Nach Stellan Skarsgård, Peter Stormare, Peter Haber, Stefan Sauk und zuletzt Mikael Persbrandt wagt sich nun der noch junge Darsteller Jakob Oftebro in die Fußstapfen des wohl berühmtesten schwedischen Geheimagenten Carl Hamilton. Inspiriert durch die "Coq Rogue"-Reihe des Autors Jan Guillou gerät er in der 10-teiligen Serie Hamilton - Undercover in Stockholm in ein gefährliches Spiel gleich mehrerer internationaler Geheimdienste...

Inhalt

Nach seiner erfolgreichen Ausbildung bei den US Navy Seals wird der Agent Carl Hamilton (Jakob Oftebro) vom schwedischen Geheimdienst OP-5 auf seine erste Mission geschickt. Er soll das geplante Attentat auf die schwedische Innenministerin verhindern, doch ein massiver Cyberangriff sowie der darauffolgende Bombenanschlag machen den Auftrag nur zu einem Teilerfolg. Durch die Explosion werden mehrere Menschen getötet, und der Pressereferent der Innenministerin schwebt in Lebensgefahr. Auf der Jagd nach den Drahtziehern hinter dem Anschlag gerät Hamilton schließlich ins Kreuzfeuer mehrerer Geheimdienste, während die Agentin Kristin Ek (Nina Zanjani), Mitglied des schwedischen Nachrichtendiensts SÄPO, ihn sogar verdächtigt, mit dem Attentat direkt in Verbindung zu stecken. Für wen arbeitet Hamilton tatsächlich, und was steckt wirklich hinter dem zunächst islamistisch motiviert wirkenden Anschlag? Die Spur der Attentäter führt Hamilton auf eine internationale Hetzjagd...

Ganz im Gegensatz zu den bisherigen Adaptionen der Romanreihe, die sich stets Nahe an der literarischen Vorlage bewegten, schlägt Hamilton - Undercover in Stockholm eine gänzlich eigene Richtung ein. Die Serie verlagert die Geschichte nicht nur in ein deutlich aktuelleres, moderneres Setting, sondern wirkt am Ende gar wie die Vorgeschichte des berühmtesten schwedischen Geheimagenten, indem dieser nicht nur von einem jungen Darsteller gespielt wird, sondern die Handlung auch direkt an dessen Ausbildung anknüpfen lässt. Trotz dieser Änderungen beziehungsweise Anpassungen profitiert aber auch Hamilton - Undercover in Stockholm von den persönlichen Kenntnissen Guillous in Bezug auf die Vorgänge und Abläufe innerhalb internationaler Geheimdienste, was dem gesamten Geschehen ein hohes Maß an Authentizität und Glaubwürdigkeit beschert - auch wenn das Ganze dramaturgisch natürlich an der ein oder anderen Stelle etwas überzogen dargestellt wird. Auf der anderen Seite sorgt die Tatsache, dass die Hauptfigur hier noch kein routinierter Agent ist, für eine erfrischend unverbrauchte Note im Agentengenre, und macht die Figur des Carl Hamilton zugleich auch durchaus vielschichtig. Hamilton ist kein Agent, der ohne mit der Wimper zu zucken seine Aufträge ausführt, sondern diese auch hinterfragt. Er ist ein ruhiger, empathischer Mann, der jedoch auch eiskalt und berechnend agieren kann, wenn es die Situation erfordert. Er ist zielgerichtet und konzentriert, wünscht sich aber insgeheim auch eine funktionierende Beziehung. All das macht diese Figur sehr sympathisch, und bietet unweigerlich genug greifbare Punkte, um sich mit ihr identifizieren zu können. Für jede Menge Spannung sorgt unterdessen der Aufbau der Erzählung. Eine klare Abgrenzung zwischen Gut und Böse bleibt hier ebenso aus, wie eine in nur eine Richtung ausgelegte Erzählstruktur, wodurch es einem geradezu unmöglich gemacht wird, die Zusammenhänge und Geheimnisse zu erahnen, die sich hier mit jedem neuen Puzzleteil zu vergrößern beziehungsweise zu verändern scheinen. Hamilton - Undercover in Stockholm bestimmt ganz klar, wann und in welcher Form der Zuschauer neue Erkenntnisse geliefert bekommt, und ob diese am Ende überhaupt der Wahrheit entsprechen. Dadurch nimmt man es der Serie auch gar nicht allzu übel, dass mit Ausnahme einiger weniger Figuren auf Tiefgang oder eine ausführliche Ausarbeitung verzichtet wurde, und man sich in weiten Teilen vor allem auf eine spektakuläre, rasante sowie ereignisreiche Inszenierung und das fesselnde Spiel mit unzähligen Storytwists konzentriert hat.

Bildergalerie von Hamilton - Undercover in Stockholm - Staffel 1 (6 Bilder)

Details der Blu-ray

Abgesehen von gelegentlich auftauchender, etwas stärkerer Körnung in schlecht ausgeleuchteten Sequenzen überzeugt das Bild der Blu-ray auf bestem HD-Niveau. Das Bild ist sehr scharf bei kräftigem Kontrastverhältnis und einer natürlichen, angenehmen Farbdarstellung. Gerade Nahaufnahmen offenbaren dabei selbst feinste Details. Die Tonspur steht dem in nichts nach und bietet ein hohes Maß an Dynamik, während sich das Geschehen dank gut dosierten Umgebungsgeräuschen und markantem Effekteinsatz in Verbindung mit der sehr sauberen Kanaltrennung als sehr räumlich erweist. Explosionen hätten durchaus etwas mehr Druck vertragen, ansonsten ist der Ton aber durchwegs sehr sauber und ansprechend abgemischt. Dialoge bleiben unterdessen stets gut verständlich und differenziert ortbar.

Cover & Bilder © Edel Motion