Grantchester - Staffel 4
|
BEWERTUNG |
15.05.2020 von MarS
Nicht nur der Rock´n´Roll hält Einzug im britischen Grantchester, auch sonst stehen alle Zeichen auf Veränderung. Wir sagen Euch, ob die vierte Staffel einen gelungenen Neubeginn markiert und den bisherigen Charme der Serie beibehalten kann...
Was bisher geschah:
Inhalt
Nach der endgültigen Trennung von seiner Jugendliebe Amanda steckt Sidney in einer tiefen Krise, die er durch seine Einsätze mit Geordie zu verdrängen versucht. Der ist jedoch erschüttert darüber, wie leichtsinnig Sidney dabei sein Leben aufs Spiel setzt und versucht, seinen Freund zur Vernunft zu bringen, jedoch ohne Erfolg. Erst als Sidney die schwarze Bürgerrechtsaktivistin Violet Todd kennenlernt, blüht der Geistliche endlich wieder auf und findet eine neue Berufung, was jedoch bedeutet, dass er Grantchester den Rücken kehren muss. Während Vikar Leonard Finch versucht, Sidney in der Gemeinde zu vertreten, trifft plötzlich im Auftrag des Erzdiakons der junge Will Davenport (Tom Brittney) im Ort ein, um neuer Gemeindepfarrer zu werden. Nach ersten Startschwierigkeiten und Anfeindungen, vor allem von Mrs. C, lebt sich Will zwar gut in Grantchester ein, doch als Nachfolger von Sidney hat er weiterhin einen schweren Stand. Außerdem ist er wenig interessiert an den stetigen Besuchen von Geordie, der es inzwischen gewohnt ist, göttliche Hilfe bei seinen Ermittlungen zu haben...
Ein Wechsel in der Hauptrolle ist für eine Serie immer ein schwieriges Unterfangen. Nicht nur, dass die Zuschauer sich über die vergangene Zeit an den Charakter der Figur gewöhnt haben, auch der Charme einer Serie hängt oftmals direkt mit der Hauptfigur zusammen. Grantchester jedoch meistert diesen Übergang mit Bravour und schafft es damit, weder emotional noch inhaltlich eine Lücke zu hinterlassen. Dieses Kunststück gelingt der vierten Staffel vor allem dadurch, dass hier nicht versucht wird, den bisherigen Mittelpunkt zu kopieren, sondern zum einen der neue Charakter behutsam eingeführt, zum anderen dieser mit gänzlich konträren Wesenszügen dargestellt wird. Als ansprechender Nebeneffekt sorgt dies zudem dafür, dass neuer Wind in Grantchester Einzug hält und das Geschehen auf diese Weise weiterhin interessant bleibt. Selbstverständlich stehen neben den Figuren, deren Privatleben inzwischen immer intensiver behandelt wird, erneut diverse Kriminalfälle im zentralen Augenmerk der Serie, doch auch hier wurde die grundlegende Vorgehensweise gravierend geändert. Anstatt die Hauptfigur durch kriminalistisches Eigeninteresse die Ermittlungen vorantreiben zu lassen, steigt der neue Mann an der Seite der Polizei nur sehr widerwillig in das Geschehen ein, beziehungsweise wird von seinem Umfeld oder gar den persönlichen Umständen regelrecht dazu gezwungen. Das ändert jedoch nichts daran, dass auch dieses Mal die Fälle weiterhin sehr spannend sind und deren Auflösung nur selten vorhersehbar ist. Ebenfalls gleichbleibend ist die stimmige Einbindung zeitgenössischer Themengebiete, wie die ersten Computer und diverse kulturelle Einflüsse, aber auch zeitloser Bereiche, wie beispielsweise sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, religiöser Fanatismus oder auch Rassenhass. Alles in allem ist der Führungswechsel in Grantchester hervorragend gelungen und sollte eigentlich jeden Fan der Serie problemlos zufriedenstellen - in manchen Momenten sogar mehr als das.
Details der DVD
Die DVD behält das bisherige qualitative Niveau bei und liefert ein Bild mit ordentlicher Schärfe und gutem Detailgrad bei ansprechender Kontrastierung. Feines Korn und gelegentliches Rauschen fallen ebenso wenig negativ ins Gewicht wie hin und wieder auftauchendes Banding. Der Ton ist weiterhin klar und sauber abgemischt, bleibt aber im vorderen Bereich der Anlage. Dank der sauberen Wiedergabe und der fehlenden Räumlichkeit in den Vorgängerstaffeln fällt es gar nicht weiter auf, dass die Tonspur dieses Mal lediglich in einer Dolby Digital 2.0 Abmischung vorliegt.
Episodenguide
Cover & Bilder © Edel Motion / © Neil Genower Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]