Gunpowder
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BEWERTUNG |
20.01.2019 von MarS"Remember, Remember, the Fifth of November..." Nicht erst seit der Comicverfilmung V wie Vendetta sind Guy Fawkes und der Gunpowder Plot, im Zuge dessen er am 05. November 1605 ein Sprengstoffattentat auf König Jakob I. und die gesamte Regierung Englands verüben wollte, bis weit über die Grenzen Großbritanniens hinaus bekannt. Die TV-Miniserie Gunpowder erzählt die Ereignisse nun aus einem etwas anderen Blickwinkel...
Inhalt
England, 1603. Nach dem Tod von Königin Elizabeth I. besteigt der protestantische Jakob I. den Thron. Während das Land sich im Krieg mit Spanien befindet und jegliche Friedensverhandlungen bisher keine Erfolge erzielen, lässt Jakob I. alle Katholiken im eigenen Land gnadenlos verfolgen und hinrichten, sollten diese ihrem Glauben nicht abschwören. Auch der Adlige Robert Catesby (Kit Harrington) und seine Familie müssen im Verborgenen ihrer katholischen Religion folgen, denn die Gefahr durch die Schergen des Königs entdeckt und verurteilt zu werden ist allgegenwärtig. Als Roberts Tante nach einer Hausdurchsuchung, bei der ein versteckt gehaltener katholischer Priester gefunden wird, gemeinsam mit diesem öffentlich hingerichtet wird, schwört Catesby, sich endlich gegen den König zu erheben und ihn im Namen aller Katholiken Englands zu töten, auch wenn in der Vergangenheit bereits zahlreiche Attentate auf den König verhindert wurden. Schnell findet er in anderen Katholiken entschlossene Verbündete, doch erst als er auf den Sprengstoffexperten Guy Fawkes (Tom Cullen) trifft, scheint die Verschwörung tatsächlich zum Erfolg führen zu können...
Guy Fawkes, das ist der Mann, in dessen Namen auch heute noch alljährlich am fünften November in England Fackelzüge und Feuerwerke abgehalten werden, um an das gescheiterte Attentat im Namen des Katholizismus zu erinnern. Dass er jedoch eigentlich nur ausführende Kraft gewesen ist, und der Gunpowder Plot eigentlich auf den Ideen eines anderen Mannes basierte, das wissen nur wenige Menschen außerhalb den Grenzen Englands. Dieses historische Unwissen macht sich die Miniserie Gunpowder zu Nutze und erzählt die Vorgeschichte zum Anschlag deshalb aus der Sicht des Kopfes der Unternehmung, dem katholischen Landadligen Robert Catesby. Dabei lässt sich die Serie sehr viel Zeit, um die Beweggründe und auslösenden Faktoren zu beleuchten und den Ablauf der Ereignisse detailgetreu nachzuvollziehen. Etwas zu viel Zeit, denn was sich daraus ergibt ist eine überwiegend dialoglastige Inszenierung, in der die meiste Zeit über nicht viel mehr geschieht, als Männer zu zeigen, die aus dem Verborgenen intrigieren, verhandeln und verschwören. Dass dadurch einige zähe Passagen und Langatmigkeit entsteht, ist eigentlich eine logische Konsequenz, noch dazu wo der bekannte Ausgang der Geschichte es verhindert, dass wirklich Spannung aufkommen kann. Für fragwürdige Eskalation und damit einige schockierende Szenen sorgen vereinzelte, sehr explizit dargestellte Hinrichtungen, die zart besaitete Zuschauer durchaus vor den Kopf stoßen können, noch dazu, weil sich diese deutlich von der übrigen Erzählung abheben und regelrecht zelebriert werden. Abgesehen davon weiß Gunpowder aber vor allem durch seine starken Darsteller sowie die authentische Ausstattung zu gefallen, was letztendlich dafür sorgt, dass die Serie trotz der ruhigen Erzählweise und den wenigen echten Höhepunkten gut zu unterhalten weiß.
Details der Blu-ray
Die Bildqualität der Blu-ray ist ordentlich, wenn auch lange nicht perfekt. Während die Schärfe sehr gut ausfällt, fehlt es immer wieder an Details, und auch im Gesamtbild ist der Look oftmals etwas zu weich. Ebenfalls trüben auffälliges Banding und der nicht immer satte Schwarzwert den Gesamteindruck. Ähnlich sieht es mit der Tonspur aus, die zwar im vorderen Boxenbereich klar verständliche Dialoge und eine saubere Kanaltrennung bietet, jedoch auf Grund der hohen Dialoglastigkeit nur selten Platz für Dynamik und Räumlichkeit macht. Insgesamt eine gute Veröffentlichung mit Luft nach oben.
Details zur Edition
Im Gegensatz zur DVD, die als Standardvariante veröffentlicht wurde, erschien die Blu-ray von Gunpowder in einer Steel Edition. Das FuturePak ist grundsätzlich matt, jedoch mit einem Hochglanzfinish versehen, was dem Ganzen vor allem beim Motiv des Backcovers einen sehr schönen Look verpasst, die Steel Edition aber auch anfällig für feine Kratzer macht. Auf ein Innenmotiv wurde leider komplett verzichtet. Auf einer geklebten, aber leicht ablösbaren J-Card befinden sich die üblichen Details sowie Infos zur Blu-ray. Wem die Amaray-Variante ausreicht, der muss sich einen Monat länger gedulden, denn dann erscheint auch die HD-Variante in einer Standardedition.
Episodenguide
Cover & Bilder © justbridge entertainment GmbH Das Fazit von: MarS
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