Der Fluch des Drachen (Fantastical)
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BEWERTUNG |
15.01.2018 von Born2bewildEs trug sich zu, dass sich unsere tapferen Recken Born2beWild bei tiefstem Schneegestöber in das nahegelegene, bajuwarische Augsburg begab, um dort das Fantastical zu Der Fluch des Drachen zu erleben. Bereits in der Vergangenheit durfte Lady Josi schon ein Interview mit dem ehrenwerten Castus Rabensang von den Königen der Spielleute, Corvus Caorax, zu diesem Spektakel führen. Ob den beiden zum Jubeln zu Mute war oder ob sie lieber das Weite gesucht haben, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen…
Die Handlung von Der Fluch des Drachen entspricht im Wesentlichen dem Hörspiel, über das wir bereits berichteten. Die Kernfrage bei unserer Anreise war, wie dieses Stück zur Bühne gebracht wird und wie genau der Begriff Fantastical zu verstehen ist. Wir interpretierten es vorerst als ein Musical im Fantasy-Setting, doch damit lagen wir daneben. Als der Schauspieler und Sprecher Johannes Steck sich auf die Bühne begab, waren wir uns auf Grund der perfekten Erzählung der Geschichte erst einmal gar nicht sicher, ob das Stück überhaupt live ist. Doch diese Befürchtung, die Erzählerstimme könne vom Band kommen, wurde schnell durch ein paar Pannen niedergeschlagen. Anfangs gab es einige Rückkopplungen, dann schlief offensichtlich der Beleuchter, der den Spot bediente, und eins der Mikrofone fiel aus. Doch dank des professionellen Johannes Steck wirkten diese Startschwierigkeiten sympathisch und sorgten eher für die Unterhaltung des Publikums als für Ärger. Aber auch im weiteren Verlauf der Geschichte gab es sehr viel Situationskomik, die zum Teil gespielt zum Teil aber auch improvisiert wirkte. Zumeist ging es vom Erzähler aus, der sich in gewissen Passagen ans Publikum wandte und so das Ganze auflockerte.
Ein weiteres Kernelement sind natürlich die Musikstücke, die allesamt live interpretiert wurden. Negativ aufgefallen ist hier leider die Akustik. Gerade bei den Frauenstimmen, insbesondere die von Ji-In Cho klangen zwar melodisch gut, waren aber vom Text her größtenteils unverständlich und wirkten übersteuert. Zur Pause hin hat anscheinend jemand dem Tontechniker einen Hinweis gegeben und so wurde es in der zweiten Hälfte etwas besser, wobei immer noch etwas mit der Justierung des Mikrofons von Ji-In Cho nicht zu stimmen schien. Insgesamt konnten aber die negativen Aspekte der Live-Aufführung des Fantasticals weder die Begeisterung des Publikums, noch unsere schmälern. Alle Mitwirkenden machten einen sehr professionellen Eindruck und waren sich auch nicht zu schade über sich selbst zu lachen. Zusammenfassend können wir sagen, dass es sich hierbei definitiv nicht um ein Musical handelt, sondern um eine mit vielen komödiantischen Elementen durchzogene Erzählung, die unterstützt wird von der Musik und dem Gesang von Corvus Corax sowie vielen Gästen. Wir hätten uns nur gewünscht, dass die Darsteller der Charaktere ein wenig mehr Bühnenpräsenz und eigene Dialoge haben. Wobei… vielleicht war auch gerade die Interpretation vom „Meister der Stimmen“ Johannes Steck hier das Besondere. Cover & Bilder © Bernd Sonntag Das Fazit von: Born2bewild
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