Dead Awake
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BEWERTUNG |
25.07.2017 von MarS
Die Horrordokumentation The Nightmare hat uns auf das Phänomen der Schlafparalyse aufmerksam gemacht, einen Zustand der völligen Bewegungsunfähigkeit zwischen Traum- und Wachzustand, während dem der Betroffene oftmals von Angstzuständen und Halluzinationen geplagt wird. Der Horrorthriller Dead Awake greift diese Thematik nun auf und geht dabei noch einen Schritt weiter...
Beth und Kate sind Zwillingsschwestern, haben sich in den letzten Jahren jedoch auseinander gelebt. Als sie sich auf einer gemeinsamen Geburtstagsfeier wiedersehen und Beth von ihren nächtlichen Erlebnissen erzählt, keimt jedoch die alte Verbundenheit zwischen den Beiden wieder auf. Beth erwacht immer häufiger aus dem Schlaf, unfähig sich zu bewegen oder zu sprechen, und fühlt dabei die Anwesenheit einer bedrohlichen Macht, die versucht sie zu erwürgen. Zunächst glaubt niemand Beth und auch die Schlafwissenschaftlerin Dr. Sykes hat eine ganz natürliche, logische Erklärung parat. Als jedoch Beth tatsächlich stirbt und plötzlich auch Kate von Schlaflähmung geplagt wird, beginnt auch sie an eine übernatürliche Ursache für die Ereignisse zu glauben. Gemeinsam mit Beths Freund Evan macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, unwissend dass sie damit dem Bösen den Weg für weitere Morde ebnet...
Die Unfähigkeit sich zu bewegen, Angstzustände und düstere Halluzinationen - eigentlich ein Wunder, dass die Thematik der Schlafparalyse nicht schon längst vom Horrorgenre für sich entdeckt wurde, ist das Ganze doch prädestiniert für echten Grusel. Umso erfrischender ist natürlich das Thema, das Dead Awake durchaus solide umzusetzen weiß. Leider verpasst es der Film jedoch, das ganze Potential auch wirklich auszuschöpfen, wodurch er leider im handwerklich gut gemachten jedoch wenig außergewöhnlichen Standard-Einerlei der üblichen Geisterfilme stecken bleibt. So wird aus der Situation der Schlafparalyse am Ende ein Mix aus Nightmare on Elm Street und jeglichem frei wählbarem Geisterhorror der letzten Jahre, ohne dabei Hintergrundinfos zu liefern oder Eigenständigkeit in der Inszenierung oder Darstellung zu entwickeln. Während den Übergriffen des austauschbar aber finster designten Bösen und den vielen Gruselmomenten weiß Dead Awake dennoch eine herrlich erschreckende, beklemmende Atmosphäre zu erschaffen, die für wohlige Gänsehaut sorgt, kann diese angespannte Stimmung aber auf Grund einer etwas unrunden Inszenierung in den übrigen Szenen nicht durchwegs halten. Spannung wird zwar durch die Suche nach der Herkunft und einer Lösung eine Menge aufgebaut, auf Grund der fehlenden Auflösung der Frage nach dem Warum verläuft sich diese aber letztendlich in einem standardisierten Finale.
Das Bild der Blu-ray ist solide, insgesamt aber deutlich zu hell und wenig kontrastiert. Dadurch verliert sich nicht nur etwas die Schärfe, sondern auch der Detailreichtum, im Gesamtbild verbleibt alles etwas zu weich. Ebenfalls betroffen von der hellen Einstellung ist der Schwarzwert, der eher gräulich-blau als wirklich satt wirkt. Die Tonspur leistet sich weniger Mängel und zeigt sich ausgewogen abgemischt. Immer wieder sorgen gezielter Surroundeinsatz und differenziert ortbare Effekte für eine gute Atmosphäre. Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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