Eddie the Eagle - Alles ist möglich

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

Originaltitel: Eddie The Eagle
Genre: Sportfilm • Biopic • Komödie
Regie: Dexter Fletcher
Hauptdarsteller: Taron Egerton • Hugh Jackman
Laufzeit: DVD (102 Min) • BD (106 Min)
Label: Twentieth Century Fox
FSK 0

Eddie the Eagle - Alles ist möglich   06.09.2016 von MarS

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich als kleiner Junge gebannt die Olympischen Winterspiele im Jahr 1988 in Calgary verfolgte und völlig fasziniert davon war, wie ein unscheinbarer junger Mann namens Michael "Eddie" Edwards von der Menge gefeiert wurde, obwohl er eigentlich nichts zustande brachte. Mir war klar, dass ich den Film über diese einstige Lachnummer unbedingt sehen musste, doch was sich mir hier für ein unerwartetes Bild bot war ein völlig anderes als erwartet...

 

Der kleine Eddie Edwards wünscht sich nichts sehnlicher, als einmal in seinem Leben bei den Olympischen Spielen teilzunehmen, sehr zum Leidwesen seines Vaters, der ihn lieber in seinen bodenständigen Fußstapfen als Verputzer sehen würde. Nur seine Mutter unterstützt ihn stets in seinem Bestreben, wobei dem unsportlichen Eddie die Wahl der Sportart völlig egal ist. Nachdem sich bald herausstellt, dass er für keine der Disziplinen bei den Olympischen Sommerspielen Talent hat, fixiert sich Eddie schließlich auf die Winterspiele. Und tatsächlich, hier kann er durchaus zeigen, was in ihm steckt, doch für das Olympiateam reicht es noch immer nicht. Da fasst Eddie einen folgenschweren Entschluss und entscheidet sich dazu, dass erste britische Skisprung-Team für Olympia zu gründen - mit sich selbst als einzigem Mitglied. Von allen anderen belächelt reist Eddie nach Deutschland, um sich auf seinen großen Moment vorzubereiten, und findet ihm griesgrämigen Bronson Peary, selbst ehemaliger Skispringer, einen Verbündeten für sein völlig verrückt erscheinendes Ziel...

 

Eddie the Eagle - Alles ist möglich basiert zwar auf der unverwechselbaren Geschichte eines interessanten olympischen Athleten, nimmt sich dabei jedoch jede Menge Spielraum um für die filmische Umsetzung viele Details und Einzelheiten zu verändern. Dennoch geht dabei die wichtige Kernaussage des Films niemals verloren, denn diese sagt klar und deutlich: Eddie "The Eagle" Edwards war vieles, aber mit Sicherheit keine Lachnummer. Der Film setzt dem faszinierenden Mann ein echtes Denkmal und zeigt diesen, wie er nun einmal war. Michael Edwards war ein stets aufs Ziel fixierter, ehrgeiziger und mutiger Mann, der sich von nichts und niemandem hatte einschüchtern oder entmutigen lassen und trotz unzähliger Rückschläge stets vorwärts blickte. 

 

Eddie the Eagle - Alles ist möglich erzählt eine Geschichte, wie man sie aus vielen anderen Filmen bereits kennt, tut dies aber so sympathisch und eingängig, dass diese Tatsache völlig in den Hintergrund gerät. Der Film schafft hervorragend den Spagat zwischen humorvollen Szenen, meist auf Kosten des tollpatschigen und wenig athletischen Eddie, und ernsten bzw. emotional berührenden, intensiven Momenten, die nicht zuletzt dank den grandiosen Darstellerleistungen im Kopf bleiben. Sowohl Haupt- als auch Nebenrollen sind einfach perfekt besetzt, vor allem aber der fiktive Trainer Bronson Peary alias Hugh Jackman sowie der in seiner ungewöhnlichen Rolle als Eddie brillant agierende und wie aus dem Gesicht geschnittene Taron Egerton setzen hier jedoch klare Akzente. Spektakulär sind auch die Skisprünge selbst, die aus sehr interessanten Blickwinkeln gefilmt wurden und dank hervorragender Kameraarbeit ein echtes "Mittendrin"-Gefühl vermitteln. Und über allem schwebt letztendlich stets der olympische Grundgedanke: "Dabei sein ist alles." 

 

Das Bild der DVD ist hervorragend und schlägt das Bild vieler neuer Blu-rays um Längen. Extrem scharf und detailreich könnte das Bild kaum besser sein, und auch der Kontrast ist absolut stimmig. Die stellenweise ins erdig warme stilisierte Farbgebung passt hervorragend zum Geschehen, welches immerhin fast 30 Jahre zurück liegt. Auch der Ton ist absolut großartig und bietet jede Menge Dynamik und eine durchgehende, kraftvolle Einbindung aller Kanäle, die vor allem während den Sprungszenen sowie beim tollen 80er Jahre Pop-/Rock-Soundtrack und dem stimmigen Synthesizer-Score eine perfekte Atmosphäre erzeugt. Technisch wie inhaltlich eine grandiose Scheibe.



Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: MarS

MarS

Eddie the Eagle - Alles ist möglich ist ein Biopic, dass seinem "Helden" ein echtes Denkmal setzt und, was noch viel wichtiger ist, diesen in ein Licht rückt, in welchem ihn viele Menschen bisher nicht gesehen haben. Der Film macht einfach von vorne bis hinten alles richtig und schafft ebenso humorvolle wie auch emotionale Momente, ohne ins Sentimentale oder übertrieben Schnulzige abzurutschen oder die Person des Michael Edwards trotz seiner Schwächen ins Lächerliche zu ziehen. Eddie the Eagle - Alles ist möglich ist ein Muss für alle, die bereits im Laufe seiner kurzen Karriere vom "Adler" fasziniert waren, aber auch ein hervorragender Sportlerfilm für alle anderen, denn die vermittelten Werte und Lebenseinstellungen sind einfach zeitlos und der Film dank seiner Inszenierung und den Darstellern uneingeschränkt unterhaltsam. Feel-Good in Filmform.


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