Mit der Animeserie Kabaneri of the Iron Fortress präsentiert Kaze Anime ein Originalwerk aus dem Jahr 2016, das mit Zombie-Action und Steampunk-Setting zu locken versucht. Sollte man diesen Ruf tatsächlich erhören...?

Inhalt

Zur Zeit der industriellen Revolution hat ein Virus den Großteil der Menschheit in Kabane verwandelt, wandelnde Leichen mit einem unbändigen Durst nach Blut. Um sich zu schützen haben die wenigen Überlebenden stadtgleiche Bahnhöfe errichtet, die nur durch gepanzerte Züge zu erreichen sind. Einer dieser Bahnhöfe ist Aragane, wo der Dampfschmied Ikoma heimlich Forschungen zur Vernichtung der Kabane betreibt. Als eines Tages die Stadt durch einen Unfall von den Untoten überrannt wird, gelingt Ikoma gemeinsam mit einigen anderen die Flucht, doch durch einen Biss wird er selbst mit dem Virus infiziert. Dank seinen Forschungen gelingt es ihm, die Infektion aufzuhalten, doch von nun an ist ein sogenannter Kabaneri: Ein Wesen, dass zwar frei denken und entscheiden kann wie ein Mensch, jedoch sowohl die Kraft als auch den Blutdurst der Kabene besitzt. Gemeinsam mit der talentierten Kämpferin Mumei, ebenfalls ein Kabaneri, versucht Ikoma die entsetzten Bürger in der fahrenden Festung davon zu überzeugen, dass sie keine Monster sind und nur helfen wollen, eine neue Zuflucht zu finden...

Wenn in Animeserien Zombies oder andere Infizierte auftreten, dass meist in einem Setting, welches das Geschehen mit Humor oder anderen Faktoren geschickt auflockert. Ganz anders Kabaneri of the Iron Fortress, denn hier bleibt die Erzählung durchwegs angespannt, ernst und dramatisch, während der Look für eine ordentliche Prise Steampunk sorgt. Dieser Stil steht der Inszenierung hervorragend und hebt die Serie alleine dadurch bereits von anderen Reihen ab. Dazu gesellt sich eine äußerst rasante Erzählweise, die kaum Atempausen gönnt, während die Vielzahl an Actionsequenzen nicht nur unterhaltsam anzusehen ist, sondern dank hohem Gewaltgrad auch dem Zombie-Genre mühelos gerecht wird. Die Handlung bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen bekannten Genreklischees und neuen Einfällen, meistert diese Wanderung aber gekonnt, während die Geschichte genug fesselnde Aspekte beinhaltet, um Kabaneri of the Iron Fortress durchgehend unterhaltsam zu halten. Auf Grund der rasanten Erzählung, den zahlreichen beteiligten Charakteren und den nur vier Episoden der ersten Volume fällt es im Moment noch schwer, eine persönliche Identifikationsfigur zu finden, und auch der ein oder andere emotionale Moment erreicht nicht ganz seine eigentliche Wirkung. Doch gerade die offensichtlichen Hauptfiguren Ikoma und Mumei weisen dank ihrem körperlichen und psychischen Zwiespalt genug Potential auf, um das Interesse beim Zuschauer zu wecken. Hoffentlich kann Kabaneri of the Iron Fortress seinen positiven Trend auch in den kommenden Volumes weiter umsetzen und die an Snowpiercer erinnernde Dramatik unter den Passagieren weiter ausbauen.

Die Animationen von Kabaneri of the Iron Fortress aus dem Hause WIT Studio, Inc. (Attack on Titan, Pokemon: Der Film - Die Macht in uns, The Ancient Magus Bride) sind sehr gelungen und liefern ein ansprechendes Charakterdesign sowie schön ausgearbeitete Settings. Dabei wurde darauf geachtet, die Steampunk-Elemente nicht nur in den Locations und Fahrzeugen, sondern auch bei den Figuren fortzusetzen. Opening - obwohl eigens für die Serie komponiert - und Ending bleiben akustisch nicht sonderlich lange im Ohr, dafür ist der Score innerhalb der Episoden umso ansprechender ausgefallen. Die deutsche Synchronisation weiß ohne Ausnahme zu gefallen.

Bildergalerie von Kabaneri of the Iron Fortress - Vol. 01 (7 Bilder)

Details der Blu-ray

Abgesehen von kaum erkennbarem Banding in nebligen oder verrauchten Szenen bietet das Bild der Blu-ray eine sehr gute Schärfe. Die Farben sind kräftig und das Kontrastverhältnis gut ausbalanciert, der Schwarzwert bewegt sich auf sauberem Niveau. Auch während der rasanten Actionszenen bleibt das Bild ruhig. Obwohl nur in DTS-HD 2.0 abgemischt erweist sich die Tonspur als unerwartet dynamisch. Bei passendem Equipment verteilen sich die Signale sehr schön im Raum, was der sauberen Kanaltrennung des Tons geschuldet ist. Die Sprachausgabe ist ebenso klar und gut verständlich wie das übrige Sounddesign.

Episodenguide

• Episode 01 - Die wandelnden Leichen
• Episode 02 - Die Nacht ohne Ende
• Episode 03 - Gebete voller Hingabe
• Episode 04 - Strömendes Blut

Cover & Bilder © Kabaneri Committee