Dieses bescheuerte Herz
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BEWERTUNG |
23.07.2018 von MarSDer österreichische Schauspieler Elias M´Barek ist in der deutschen Komödienlandschaft spätestens seit der erfolgreichen Fack ju Göhte - Reihe bekannt wie ein bunter Hund. Dass er auch anders kann hat er jedoch bereits mehrfach bewiesen, unter anderem im Cyber-Thriller Who am I - Kein System ist sicher. In seinem neuesten Film Dieses bescheuerte Herz versucht er sich nun an einer Tragikomödie...
Inhalt
Lenny, der erwachsene Sohn eines Herzspezialisten, genießt nach seinem Studienabbruch sein unbeschwertes Leben und finanziert sich mit dem Geld seines Vaters einen ausfallenden Lebensstil, der von Alkohol, Drogen und Partys geprägt ist. Als er jedoch nach einer durchzechten Nacht den väterlichen Sportwagen im heimischen Pool versenkt, findet sein zielloses Leben ein jähes Ende. Damit Lenny weiterhin finanziell unterstützt wird, muss er sich auf Drängen seines Vaters um den 15-jährigen David kümmern, der seit seiner Geburt an einem schweren Herzfehler leidet. David soll eine Liste von Dingen erstellen, die er in seinem Leben gerne noch tun würde, und Lenny willigt ein ihm dabei zu helfen, diese Wünsche zu erfüllen. Eigentlich würde sich Lenny viel lieber zurück ins Partyleben stürzen, doch mit der Zeit muss er erkennen, dass es wichtigere Dinge in einem Leben gibt, das jeden Tag zu Ende sein kann...
Dieses bescheuerte Herz basiert auf der wahren Geschichte von Lars Amend und dem herzkranken Daniel Meyer, funktioniert aber dank den hervorragend harmonierenden Darstellern und der tragisch-humorvollen Erzählung auch ohne dieses Wissen. Ähnliche Geschichten wurden schon oft erzählt, umso interessanter ist es, dass Dieses bescheuerte Herz nicht allzu sehr darauf ausgelegt ist, große Emotionen zu erzeugen, sondern sich lieber auf die fröhliche Seite der Ereignisse konzentriert und die Tragik dabei meist nur im Hintergrund mitschwingen lässt. Was dadurch entsteht ist ein Gute-Laune-Filme, der Hoffnung schürt und einen Appell an Lebensmut und auch Freundschaft darstellt, ähnlich wie es seinerzeit Ziemlich beste Freunde gemacht hat. Die Besetzung von Dieses bescheuerte Herz ist jedoch nicht unbedingt glücklich gewählt. Jungdarsteller Philip Noah Schwarz mimt den David auf eine einnehmende Art und Weise, die zwischen kindlich-naiv, überfordert und vom schweren Leben gezeichnet wechselt, ohne unglaubwürdig zu erscheinen, und auch Nadine Wrietz als seine übervorsichtige, stets besorgte Mutter agiert bedrückend authentisch. Die Darbietung von Elias M´Barek samt seiner Charakteristik steht hier allerdings etwas zu sehr im Mittelpunkt, so dass die eigentliche Geschichte von David dadurch immer wieder etwas verdrängt wird. Die eingangs erwähnte Harmonie zwischen ihm und Philip Noah Schwarz rettet zwar die emotionalen Momente und setzt einige sehr intensive Akzente, letztendlich verliert der Film dadurch aber ein wenig seinen tragischen Hintergrund.
Details der Blu-ray
Die Schärfe der Blu-ray ist auf sehr gutem Niveau und bietet auch eine angenehme Detaillierung bei gut eingestelltem Kontrastverhältnis. Die Farbgebung ist natürlich, wobei der Farbkontrast ein klein wenig reduziert erscheint. Der Schwarzwert ist nicht immer perfekt und fällt ab und an ins Gräuliche ab, wobei in dunklen Bereichen auch hin und wieder dezentes Banding sichtbar wird. Noch überzeugender als das gute Bild ist der Ton ausgefallen, der über eine schöne Dynamik und klare Abmischung verfügt. Gerade der Soundtrack kommt druckvoll und atmosphärisch aus allen Boxen, während alle Dialoge differenziert ortbar und verständlich sind. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
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