Hidden Agenda

Hidden Agenda

Originaltitel: Top Dog
Genre: Krimi • Thriller • Drama
Regie: Molly Hartleb • Alexis Almström
Hauptdarsteller: Josefin Asplund • Alexej Manvelov
Laufzeit: DVD (347 Min)
Label: Edel Germany GmbH
FSK 16

Hidden Agenda   11.07.2020 von MarS

Basierend auf dem ersten Band einer Romanreihe des schwedischen Bestsellerautors und Strafverteidigers Jens Lapidus entstand die skandinavische Krimiserie Hidden Agenda. Edel Motion veröffentlicht die Miniserie nun auf DVD...

 

Inhalt

 

Die aufstrebende Anwältin Emily Jansson (Josefin Asplund) arbeitet in einer renommierten Stockholmer Wirtschaftskanzlei, in der sie sich schon bald eine Partnerschaft erhofft. Diese hat sie dringend nötig, denn privat steht Emily vor dem Ruin und ist kurz davor, sogar das Haus ihres Vaters zu verlieren. Ihr aktueller Fall könnte endlich den Karrieresprung bedeuten, denn Emily soll absolut diskret den verschwundenen Konzernerben Philip Schale finden, um im Gegenzug das wichtigste Mandat der Kanzlei zu erhalten. Bei ihren Ermittlungen bekommt sie unerwartet Unterstützung von Teddy (Alexej Manvelov), einem Ex-Häftling und in der Unterwelt Stockholms angesehenen Kleinkriminellen, der seine Vergangenheit hinter sich lassen will, um ein neues Leben anzufangen. Schnell wird klar, dass Philip Schale entführt wurde, doch hinter den Motiven für die Tat steckt viel mehr, als Emily und Teddy zunächst erwartet hätten...

 

Eine ungleiche Paarung, die zusammenarbeiten muss, das ist nicht nur in Krimis ein gern genutztes Stilmittel. Wo andere jedoch daraus ihren Humor beziehen und sich die Partner über die Zeit immer weiter annähern, teilweise sogar ineinander verlieben, bleibt Hidden Agenda dabei wesentlich konsequenter. Hier bleiben die Welten unterschiedlich, eine Annäherung findet nicht statt, sondern vielmehr versucht jeder eigentlich nur, den anderen für seine eigenen Zwecke zu nutzen. Diese Vorgehensweise steht eigentlich sogar sinnbildlich für die gesamte Erzählung, denn jedes Milieu hat hier seine Eigenarten, die auch im Verlauf kaum Berührungspunkte entwickeln und damit die Inszenierung stets zweigleisig halten. Auf der einen Seite stehen die Reichen und Schönen, die durch Intrigen und Korruption ihre Macht sowie ihre finanziellen Mittel noch weiter vergrößern wollen, auf der anderen Seite die Unterschicht, die versucht, durch illegale Wege ein wenig mehr Lebensqualität zu erreichen. Die dabei entstehende Kluft bleibt auch am Ende der Serie erhalten, was dafür sorgt, dass es kaum Szenen gibt, die Hoffnung für die Figuren aufkeimen lassen. Diese wiederum stecken so fest in ihren eingefahrenen Verhaltensmustern, dass es dem Zuschauer kaum möglich ist, Sympathien zu entwickeln, was es Hidden Agenda noch einmal zusätzlich schwer macht, eine Bindung aufzubauen. Dennoch gelingt es der skandinavischen Serie, ganz gut zu unterhalten, was zum einen am wie immer sehr charismatisch agierenden Alexej Manvelov liegt, zum anderen an der Erzählung, die immer wieder neue Seitenarme entwickelt und durch zahlreiche Wendungen einen ordentlichen Spannungsbogen zu erzeugen weiß. Bei genauer Betrachtung ist das Ganze allerdings vollgepackt mit diversen Logikproblemen, angefangen von der Grundprämisse einer unerfahrenen Anwältin, die trotz Lebensgefahr einen Job übernimmt, der völlig außerhalb ihres Potentials liegt, bis hin zu den von Zufällen und konstruierten Ereignissen abhängigen Zusammenhängen zwischen den beteiligten Figuren. Innerhalb dieses eher unglaubwürdigen und nicht immer logisch aufgebauten Szenarios weiß die Geschichte aber durchaus zu gefallen. 

 

Bildergalerie von Hidden Agenda (6 Bilder)

Details der DVD

 

Die DVD liefert eine sehr gute Bildqualität mit ordentlicher Schärfe. Abgesehen von den für eine DVD obligatorischen Schwachpunkten, wie ein etwas zu schwacher Kontrast und gelegentliches leichtes Banding, weiß das Bild zu gefallen. Eine feine Körnung sowie hin und wieder dezentes Rauschen trüben kaum den ansonsten sehr sauberen Gesamteindruck. Die Tonspur bleibt auf Grund der ruhigen Inszenierung recht frontlastig und dialogorientiert. Nur selten werden die umliegenden Boxenbereiche für kleinere Effekte genutzt. Insgesamt sind die Kanäle jedoch gut voneinander abgetrennt und die Tonausgabe ist klar und stets verständlich. 


Ein Episodenguide entfällt an dieser Stelle, da die einzelnen Folgen lediglich fortlaufend durchnummeriert wurden und keine separaten Titel tragen.



Cover & Bilder © Edel Motion / © Filmlance Int 2019 Photo Johan Holmquist


Das Fazit von: MarS

MarS

Alles wirkt ein wenig zu zufällig und konstruiert, außerdem hat das Geschehen mit einer Menge Logikproblemen zu kämpfen. Dennoch weiß Hidden Agenda gut zu unterhalten, was unter anderem der Tatsache geschuldet ist, dass die Inszenierung konsequent in ihrer Handhabung ist, die vorhandene Kluft zwischen den beiden Milieus nicht verschwimmen und damit unglaubwürdige Hoffnung für die Figuren aufkommen zu lassen. Trotz der oftmals fehlenden Glaubwürdigkeit entwickelt die Serie dadurch damit dann doch einen angenehmen Realismus, der gemeinsam mit dem charismatischen Alexej Manvelov sowie den durchaus spannenden Wendungen im Verlauf der Geschichte verhindert, dass das Gesamtkonstrukt zusammenbricht. Hidden Agenda bietet gute Unterhaltung für Genrefans, hat aber letztendlich zu viele offene und versteckte Mängel, um vollends überzeugen zu können.


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