M.A.S.K. - Die komplette Serie
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BEWERTUNG |
27.04.2020 von MarS
Die 80er Jahre waren der Nährboden für zahlreiche Zeichentrickserien, die sich im Laufe der Zeit zu Kultklassikern entwickelt haben. Nicht ganz so erfolgreich wie die großen Kollegen He-Man and the Masters of the Universe, She-Ra - Princess of Power oder auch Bravestarr (alle drei veröffentlicht in der Kult Edition Deine Helden der 80er) war seinerzeit M.A.S.K., die vor allem die Vermarktung der gleichnamigen Spielwarenreihe von Parker Brothers ankurbeln sollte. Diese erschien nun von Koch Films / New KSM in einer Neuauflage auf Blu-ray...
Inhalt
Gegründet vom Multimilliardär Matt Trakker hat es sich die Geheimorganisation Mobile Armored Strike Kommand, kurz M.A.S.K., zur Aufgabe gemacht, die Welt mittels transformierbaren Fahrzeugen und Masken mit speziellen technischen Fähigkeiten vor Gefahren zu beschützen. Während die Agenten von M.A.S.K. ihren alltäglichen Berufen nachgehen, kümmert sich Matt Trakker um seinen Sohn Scott und hält stets die Augen offen, um potentielle Aufträge zu finden. Bei ihren Missionen bekommt es M.A.S.K. mit den Männern von Vicious Evil Network of Mayhem, kurz V.E.N.O.M., zu tun, die unter der Führung des machthungrigen Miles Mayhem nach der Weltherrschaft streben. Gemeinsam mit seinem Roboter-Freund T-Bob unterstützt unterdessen Scott seinen Vater tatkräftig aus dem Hintergrund...
Wie es sich für eine gute alte Zeichentrickserie aus den 80ern gehört, verzichtet auch M.A.S.K. im Prinzip komplett auf einen roten Faden in der Erzählung und präsentiert in jeder Episode ein in sich abgeschlossenes Abenteuer, so dass einem die Entscheidung grundsätzlich völlig frei steht, in welcher Reihenfolge er seine Helden begleitet. Lediglich ein paar Running Gags in Bezug auf Scott und seinen Roboter T-Bob sowie die stetige Konfrontation zwischen M.A.S.K. und V.E.N.O.M. bieten hier fortlaufende Inhalte, ebenso wie der stets gleiche Episodenaufbau. Ohnehin muss man sich als Zuschauer damit begnügen, ohne große Erklärungen direkt ins Geschehen geworfen zu werden, denn viele Aspekte werden einfach als Tatsache präsentiert, ohne dass näher auf diese eingegangen werden würde. M.A.S.K. ist dabei sehr rasant und actionreich gehalten, was noch einmal verdeutlicht, wie intensiv die Serie dafür konzipiert wurde, die entsprechende Spielzeugreihe zu verkaufen. Funktioniert hat dieses System jedenfalls hervorragend, denn auch ich selbst hatte seinerzeit gleich mehrere Fahrzeuge und Figuren, um die gesehenen Abenteuer nachzuspielen beziehungsweise mir eigene Missionen auszudenken. Der Zeichenstil der Serie ist - im Rahmen der damaligen technischen Möglichkeiten - recht realistisch gehalten, was M.A.S.K. im Gegensatz zu seinen meist fantastischen Serienkollegen recht bodenständig hält. Dafür steht natürlich auch die Tatsache, dass alle Mitglieder außerhalb der Missionen normalen Berufen nachgehen und ein völlig normales Leben führen, was im Gegenzug selbstverständlich den Eindruck erwecken soll, dass wirklich jeder zu einem Helden werden kann. Innerhalb der Episoden sorgen die Einsatzbefehle per Smart Watch (!) schließlich für eine Menge Lacher, ebenso wie das Zusammenspiel zwischen Scott und seinem nörgelnden, ängstlichen Roboterfreund T-Bob, im Übrigen stehen aber die klassische Schwarz-Weiß Zeichnung von Gut und Böse sowie die Action zwischen den wandelbaren Fahrzeugen im Vordergrund. Letztendlich ist es wohl doch das angenehme, nostalgische Gefühl, das beim Zuschauer durch die Serie hervorgerufen wird, welches auch heute noch dafür sorgt, dass man durchaus seinen Spaß mit der technisch überholten und völlig simpel gestrickten Serie hat. Die eigenen Kinder wird man mit M.A.S.K. aber wohl kaum noch hinterm Ofen hervorlocken können, denn selbst die interessantesten der abwechslungsreichen Abenteuer wirken inzwischen doch recht altbacken.
Details der Blu-ray
Die Neuauflage der Gesamtausgabe von M.A.S.K. wirbt mit verbesserter Bildqualität, und tatsächlich sieht das Bild der Blu-ray in Anbetracht des Alters der Serie wirklich sehr gut aus. Abgesehen von deutlichen Kompressionsspuren in den Kantenbereichen wirken die Farben sowie das Kontrastverhältnis sehr kräftig. Auch die Schärfe ist durchaus ansehnlich ausgefallen. Lediglich Verschmutzungen und kleinere Macken im Bild sind stetige Begleiter. Allerdings gilt dies nur für die erste Staffel, also die Original Series, denn die Racing Series (ab Episode 66) ist deutlich weniger scharf und teilweise auch etwas schwammiger. Wirklich auffällige Abweichungen finden sich jedoch in den beiden nie auf Deutsch synchronisierten Episoden (Episode 20 - Die Flugzeugentführung sowie Episode 36 - Die Bedrohung in London), die qualitativ wesentlich schlechter ausgefallen sind als die übrigen Folgen der Serie. Die Tonspur erweist sich als solide. Die Abmischung in Dolby Digital 2.0 ist gut, die Dialoge sind verständlich. Leider werden die Effekte hin und wieder von der Sprachausgabe überlagert, da sich das gesamte Soundspektrum den vorderen Boxenbereich teilen muss. Insgesamt eine gute Veröffentlichung mit sehr schönem Bild, akustisch jedoch mit Luft nach oben.
Episodenguide
Staffel 1 (Original Series)
Staffel 2 (Racing Series)
Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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