Human Lost
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BEWERTUNG |
21.08.2020 von MarSBasierend auf dem Roman Gezeichnet von Osamu Dazai aus dem Jahr 1948 entstand im Jahr 2019 eine weitere, sehr lose Adaption des Stoffes als Anime. Wir haben uns Human Lost für Euch angesehen...
Inhalt
Tokyo im Jahr 2036. Durch den Einsatz von Nanotechnologie ist es gelungen, das Leben der Menschen zu verlängern und diese sogar nach ihrem Tod wiederzubeleben. Kontrolliert und überwacht wird das System von einer Organisation namens "S.H.E.L.L.", die dadurch völlige Kontrolle erhalten hat. Obwohl die Vorstellung eines Lebens ohne Krankheit und Tod verlockend erscheint, haben sich einige wenige dem Kampf gegen "S.H.E.L.L." verschrieben, um den Menschen ihren eigenen Willen und ihre Freiheit wiederzugeben. Auch Yozo Oba schließt sich dem Widerstand an, ohne zu wissen, dass er vielleicht der Schlüssel zum Sieg sein könnte...
Der Roman Gezeichnet von Osamu Dazai warf bereits im Jahr 1948 einen sehr kritischen Blick auf die mögliche Zukunft einer Gesellschaft, geschildert aus dem Blickwinkel einer Hauptfigur, die sich als Fremder in der Welt fühlt und zunehmend selbstzerstörerisch agiert. Dieses Grundgerüst greift zwar auch Human Lost in Teilen auf, verzichtet dabei aber eine allzu tiefgreifende oder anspruchsvolle Ausarbeitung der Thematik. Stattdessen präsentiert der Film eine düstere Atmosphäre, rasante Actionsequenzen inklusive satter Splattereinlagen sowie eine regelrechte visuelle Reizüberflutung in modernem Science-Fiction Gewand. Gerade die Action ist dabei stellenweise beeindruckend in Szene gesetzt. Dass gestaltet die Inszenierung zwar sehr unterhaltsam und kurzweilig, verpasst es aber im Gegenzug, eine stimmige und fesselnde Handlung zu liefern. Alles wirkt überladen und zunehmend konfus, während die massiv eingesetzten Actionszenen unterdessen immer wieder für wirksame Ablenkung sorgen. Das durchaus komplexe Universum der Geschichte geht jedenfalls in dem ganzen Trubel immer wieder unter und kann sich zu keinem Zeitpunkt zu dem entfalten, was das Szenario eigentlich hergeben würde.
Die Animationen aus dem Hause Polygon Pictures sind - wie üblich für das Studio - komplett am Computer entstanden. Wie bereits bei Blame! oder auch Ajin - Demi Human ist der Stil dabei sehr gewöhnungsbedürftig und Bewegungen sind oftmals nur wenig flüssig. In den rasanten Actionsequenzen herrscht, nicht zuletzt durch das dunkle Grunddesign, meist wenig Übersichtlichkeit und regelrechtes optisches Durcheinander. Dennoch bleiben diese Sequenzen durch die Vielzahl an visuellen Spielereien stets ansprechend und unterhaltsam. Das Charakterdesign hat unterdessen nur wenig Wiedererkennungspotential und liefert eine völlig austauschbare Optik. Die deutsche Synchronfassung ist hochwertig ausgefallen und präsentiert zahlreiche bekannte Synchronsprecher. Sehr gelungen ist auch der Soundtrack des Films.
Bild- und Tonqualität bleiben auf Grund des vorliegenden Streams ohne Bewertung. Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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