Was im Jahr 2007 mit Der Goldene Kompass angefangen wurde, findet nun mit der dritten Staffel der Fantasyserie His Dark Materials schließlich doch noch zu einem Ende. Ob dieses ebenso gelungen ist wie die zwei vorangegangenen Staffeln, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...

Was bisher geschah:

His Dark Materials - Staffel 1

His Dark Materials - Staffel 2

Inhalt

Will (Amir Wilson) und Lyra (Dafne Keen) wurden voneinander getrennt. Während Will, der sich als Träger des Magischen Messers erwiesen hat und auch Lyras Alethiometer mit sich führt, durch die Welten wandelt, um seine Freundin zu finden, wurde Lyra von ihrer Mutter Marisa (Ruth Wilson) entführt und vor der Außenwelt versteckt. Doch nicht nur Will ist auf der Suche nach Lyra, sondern auch das Magisterium, das in ihr die Wiedergeburt Evas und damit die Verkörperung der Sünde sieht, und sie deshalb um jeden Preis beseitigen will. Da selbst einige der Engel inzwischen jedoch die Autorität des Himmels anzweifeln, ist es Lord Asriel (James McAvoy) unterdessen gelungen, eine Armee aus Kriegern aller Welten unter seinem Kommando zu vereinen, um diese in den letzten und entscheidenden Kampf zu führen. Am Ende liegt das Schicksal der Welten jedoch in den Händen von Lyra und Will...

Wie bereits in den vorherigen Staffeln - und erneut mit dem Autor der Vorlage Philip Pullman als Produzent mit an Bord - widmet sich auch die dritte Staffel von His Dark Materials einem kompletten Band der zugrundeliegenden Romanreihe. Zwar hat sich die Serie mit der Adaption von Das Bernstein-Teleskop auf Grund des umfangreichen Materials viel vorgenommen, um alle Handlungsstränge in nur acht Episoden abzuhandeln, dies gelingt aber auch dieses Mal hervorragend, ohne dabei wichtige Details aus dem Roman allzu sehr zu vernachlässigen. His Dark Materials - Staffel 3 legt dafür ein sehr hohes Tempo an den Tag, um die zahlreichen Handlungsebenen, Orte und Figuren unterbringen zu können, schafft es dabei aber trotz allem, nicht nur einen fesselnden Spannungsbogen zu erzeugen, sondern auch auf emotionaler Ebene einige sehr starke Momente zu präsentieren. Während sich die Erzählung von Folge zu Folge weiter steigert, mit diversen Wendungen und Überraschungen aufwartet sowie durch eine Vielzahl von neuen Welten, fesselnden Passagen und charakterlichen Entwicklungen zu gefallen weiß, erreicht His Dark Materials bereits in der vorletzten Episode ihren Höhepunkt in Form eines großartig in Szene gesetzten, epischen Aufeinandertreffens zwischen der Autorität und der von Lord Asriel gegründeten Republik. Was in der letzten Episode nachfolgt, kann sich kaum noch mit diesem Finale messen, was neben dem gedrosselten Tempo und dem sehr auf den emotionalen Aspekt der Geschichte fixierten Ablauf vor allem dem größten Schwachpunkt der dritten Staffel anzulasten ist: Lyra. Ihr Charakter ist in der finalen Staffel geprägt von Eigennützigkeit, Egoismus und übertriebener Naivität, um nicht zu sagen Dummheit, weshalb man sie spätestens zum Zeitpunkt eines emotionalen Schlüsselmoments nach etwa der halben Staffel als Zuschauer einfach nicht mehr ausstehen kann. Dementsprechend gelingt es dem grundsätzlich gefühlvoll und sogar romantisch angelegten Schlussakt leider nicht mehr, seine volle Wirkung zu entfalten, da man zu diesem Zeitpunkt eigentlich bereits um jede Szene froh ist, in der Lyra nicht zugegen ist, und sich zunehmend fragt, was der eher zurückhaltende und schüchterne Will eigentlich in ihr sieht. Wirklich schade, dass His Dark Materials ausgerechnet die zentrale Hauptfigur zu einem Charakter macht, der alle bisher erlangten Sympathiepunkte verliert, während sogar die fiesesten Antagonisten so interessant und größtenteils ambivalent angelegt wurden, dass man ihnen mit wachsender Begeisterung und stetigem Interesse folgt.

Details der Blu-ray

Die Blu-ray bietet wie bereits die Vorgängerstaffeln ein insgesamt sehr scharfes, detailreiches und laufruhiges Bild mit ansprechender Farbgestaltung und kräftigem Kontrastumfang. Wie gehabt ist gelegentlich leichtes Banding auszumachen, im Übrigen bleibt das Bild jedoch sauber und mangelfrei. Die Tonspur präsentiert sich erneut ebenso dynamisch wie räumlich bei sehr ausgewogener Balance von Effekten, Dialogen und Score. Erneut eine sehr hochwertige Veröffentlichung, die dem Fantasy-Setting absolut gerecht wird. 

Episodenguide

• Episode 01 - Die verzauberte Schläferin
• Episode 02 - Zerbrochen
• Episode 03 - Der Intentionsgleiter
• Episode 04 - Lyra und ihr Tod
• Episode 05 - Kein Ausweg
• Episode 06 - Der Abgrund
• Episode 07 - Der Wolkenberg
• Episode 08 - Der Botanische Garten

Cover & Bilder © Warner Bros. Home Entertainment