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Exit - Die komplett erste Staffel
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BEWERTUNG |
26.10.2020 von MarSDass Geld nicht glücklich macht, das hört man immer wieder - allerdings meistens von Leuten, die kein Geld haben. Genau das spiegelt die Lebenseinstellung von vier erfolgreichen Börsenunternehmern wider, die in der norwegischen Serie Exit im Mittelpunkt stehen. Wir haben uns in die Welt der Reichen und Schönen gewagt...
Inhalt
Adam, William, Henrik und Jeppe sind die besten Freunde. Sie sind jung, stinkreich und haben bereits jetzt alles erreicht, was man sich im Leben erträumen kann. Doch die vier sind gelangweilt. Gelangweilt von ihren Beziehungen, gelangweilt von ihrem Reichtum, gelangweilt von sich selbst. Und so flüchten sie sich immer wieder in einen Strudel aus Sex, Gewalt und Drogen, um damit ihrem Alltag zu entfliehen, und das ohne jegliche Rücksicht auf ihr Umfeld. Doch ein solcher Lebensstil fordert früher oder später seinen Tribut...
Exit basiert auf Interviews, die mit vier Börsenunternehmern durchgeführt wurden. Auch wenn die Ereignisse auf Grundlage ihrer Erzählungen für die Serie fiktiv ausgeschmückt und zusätzlich dramatisiert wurden, zeichnet die Serie auf diese Weise dennoch ein erschreckend glaubwürdiges und realistisches Bild einer von Geld und Macht gelenkten Gesellschaftsschicht, die sich niemandem verpflichtet fühlt und die der Meinung ist, über allem und jedem anderen zu stehen. Dementsprechend liefert Exit auch keinerlei Sympathiefiguren, denn abgesehen von den extrem hassenswerten Hauptfiguren bekommt man hier lediglich deren leidende Opfer präsentiert, zu denen unter anderem auch die eigenen Ehefrauen zählen. Spätestens dann, wenn die vier Freunde ihre Beziehungen nach Strich und Faden hintergehen, ohne dabei auch nur einen Hauch von schlechtem Gewissen zu haben, und einer von ihnen seine Frau im Glauben lässt, ein gemeinsames Kind zu wollen, obwohl er sich hinter ihrem Rücken hat sterilisieren lassen, bleibt nicht mehr viel außer Verachtung und Mitleid für die Leidtragenden übrig. Statt eine Verbindung zum Zuschauer aufzubauen, versucht die Serie auf diese Weise bewusst zu provozieren und vor den Kopf zu stoßen, was anhand der regelrecht ekelhaften und bizarren Handlungen auch mühelos funktioniert. Schon nach kürzester Zeit weiß man einfach nicht mehr, ob man sich angewidert abwenden oder dem Geschehen fasziniert weiterhin folgen soll, wobei letztendlich der Drang siegt, sich dem abstoßenden Treiben weiter hinzugeben - stets in der Hoffnung, dass irgendwann vielleicht doch zumindest einer der Beteiligten für seine Taten büßen muss. Begleitet wird das Ganze von teils drastischen, oftmals expliziten Sex-, Gewalt- und Drogenexzessen, die noch einmal deutlich unterstreichen, wie gleichgültig und selbstverliebt sich alle Beteiligten verhalten und für unantastbar sie sich halten.
Details der DVD
Die Bildqualität der DVD ist ordentlich, hat aber noch deutlich Luft nach oben. Während die Schärfe in Nahaufnahmen und Closeups durchaus gelungen ist, fallen die Werte in der Totalen deutlich schwammiger aus. Zudem kommt es oftmals zu unsauberen Kanten und ruckeligen Bewegungsabläufen. Die Farbgestaltung ist natürlich, das Kontrastverhältnis ein wenig zurückhaltend. Die Tonspur bleibt durchwegs im vorderen Boxenbereich. Obwohl eine Abmischung in Dolby Digital 5.1 vorliegt, erzeugt der Ton keine nennenswerte Dynamik oder hörbaren Raumklang, zudem fehlt es gerade den bizarren, mit treibenden Klängen unterlegten Szenen ein wenig an Druck und Kraft. Die Dialoge bleiben durchwegs klar und gut verständlich und werden nie durch Effekte oder den Soundtrack überlagert.
Episodenguide
Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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