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Girlfriend from Hell
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BEWERTUNG |
25.02.2025 von WolfPünktlich zum Valentinstag erscheint Girlfriend from Hell des Indie-Entwicklers That Guy's Games für die Nintendo Switch. Das Spiel wird als süchtigmachendes und spaßiges 2D-Puzzle-Spiel beworben, in dem sich eine junge Frau an ihrem Ex-Freund rächen möchte. Dazu müsse sie Gegenstände in dessen Haus finden und geschickt einsetzen um sein Leben zu ruinieren. Ob das lange motivieren kann?
Der Rahmen wird direkt im Ladebildschirm zu den einzelnen Spielbereichen gesteckt: Die Protagonistin Miya liebte ihren Freund Haruto abgöttisch und tat in den vergangenen fünf Jahren alles für ihn. Sie kochte ihm leckeres Essen und badete ihn. Irgendwann kam in ihr der Wunsch auf, ihn zu heiraten. Also fasste Sie allen Mut zusammen und machte ihm mit einem großen Diamantring einen Heiratsantrag. Doch der lehnte mit den Worten "Nein, danke. Videospiele sind mir wichtiger" ab. Daraufhin fasst Miya den Entschluss, Haruto das Leben zur Hölle zu machen.
Das Spiel In einem Tutorial, das gleichzeitig das erste Szenario darstellt, lernt der Spielende die Steuerung und die Interaktionsmöglichkeiten. Der Titel ist im Wesentlichen ein simples Point-and-Click-Adventure. Die Steuerung wirkt zunächst verwirrend, da der Mauszeiger mit dem rechten Stick bewegt werden muss, das Spiel sich darüber jedoch ausschweigt. Sobald das herausgefunden wurde, ist das Prinzip simpel: Miya bricht in Harutos Haus ein. Haruto bewegt sich auf vorgefertigten Pfaden durch sein Haus. Sein nächstes Ziel wird in der linken unteren Ecke angezeigt. Gleichzeitig läuft ein Sekundenzähler ab. Miya muss es unentdeckt vor Ablauf des Zählers schaffen, Haruto eine bestimmte Anzahl an Malen zur Weißglut zu treiben, um zu gewinnen; ansonsten gewinnt Haruto.
Während Haruto an diversen Stellen im Haus seinem Alltäglichen, wie bspw. Erotikfilme am PC gucken, vom Balkon aus nach anderen Frauen spannen, seine Bitcoin-Farm unter Dachgeschoss prüfen oder Sport im Fitnessraum machen, nachgeht, muss Miyo alle Gegenstände finden, an den richtigen Stellen verwenden und weitere Interaktionsmöglichkeiten nutzen, bevor die Zeit abläuft. Wird sie dabei von Haruto erwischt, startet die Szene erneut. Um die Interaktionsmöglichkeiten zu finden, muss der Spielbereich mit dem Mauszeiger abgesucht werden.
Um Haruto zur Weißglut zu treiben, kann Miya bspw. Murmeln, Mausefallen oder Tellereisen (!) an definierten Stellen platzieren, so dass Haruto ausrutscht und Treppen herunterstürzt oder schwere Verletzungen an Ziehen und Beinen davonträgt. Auch kann Miya seine Fitnessbank, sein Bett oder seinen Gaming-Stuhl ansägen, so dass Haruto schwere Verletzungen bei der versuchten Benutzung davonträgt. Das Abführmittel im Kaffee führt gar dazu, dass er wie eine braune Rakete durch das Zimmer fliegt. Gewöhnungsbedürftig ist, dass sobald Haruto auf eine Falle trifft, der Bildfokus zu ihm verschoben wird und die letzte Aktion von Miya unterbrochen wird.
Insgesamt gibt es acht solcher Szenarien, die innerhalb von zirka eineinhalb Stunden zu bewältigen sind. Am Ende wird der Spieler merkwürdigerweise - nach den ganzen Straftaten wie Hausfriedensbruch und gefährlicher mehrfacher Körperverletzung - mit einem Bild von Miya und Haruto in Hochzeitskleidung belohnt.
Die Technik Grafisch wirkt Girlfriend from Hell putzig, jedoch äußerst detailarm. Insbesondere, dass es nur Harutos Haus als Szenerie für jede der acht Szenen gibt, wirkt eintönig. Gleiches gilt für die Audiountermalung. Der Titel bietet Einstellungsmöglichkeiten für die Bildschirmtextsprache sowie die Lautstärke der Audio- und Effektausgabe an. Die deutschen Bildschirmtexte muten teilweise seltsam an: "Ich werde Ihre Leben zur Hölle machen!" Das ist in Zeiten von generativer KI unverständlich. Die Point-and-Click-Steuerung hätte von einer Magnetfunktion in der Nähe interessanter Objekte profitiert.
Cover & Bilder © That Guy's Games © Sometimes You Das Fazit von: Wolf
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