Grantchester - Staffel 1
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BEWERTUNG |
30.05.2019 von MarSNicht erst seit Der junge Inspektor Morse wissen Krimifans, dass sich die gute alte Zeit der 50er und 60er Jahre durch ihren ganz eigenen Charme hervorragend für gute Genreunterhaltung eignet. Auch die Serie Grantchester umfasst deshalb in ihrem Heimatland bereits vier Staffeln, von denen die ersten nun dank Edel Motion auch bei uns erschienen ist...
Inhalt
Nach seinem Leben als Soldat im Zweiten Weltkrieg hat sich der junge Sidney Chambers (James Norton) dazu entschieden, zukünftig im Dienste Gottes zu wandeln. Als Vikar der Gemeinde Grantchester außerhalb von Cambridge stößt er durch seine offene, nicht ganz so klassische Art zwar nicht immer auf Gegenliebe, ist aber dennoch ein angesehenes Mitglied, dem die Menschen vertrauen. Als Sidney nach einer Trauerfeier von einem der Gäste darauf aufmerksam gemacht wird, dass es sich bei dem vermeintlichen Selbstmord vielleicht doch um Mord handeln könnte, fühlt er sich dazu berufen, mit der Polizei Kontakt aufzunehmen. Dort trifft er auf den ruppigen Detective Inspector Geordie Keating (Robson Green), der ihn zunächst ungläubig abweist. Doch je mehr sich Sidney mit dem Fall beschäftigt, desto sicherer ist er sich: In seiner Gemeinde muss es einen Mörder geben. Und mit der Zeit ist auch Geordie davon überzeugt, dass ein Geistlicher vielleicht genau die Hilfe bieten kann, die er zur Lösung seiner Fälle benötigt...
Grantchester - Staffel 1 bietet insgesamt sechs Kriminalfälle, die durch einen personenbezogenen roten Faden miteinander verbunden werden. Die einzelnen Fälle sind dabei durch die für eine britische Krimiserie eher ungewöhnliche Laufzeit von nur etwa 45 Minuten kurz und knackig, was zwar die Episoden kompakt hält, dafür ein wenig auf Kosten der Spannung geht, die dabei entwickelt werden kann. Zwar läuft alles in klassischem Whodunnit-Muster ab und läd dabei auch zum Miträtseln ein, insgesamt wirkt die Suche nach dem Täter aber stets etwas schnell abgehandelt. Ein paar Indizien hier, ein paar versteckte Hinweise da, schließlich ein Geistesblitz, der die finale Lösung bringt. Klingt zu nächst einmal sehr simpel, ist aber durchaus effektiv. Grantchester lebt nämlich neben seiner eigentlichen Krimihandlung vor allem von seinen Hauptfiguren, die nicht nur jede für sich sehr sympathisch und britisch-charmant sind, sondern auch untereinander perfekt miteinander harmonieren. Im Mittelpunkt steht hier der junge Vikar Sidney Chambers, der seine bissige Haushälterin Mrs. Maguire durch seine Liebe zu Jazz und Whiskey immer wieder an den Rand des Wahnsinns treibt und auch der Frauenwelt nicht abgeneigt ist. James Norton verleiht dieser Figur nicht nur eine abslut charismatische Ausstrahlung, sondern schafft es dabei auch, die Vielschichtigkeit, beispielsweise durch die Vorgeschichte als Soldat, glaubwürdig darzustellen. Sein direkter Gegenpol ist der örtliche Detective Inspector Geordie Keating, der weder an Gott noch an das gute im Menschen glaubt und dessen Manieren nicht immer die Besten sind. Auch hier wurde bei der Besetzung hervorragende Arbeit geleistet, denn Robson Green gelingt es, dass man den ruppigen Familienvater sehr schnell ins Herz schließt. Gleiches gilt jedoch auch für die übrigen Figuren, wie beispielsweise den Jung-Vikar Leonard. Während Grantchester sich im Bereich der Kriminalfälle also eher zurückhaltend zeigt, gelingt es der Serie durch tolle Figuren, eine gute Prise Humor, aber auch zeitlosen Themen wie Homophobie, Fremdenhass und Vorurteile, den Zuschauer durchwegs zu unterhalten und trotz der absolut authentischen Darstellung der 50er Jahre dennoch eine inhaltliche Brücke zur heutigen Zeit zu schlagen.
Details der DVD
Die DVD liefert ein sehr gutes Bild mit ordentlicher Schärfe und gutem Detailgrad. Abgesehen von leichtem Filmkorn und marginalem Bildrauschen, beides nur sehr selten wirklich offensichtlich, zeigt sich das Bild erstaunlich ruhig. Auch weichere Szenen oder gar Unschärfen sucht man vergeblich. Die Tonspur ist gut ausbalanciert und bietet eine klare Kanaltrennung sowie gute Signalortbarkeit. Die Sprachausgabe ist dabei stets gut verständlich und sauber ortbar. Für eine Veröffentlichung auf dem SD-Medium eine wirklich gute technische Qualität.
Episodenguide
Cover & Bilder © Edel Motion / © Neil Genower Das Fazit von: MarS
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