachfolgenden Zeilen.
Stranger in the Dark
Fear of the Dark
An der grundlegenden Spielmechanik hat sich im Vergleich zum Original nichts verändert. Auf Alans Weg durch Bright Falls stößt er in Wellen auf schattenverhüllte Gestalten, die ihm mit Äxten, Sicheln und Messern neue Körperöffnungen bescheren wollen. Solange die Dunkelheit die Feinde umgibt, sind sie gegen Kugeln immun.
Für ein Horrorabenteuer ist Alan Wake sehr kampflastig, man kann kaum zwei Schritt laufen, ohne dass einem irgendwelche Schatten im Rücken erscheinen und Äxte nach Alan werfen. Die nerven übrigens richtig. Meist sieht man gar nicht, dass schon wieder ein Holzspalter in Richtung eigenem Schädel fliegt. Und wenn doch, Alan bewegt sich so träge, dass man nur selten die Chance hat, auszuweichen. Und bis sich der Schriftsteller von dem Treffer erholt hat, sind meist schon zwei andere Schatten da, die einen zunächst stunlocken und dann totprügeln. Einzeln stellen die Feinde keine Bedrohung dar, ist man allerdings mal umzingelt, kommt man da nicht mehr raus. Dass die Schatten sich auch gern mal in Alans Rücken manifestieren, ohne dass man das mitbekommt, hilft nicht gerade, den Frust zu lindern.
Darkness with Tales to Tell
Wenn man nicht gerade von Schattenwesen überfallen wird, erzählt Alan Wake eine nicht besonders tiefgründige oder anspruchsvolle, dafür interessante und spannende Geschichte. Nicht so verworren wie Silent Hill und reichhaltiger als Resident Evil bewegt sich die Erzählung auf dem Level einer schaurig-schönen Gruselgeschichte.
(Re-)Master of Darkness
Spielerisch wie inhaltlich hat sich nichts getan bei Herrn Wake. Technisch hingegen wurde das Spiel an heutige Gepflogenheiten angepasst. D3t hat das Spiel auf die Remedy-eigene Engine Northlight gewuppt, was der Optik durchaus guttut. Zwar reicht das Spiel nicht an die minimalistische Schönheit von Control heran, trotz der Frischzellenkur sieht man dem Spiel an, dass es mittlerweile in der Pubertät ist. Bei den Charaktermodellen erkennt man allerdings den erhöhten Detailgrad und auch die neuen Lichteffekte wirken eindrucksvoll, gerade wenn Nebel oder Rauch mit im Spiel sind. Die Schatten hingegen, also die geworfenen, nicht die die einem ans Leder wollen, sind teilweise ausgefranst und flackern gelegentlich. Die Texturen wurden auch größtenteils aufgehübscht und in ein schärferes Gewand gesteckt. Das hat allerdings nicht überall gefruchtet, sind doch manche Ecken eher unscharf geraten, beispielsweise die Flora... und bei einem Spiel, dass größtenteils im Dunklen und mit Licht und Schatten spielt, hätte HDR-Unterstützung auch nicht geschadet, was allerdings nicht implementiert wurde.
A
Gleiches gilt für die Stabilität des Spiels. Während des Tests auf der Playstation 5 kam es vereinzelt zu nicht reproduzierbaren Abstürzen. Zum Glück sind die Checkpunkte im Spiel fair verteilt, sodass in solch einem Fall nicht allzu Fortschritt verloren geht. Auch die Ladezeiten gehen auf der Sony-Konsole angenehm schnell vonstatten, wobei ohnehin nur beim Start eines Kapitels geladen wird; innerhalb einer Episode gibt es keine Ladeunterbrechungen.
Schade ist allerdings, dass die Zwischensequenzen wohl nicht die gleiche Liebe erfuhren, wie die Ingameszenen. Läuft das Spiel durchgehend bei flüssigen 60 Frames pro Sekunde, muss man sich bei den cineastischen Zwischensequenzen mit der Hälfte begnügen. Auch sind die Einspieler von einer gewissen Unschärfe geplagt und es wirkt teilweise so, als wäre da einfach vergessen worden, Hand anzulegen. Die Playstation-Version bietet zudem zumindest auf dem Papier einige Dualsense-Features, die aber kaum auffallen und das Erlebnis nicht so wirklich aufwerten. Schade ist auch, dass es der DLC Alan Wake’s American Nightmare nicht mit ins Paket geschafft hat.
Cover & Bilder © 2021, Epic Games, Inc. Alle Rechte vorbehalten. © 2018 Remedy Entertainment Plc. Das Fazit von: Beef Supreme
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