Mit HIP: Ermittlerin mit Mords-IQ schickt Polyband eine neue Crime-Comedyserie ins Rennen, die sich problemlos als neuer Dauerbrenner erweisen könnte. Wir haben uns die erste Staffel für Euch angesehen...

Inhalt

Morgane Alvaro (Audrey Fleurot) ist hochintelligent. Sie hat einen IQ von 160, ein fotografisches Gedächtnis, und ihr Gehirn scheint niemals stillzustehen. Die meisten sehen in ihr allerdings nur die chaotische und völlig unorganisierte alleinerziehende Mutter von drei Kindern, die sich damit begnügt, als Putzfrau in der örtlichen Polizeidienststelle zu arbeiten. Doch da Morgane sich einfach überall einmischen muss, hindert sie ihr Job nicht daran, den aktuellen Mordermittlungen des Kriminalkommissars Adam Karadec (Medhi Nebbou) ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Tatsächlich gelingt es der Polizei dank Morganes Schlussfolgerungen, den Täter zu überführen, weshalb Karadecs Vorgesetzte Céline Hazan (Marie Denarnaud) Morgane kurzerhand anbietet, ihre Fähigkeiten auch weiterhin als Beraterin einzusetzen. Morgane willigt zwar in die Abmachung ein, verlangt jedoch als Gegenleistung die Wiederaufnahme der Ermittlungen im Fall ihres vor 15 Jahren spurlos verschwundenen Freundes Romaine, Vater ihrer ältesten Tochter Theá (Cypriane Gardin)...

Zieh dich warm an, Sherlock Holmes, denn hier kommt Morgane Alvaro! Wenn es um außergewöhnliche Kombinationsgabe geht, dann steht die chaotische Alleinerziehende dem Meisterdetektiv aus der Baker Street 221b jedenfalls in nichts nach, und auch im Bereich der mangelhaften Sozialkompetenz, bedingt durch die offen zur Schau getragene Genialität, sind sich die beiden Ermittler durchaus ebenbürtig. Während Holmes sich allerdings mit Leidenschaft der Verbrechensbekämpfung gewidmet hat, sind es in HIP: Ermittlerin mit Mords-IQ ganz andere Gründe, auf Grund derer sie die Hauptfigur auf die ein oder andere Mörderjagd begibt. Ein ganz normales Leben wäre ihr eigentlich viel lieber, und was andere als Talent oder besondere Fähigkeit interpretieren, sieht sie selbst lediglich als Bürde, die ihren Alltag immer wieder verkompliziert. Dass aus diesem Chaos reichlich humorvolle Szenen entstehen, ist eigentlich selbsterklärend, wobei der Spaß an HIP: Ermittlerin mit Mords-IQ zu großen Teilen alleine Audrey Fleurot zuzuschreiben ist, die einfach perfekt ihre Rolle spielt, und dabei so sympathisch, chaotisch, und gleichzeitig genial wirkt, dass man sie einfach ins Herz schließen muss.

Sowohl inhaltlich wie auch erzählerisch lassen sich hier reichlich Parallelen zur Erfolgs-Serie Castle finden, was Fans der nach acht Staffeln beendeten Crime-Comedyserie durchaus erfreuen dürfte - immerhin hat HIP: Ermittlerin mit Mords-IQ zweifellos das Potential, das einstige Zepter zu übernehmen. Dafür spricht zudem die Tatsache, dass auch die französische Serie grundsätzlich ganz klassische "Who-Dunnit" Kost liefert, bei der man als Zuschauer fleißig mitraten kann, während man die Ermittler bei der Arbeit beobachtet. Der wahre Täter und dessen Vorgehensweise beziehungsweise Motive werden dabei selbstverständlich erst am Ende jeder Folge offenbart, und bis dahin reichlich falsche Fährten gelegt sowie mögliche Verdächtige präsentiert. Der Weg bis zur finalen Auflösung ist damit ebenso spannend wie unterhaltsam, und natürlich durchzogen von jeder Menge spaßiger Momente, ebenso wie mit zahlreichen wirklich großartigen kleinen Details und witzigen Ideen. Unterdessen gelingt es HIP: Ermittlerin mit Mords-IQ zudem auch immer wieder, emotionale und dramatische, ja sogar romantische Töne anzuschlagen, und diese stets harmonisch in die Erzählung einzubetten. Gleich mehrere fortlaufende Handlungsstränge sorgen außerdem dafür, dass das Geschehen durchwegs einer klar erkennbaren Linie folgt, und auch außerhalb der einzelnen Kriminalfälle stets ein stimmiger Zusammenhang erzeugt wird. Man kann es drehen und wenden wie man will: Crime-Comedy Fans, und alle, die schon lange einen würdigen Nachfolger für Castle gesucht haben, kommen an HIP: Ermittlerin mit Mord-IQ einfach nicht vorbei.

Bildergalerie von HIP: Ermittlerin mit Mords-IQ - Staffel 1 (4 Bilder)

Details der DVD

Nach all den Lobeshymnen gibt es allerdings auch einen nicht ganz so gelungenen Aspekt der ersten Staffel von HIP: Ermittlerin mit Mords-IQ: Die Qualität der DVD. Nur selten wirkt das Bild der DVD wirklich scharf, die meiste Zeit über ist die Darstellung eher schwammig und auch kontrastschwach. Ebenfalls nicht zu übersehen sind diverse Unschärfen und leichtes Banding. Farben werden zwar satt und natürlich dargestellt, und ebenso sind einige Closeups durchaus ansprechend, im Gesamtbild bleibt die DVD aber - selbst in Anbetracht des SD-Mediums - deutlich hinter seinen optischen Möglichkeiten zurück. Im Gegensatz dazu durchaus gelungen ist die Abmischung der Tonspur. Grundsätzlich bewegt sich das Geschehen überwiegend dialogorientiert und dementsprechend im Bereich einer klaren Sprachausgabe im vorderen Boxenspektrum, eine ordentliche Dynamik sowie das recht kraftvolle Sounddesign wissen insgesamt aber durchwegs zu gefallen. 

Episodenguide

• Episode 01 - Westwind
• Episode 02 - Tod in der Badewanne
• Episode 03 - Blinde Kuh
• Episode 04 - Schrecklicher Giftfrosch
• Episode 05 - Blutgruppe 0 negativ
• Episode 06 - Erotische Alpträume
• Episode 07 - Molotowcocktail
• Episode 08 - Auch ein blindes Huhn...

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